Die Begegnung Ⅱ - Reader X Dazai

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Nachdem Chuuya verschwunden ist, scheint sich alles wieder zu normalisieren

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Nachdem Chuuya verschwunden ist, scheint sich alles wieder zu normalisieren.
Dazai selbst sagte, dass er alle weiteren anwesenden Mitglieder der Port Mafia außer Gefecht gesetzt hat, weswegen keiner der anderen Fahrgäste des Zuges mehr bedroht werden konnten.
Und nach einem kurzen Check wurde festgestellt, dass auch wieder Netz vorhanden ist - also wurde die Telefonverbindung zur Außenwelt wieder hergestellt.

Auch die anderen Fahrgäste scheinen sich zu beruhigen.
Der Mann, der der jungen Mutter schöne Augen gemacht hat, sitzt jetzt deutlich näher bei ihr und albert mit dem Baby herum.
Die Teenager-Jungs unterhalten sich wieder und machen sich über ihren Kumpel lustig, der bei dem Anblick eines an der Decke laufenden Zugentführers die Flucht ergriffen hat. Schlappschwänze; immerhin hat er sich als einziger getraut, ihm entgegenzutreten und dafür verspotten sie ihn auch noch. Keiner von den anderen wäre gechillt geblieben, wenn der Typ, den du angreifst, plötzlich Superkräfte entwickelt.
Das Mädchen aus meiner Nachbarschaft sieht nachdenklich aus dem Fenster. Bei dem ganzen Drama hab ich  nicht auf sie geachtet. Hoffentlich geht es ihr gut.
Den Glatzkopf, nun ohne Aktenkoffer, hat es wohl am schlimmsten getroffen. Dazai hat sich neben ihn gesetzt und sie unterhalten sich. Ich will ja nicht lauschen, aber ein paar Gesprächsfetzen dringen zu mir herüber.

„Wie kommt man dazu, die Port Mafia zu beklauen?!" - „Ich war ein wichtiger Informant... Zu gefährlich... Abgebrochen... Nicht erfreut, dass... Familie, Kinder, Frau... Ich hatte Angst, dass... Druckmittel, verstehen Sie?" Ich höre, wie Dazai seufzt. „Das war dumm", sagt er deutlich, „das war sehr, sehr dumm." Ich höre leichte Enttäuschung in seiner Stimme, nachdem der Typ ihm die Geschichte erzählt hat. Was denn? Hat er immer noch gedacht, Chuuya hätte ihn angelogen?

Natürlich hat Dazai Recht. Das war wirklich unfassbar dumm. Als Mafia-Informant muss man mit Risiken und Gefahr umgehen können. Augen auf bei der Berufswahl. Das Ganze abzubrechen hat der Mafia sicher nicht gefallen. Ein Informant knickt schneller ein als ein geschultes Mitglied, die Gefahr, dass ihm bekannte Gesichter an die Polizei verraten werden, ist riesig. Dass Drohungen folgen, war abzusehen. Aber dann irgendwelche wichtigen Dokumente oder so zu stehlen, um es als Druckmittel gegen die Mafiazu verwenden, ist doch nun wirklich ein Schuss in den Ofen. Was machen denn Mafia-Bosse, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen? Den Schwanz einziehen? Niemals. Peng. Familie töten, Verräter entführen, sich die Akten wiederbeschaffen, Verräter killen. Wir alle kennen die Port-Mafia-Methoden. Jetzt, da Chuuya sich die Dokumente zurückgeholt hat, wird die Mafia nach dem Verräter suchen und ihn kalt machen. Das war wirklich extrem dumm.

Neben mir sitzen immer noch meine beste Freundin Yuki und ihre Freundin Momoka. Sie flippen total aus. Erst küsst mich so ein süßer Fremder, dann wird unser Zug entführt, es wurde gekämft  - da gibt es so viel zu bereden. Oder eher zu bekreischen, denn die Tonlage, in der die beiden sich unterhalten, können nur noch Fledermäuse hören. Ich dementsprechend nicht, also höre ich gar nicht zu. Ich muss gerade erst einmal für mich selbst verarbeiten, was da gerade passiert ist.



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