Haikyuu - Kompliziert geht immer! Einfach wäre mal eine Abwechslung KurooxOC

Kapitel 23

Ich ließ mich nicht von Watanabe-san zurück fahren, zumal er sicherlich noch etwas zutun hatte. Und ich brauchte diesen Spaziergang. Ich musste mir noch über ein paar Sachen klar werden, um sie dann auch wirklich runterschlucken zu können. Auch wenn ich gerade vor Suguru so getan hatte, als würde ich das so hinnehmen, war alles was passiert war doch ein harter Brocken. Den ich erst einmal selber schlucken musste. 

Aber der Spaziergang half. Ich konnte ruhiger werden und über ein paar Sachen nachdenken. Aber vor allem wusste ich jetzt, dass es gut werden würde. Zumindest hoffte ich es. Ich hoffte, dass Suguru durch die Infos, die ich ihm gegeben hatte endlich auf den richtigen Pfad kam und sein Leben endlich genoss. Denn auch wenn seine Vergangenheit schrecklich war, konnte er seine Zukunft jetzt nur noch besser gestalten. Er wusste ja, wie es nicht sein sollte. 

Ich lief zu mir nach Hause und wartete da auf die Nachricht von Mei, dass ich sie abholen konnte. Es war heute irgendwie passend gewesen, dass Watanabe-san aufgetaucht war. Denn Mei war mit den Mädels unterwegs, aber wegen Yuri wollte ich sie überall hinfahren und auch wieder abholen, das war einfach am sichersten und so hatte ich auch immer ein Auge auf sie. Auch Kotaro hatte mir da zugestimmt.

Als dann am frühen Abend ihre Nachricht kam, fuhr ich in die Stadt und holte sie direkt dort ab. Natürlich nahm ich auch Yoko und Akiko mit und fuhr erst die beiden nach Hause, bevor ich auch Mei heim brachte.

"Ist alles okay?", fragte Mei mich, als wir Akiko abgesetzt hatten und endlich alleine im Auto waren. Ich setzte den Blinker und reihte mich wieder im Verkehr ein. "Du bist so ruhig." Ihre Hand auf meinem Oberschenkel drückte leicht zu.

"Als ich eben nach Hause kam, hat Watanabe-san auf mich gewartet." Ihre Augen weiteten sich.

"Was? Was wollte er?"

"Er hat mir erzählt, was wirklich mit meinen und Sugurus Eltern passiert ist und auch was mit Matsui war." Sie drückte wieder meinen Oberschenkel und ich erzählte ihr alles genau. Auch, dass sie Yuri suchten und dass er Vorstrafen hatte. Und natürlich auch, dass Watanabe-san es geschafft hatte, dass ich auf der Inter-High bleiben konnte. Darüber freute sie sich mehr als alles andere.

"Da ist noch mehr", sagte sie aber dann. "Was ist passiert? Das alles sind gute Nachrichten oder nicht und trotzdem machst du so ein Gesicht."

"Ich war bei Suguru." Sie blinzelte und war mehr als verwirrt.

"Warum? Ist es wegen diesen Zweifeln die du hattest?"

"Auch und noch mehr, nachdem Watanabe-san mir gesagt hat, was wirklich hinter all den Sachen steckt, die Suguru behauptet, konnte ich nicht nicht hingehen. Ich hab mich irgendwie verantwortlich gefühlt es ihm selber zu geben und somit die Missverständnisse aus der Welt zu schaffen."

"Und was ist passiert?"

"Ich habe ihm gesagt, was ich denke und das ich keine Lust mehr habe, mich von ihm oder von der Vergangenheit einschränken zu lassen. Ich habe ihm die Unterlagen gegeben, die Watanabe-san mir gezeigt hat und auch den Brief von Matsui." Wieder drückte sie meinen Oberschenkel, sodass ich mir ihre Hand nahm und unsere Finger miteinander verschränkte. Sanft hob ich ihre Hand an und küsste ihren Handrücken. Ich hatte meinen Halt bei ihr, das wusste ich und ich hoffte, dass auch Suguru jemanden finden würde, jetzt nachdem er die Wahrheit wusste und durch Matsuis Brief ... vielleicht konnte er endlich abschließen und nach vorne sehen. "Ich fühle mich schlecht, dass ich den Brief gelesen habe, denn er war wirklich nur für Suguru bestimmt und hätte die Polizei nicht geschlampt und ihn ausfindig gemacht, hätte vielleicht so einiges gut gehen können."

"Das ist nicht deine Schuld, Tetsu. Aber ich finde es gut, dass du das getan hast." Ich atmete tief ein.

"Ich weiß nicht, ob du es immer noch so gut findest." Ich spürte ihren fragenden Blick auf mir.