Die Begegnung Ⅲ - Reader X Armed Detective Agency (Teil 1)

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Ungläubig betrachte ich das große, rote Backsteingebäude mit den hellen Balken und den unzähligen Fenstern

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Ungläubig betrachte ich das große, rote Backsteingebäude mit den hellen Balken und den unzähligen Fenstern. Es sieht so... normal aus. Gar nicht wie ein Ort, an dem Verbrechen aufgeklärt werden, die für die Polizei zu schwer sind, da sie irgendetwas mit übersinnlichem Zeug zu tun haben (wie Dazai mir auf dem Weg hier her erklärt hat). Hinter diesen Mauern befinden sich massenhaft Menschen, die auch über diese ominösen Fähigkeiten verfügen, so wie Dazai und Chuuya sie besitzen. Er hat versucht, es mir möglichst schonend beizubringen, aber man hat gemerkt, dass er jemand ist, der gern schnell, wenn auch graziös, auf den Punkt kommt.

Das Treppenhaus sieht düster und gewöhnlich aus, gar nicht so, wie man es sich für eine Detektei übernatürlicher Verbrechensbekämpfer vorstellt. Und auch die Tür, vor der Dazai stehen bleibt, sieht kein bisschen danach aus, als würde dahinter etwas so Spannendes passieren. Das ist sicher Tarnung, denke ich. Andererseits... wie zum Teufel soll eine unscheinbare Tür in einem unscheinbaren Haus gegen Feinde mit krassen Fähigkeiten helfen? Wenn die wissen wollten, wo sich die Armed Detective Agency befindet, dann kriegen die es schon raus.

„Okay", sagt Dazai und lächelt nervös, „Egal, was gleich passiert..."
Ich schlucke. Vielleicht war es doch keine gute Idee, herzukommen. Was, wenn die Leute in mir eine Gefahr sehen? Wäre Dazai dazu fähig, mich gegen einen Haufen anderer Leute mit Fähigkeiten zu beschützen? Wovor will er mich warnen? ‚Betreten auf eigene Gefahr?' Ich bekomme Panik.

„Egal, was gleich passiert: Du musst immer im Hinterkopf haben, dass sie mich alle respektieren und tief in ihren Herzen abgöttisch lieben."
Warte... was?
„O-okay...?"
Was soll das bedeuten? Muss ich jetzt Angst haben, muss ich keine haben...?

Dazai schmunzelt Mut machend und öffnet die Tür.
Sofort fühle ich unzählige Blicke auf mir und versuche, mich kleiner zu machen.
„Hallo-ho", flötet Dazai und macht eine ausladende Geste, „Ich bin wieder da-ha~"
Gelangweiltes, eher desinteressiertes Gemurmel schlägt uns entgegen. Dazai sieht mit dieser Begrüßung sehr unzufrieden aus. Wahrscheinlich meinte er das gerade mit seiner... ‚Vorwarnung'.

Ich sehe mich um. Also eine wortwörtlich ‚bewaffnete Detektei' habe ich mir ganz anders vorgestellt.
Der Boden ist mit grünen Fliesen bedeckt. Die Wände sind beigefarben und an der Decke hängen betagte Neonröhren. Große Fenster lassen viel Licht in den Raum. An und in den Wänden eingelassen stehen Regale. Dunkle Ebenholzregale, vollgestopft mit Akten, Ordnern, losen Blättern - Papierkram eben. Hier und dort stehen Pappkartons herum; solche, in denen bei CSI-und-Co-Serien immer Dokumente von längst vergangenen Fällen verstauben, die für aktuelle Sachverhalte allerdings immer von riesiger Bedeutung sind. Ich sehe große Gefäße mit Pflanzen, die dem Zimmer in wenig Frische und Natürlichkeit verleihen. Und im ganzen Raum sind Schreibtische verteilt.
Schreibtische. In einer bewaffneten Detektei.
An den Schreibtischen sitzen Menschen. Acht zähle ich. Neun mit Dazai. Neun? Die Zahl der Mitglieder der Armed Detective Agency ist neun?! Nicht mal zweistellig?!
Langsam fühle ich mich ein wenig hinters Licht geführt. Dazai hat ein wenig übertrieben, als er sagte, wie aufregend und toll das für Außenstehende immer sei.

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