Kapitel 23

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Den ganzen Nachmittag verbringen wir am Strand. Aber nicht am Touristenstrand wo sich ein Liegestuhl an den nächsten reiht, sondern an dem Teil, den eigentlich nur Einheimische kennen. Auch wenn sich hier normalerweise keine Massen tummeln, ist es heute besonders angenehm leer. Außer uns ist nur noch ein Pärchen da, das mehr mit sich selbst beschäftigt scheint und uns gar keine Aufmerksamkeit schenkt. Also haben wir uns breit gemacht und während Lilly, Liam, Helena und Henry im Meer sind, liegen Sam, Iliás und ich gemütlich auf unseren Handtüchern und sehen ihnen zu. Ich hatte eigentlich vor zu lesen, doch ich bin zu abgelenkt von dem Geschehen im Wasser. Lilly sitzt auf Liams Schultern, Heli auf Henrys und sie versuchen, sich gegenseitig runter zu schubsen.

,,Komm, wir machen auch mit'', sagt Sam und steht auf. Er hält mir die Hand hin.

,,Och nö.'', wehre ich ab. ,,Ich liege hier gerade so gemütlich.''

Doch bevor ich weiterdenken kann, schwebe ich einen Meter über dem Boden. Vor Schreck klammere ich mich am Nächstbesten fest. Sam. Er hat mich einfach auf den Arm genommen und läuft jetzt zum Wasser.

,,Sam!'', kreische ich.

Er lacht nur. ,,Ach komm, es ist doch bloß Wasser.''

,,Sam, geh sofort zurück an den Strand!'' Widerwillig muss ich auch kichern.

Sam gibt mir einen Kuss auf den Scheitel, doch statt mich loszulassen, wartet er weiter ins Wasser und taucht unter, wobei er mich mitzieht. Prustend tauche ich auf und stürze mich auf ihn. Lachend versucht er, meinen Händen auszuweichen, doch ich bin schneller. Als ich der Meinung bin, jetzt genug Rache verübt zu haben, beteiligen wir uns am Kampf. Iliás kommt auch ins Wasser, um uns zuzusehen. Nach kurzer Zeit haben wir Lilly und Liam im Wasser versenkt und nehmen uns Helena und Henry vor.

Henry, Sam und ich lachen die ganze Zeit, doch Helena scheint irgendwie nicht besonders glücklich. Verbissen ringt sie mit mir, während die Jungs unter uns versuchen, nicht umzufallen. Plötzlich trifft Helenas Fuß Sam ins Gesicht. Er verliert das Gleichgewicht und ich falle ins Wasser. Als ich auftauche, hält Sam sich die schmerzende Stelle.

,,Oh Gott, das tut mir echt leid.'', entschuldigt sich Helena gerade.

,,Alles okay.'', lächelt Sam nur. Doch obwohl Helena meine Freundin ist, nehme ich ihr nicht ab, dass ihn wirklich aus Versehen getreten hat. Ich werfe ihr einen finsteren Blick zu. Das ist wirklich unmöglich. Ich kenne sie, seit ich drei bin. Und ich glaube, ich weiß, was hier los ist.

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