-----Léa-----
Als ich schließlich angezogen die Küche betrete, fällt mein Blick sofort auf eine riesige Torte, die auf dem Tisch steht. Es ist eine Schokoladentorte mit Himbeercreme, auf der mit Zuckerschrift geschrieben steht: ,,Alles Gute, Léa und Iliás!"
,,Oh Gott, ihr seid ja verrückt!'', bringe ich nur heraus und schlage die Hände vor den Mund.
,,Beeindruckend, oder?'', bemerkt Iliás, der gerade hinter mir die Tür schließt.
,,Ich kann nicht fassen, wie viel Arbeit Mum und Dad da rein gesteckt haben müssen. Übrigens, ich habe gerade Lilly, Liam, Henry und Matt Bescheid gesagt. Sie sind in einer Stunde bei uns. Und heute Abend gibt es eine Party!", freut er sich.
Und langsam geht seine gute Laune auch auf mich über. Wir machen uns daran, unsere Geschenke auszupacken. Es sind einige wirklich tolle Sachen dabei, von Fil bekomme ich zum Beispiel ein wunderschönes selbstgemachtes Armband, in das sie kunstvoll einige schillernde blaue und grüne Perlen eingeflochten hat. Es sieht aus, als hätte sie darin das griechische Meer festgehalten.
Es klingelt. Ich laufe zur Tür und mache auf.
,,Henry!'' Ich falle dem blonden Jungen um den Hals. ,,Ich habe noch gar nicht mit euch gerechnet!"
,,Alles Gute, Léa!'', wünscht er fröhlich und umarmt mich fest. Hinter mir taucht Iliás auf und die Jungs begrüßen sich ebenfalls, während am Gartentor schon Lilly und Liam auftauchen. Lilly umschlingt Liams Taille fest, wie um zu zeigen, dass er ihr gehört. Mir wird sofort warm ums Herz. Die Beiden sind einfach füreinander bestimmt.
Später am Nachmittag sind Lilly und ich in meinem Zimmer, um uns für die große Party umzuziehen, die Iliás und ich in den letzten Tagen organisiert haben. Eigentlich hat Lilly schon ein Kleid dabei und ich habe mir auch schon eines ausgesucht, aber trotzdem stehen wir vor meinem Kleiderschrank, albern herum und kriegen uns gar nicht mehr ein vor Lachen, obwohl die Ursache für unseren Kicheranfall nur ein völlig unlustiger Witz meinerseits über Lillys Nachnamen war (*hust* Kat *hust*). Es tut gut, mal wieder grundlos fröhlich zu sein, da die letzten Wochen für mich nicht besonders witzig waren. Liebeskummer ist eben schmerzhaft, das kann ich jetzt bestätigen. Doch inzwischen habe ich wirklich das Gefühl, über Sam hinweg gekommen zu sein. Zumindest ist das Schlimmste vorbei. Und Liam, Henry und Lilly - und Iliás - sind eben die besten Freunde der Welt. Sie haben mir geholfen, ihn zu vergessen und mich abgelenkt, wenn ich mich wieder mal schrecklich fühlte.
Es klopft und Liam öffnet die Tür einen winzigen Spalt. Hinter ihm kann ich die anderen Jungs sehen, die versuchen ins Zimmer zu spähen. Als er sieht, dass wir nur halb angezogen sind, zieht er sie schnell wieder zu. ,,Sorry!"
,,Alles okay bei euch?", fragt Henry. ,,Es klang ein bisschen so, als würde hier drinnen jemand ersticken."
,,Alles gut, ihr Süßen." Lilly wischt sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel, dann geht sie - nur in ein Handtuch gewickelt, um das nicht zu vergessen - zur Tür und öffnet sie. Ich stelle mich schnell halb hinter die Schranktür. Lilly grinst Henry ungeniert an. ,,Zerbrich dir mal nicht dein schnuckeliges kleines Köpfchen, wir kommen schon klar. Und jetzt entschuldige uns."
Sie schlägt den verdutzten Jungs die Tür vor der Nase zu und dann brechen wir erneut in Lachen aus. Kennt ihr das, wenn ihr einfach nur gut gelaunt seid und über jeden Scheiß lachen könnt? Ich liebe es, mit Lilly herumzualbern. Lilly sieht mich an und versucht ebenfalls, ernst zu bleiben, was ihr aber nicht richtig gelingt. Sie geht zu meinem Bücherregal, an dem ihr Kleid auf einem Bügel hängt, bleibt jedoch mit dem Fuß an meinem Notenständer hängen und legt sich der Länge nach hin.
,,Okay, ich glaube wir sollten jetzt echt mal anfangen, uns umzuziehen.'', erklärt sie, klopft sich den Staub vom Arm und steht mit todernster Miene auf.
Auch wenn ich mich nur schwer beherrschen kann angesichts der Teppichflusen auf ihrem Kopf, gebe ich ihr Recht. Es ist schon sechs und um halb sieben beginnt offiziell die Party. Die Jungs richten unten gerade alles her, aber wir haben uns mit der Ausrede verzogen, dass Mädchen eben mehr Zeit brauchen, um sich herzurichten. Was ja auch irgendwo stimmt. Jetzt schlüpft erst Lilly in ihr dunkelgrünes Kleid, schließt den zugehörigen Gürtel und hilft mir dann mit meinem. Es ist weiß und geht mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel. Es hat keine Träger und vom oberen Rand bis zur Taille ist es mit bunten Mustern bestickt. Nachdem wir unsere Outfits komplettiert haben, stellen wir fest, dass es schon viertel nach sechs ist, weshalb wir beschließen, mal nach unten zu gehen.

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Look after you
RomanceGeschrieben: 2015 - Anfang 2016 Léa und Sam können sich nicht leiden. Léa hält Sam für einen arroganten Macho und er sie für eine besserwisserische Zicke. Als Sam plötzlich auf Léas Hilfe angewiesen ist, lernen sich die beiden näher kennen und fange...