If I Could Turn Back Time XI - Reader X ½ Armed Detective Agency

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Wie schon erwartet haben wir uns verlaufen

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Wie schon erwartet haben wir uns verlaufen.
Ranpo hat natürlich keine Ahnung, wo wir hinmüssen geschweige denn, wo wir lang müssen, um zu seinem liebsten Bed & Breakfast zu gelangen.
Wir waren für eine Sekunde unaufmerksam und haben ihm die Führung überlassen.
Jetzt haben wir den Salat.

„Hier jetzt links", sagt er und geht rechts.
Ich unterdrücke ein verzweifeltes Stöhnen. Wir kommen nie wieder hier raus.

Die Sonne steht schon deutlich tiefer und taucht den Himmel in leuchtende Gelb- und Orange-Töne. Ich würde es schön finden, wenn ich nicht durch eine Betonwüste irren würde, in der mittlerweile jedes Haus gleich aussieht.

„Ranpo-san", sagt Yosano vorsichtig, „Wir haben das doch geübt. Rechts ist die Seite, mit der du deine Süßigkeiten hältst..."
Ranpo dreht sich um.
„Ja, ja, stimmt!", sagt er vergnügt, läuft aber trotzdem weiter in die Richtung, die er fälschlicherweise eingeschlagen hat.

Ich verzweifle noch mit ihm.

Atsushi diskutiert leise mit Kunikida, sie halten ihre Stimmen gedämpft, sodass ich sie nicht verstehen kann.
„Was meinst du", frage ich Yosano, die neben mir geht, „worüber sie reden?"
Sie lächelt nur.
„Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem sie uns einweihen werden, aber über das Wetter debattieren sie wohl kaum", sagt sie nur.
„Ob wir einen Weg zurück finden?", rätsele ich halblaut vor mich hin.
Yosano streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr und schaut mich aufmunternd an.
„Da bin ich mir sicher. Wir sind schließlich nicht umsonst die besten Detektive, die ich kenne."
Ich muss grinsen, weil das auch aus dem Mund von Ranpo hätte kommen können, der allerdings gerade damit beschäftigt ist, sich am Kopf zu kratzen; an dem Denkmal, vor dem er steht, sind wir in der letzten Stunde bestimmt schon zwei Mal vorbeigelaufen.
„Mach dir einfach keine Sorgen", sagt Yosano sanft, „Wir kommen wieder zurück, da bin ich mir sicher. Vielleicht nicht mehr heute, aber ich weiß, dass wir einen Weg finden. Du kannst ganz beruhigt sein."

Es beruhigt mich tatsächlich, dass Yosano so zuversichtlich ist.
Manchmal kann man ihrem Gesicht schon deutlich ansehen, dass sie denkt „Ouh, das wird aber nix".
Hier in dieser Situation scheint sie aber die Nerven zu behalten und weiterhin optimistisch zu sein.
Ich wundere mich, woran das liegt, weil das Ganze hier für mich ziemlich ausweglos erscheint.

„Vielleicht", murmelt Kyouka neben mir, „finden ja auch die Anderen einen Weg, uns zurück zu holen."
„Die Anderen?", frage ich sie, „Wen meinst du?"
Sie kneift dir Lippen aufeinander.
„Na ja, die, die in der richtigen Zeit geblieben sind", bekennt sie, „Kenji und Tanizaki und der Boss..."

Mir geht gerade ein Licht auf.
Jetzt wird mir klar, warum Yosano so große Hoffnungen hat.
Sie vertraut nicht nur auf uns, auf das Team in der Vergangenheit. Sie vertraut auch darauf, dass unsere zurückgelassenen Freund versuchen, uns zurück zu holen. Selbst wenn wir versagen und keine Möglichkeit finden, in unsere Zeit wiederzukehren, so herrscht in ihr die Hoffnung, dass die Agency uns nicht aufgibt und ihrerseits alles unternimmt, um uns wieder zu kriegen.
Der Gedanke hat tatsächlich etwas Tröstliches und muntert mich gleich etwas auf.

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