Haikyuu - Kompliziert geht immer! Einfach wäre mal eine Abwechslung KurooxOC

Kapitel 39

Island war jetzt wieder knapp sieben Wochen her und es hatte sich nichts geändert. Und damit meinte ich, dass alles so war, wie vor Island. Die ersten Tage nach unserem Wochenende war alles wieder normal gewesen. Kuroo und ich hatten uns jeden Tag geschrieben und ich hatte sogar in der Woche einmal bei ihm geschlafen, aber von Tag zu Tag wurde es wieder weniger. Es standen bei ihm allerdings auch die ersten Klausuren an, sodass er oft in der Bibliothek hockte und lernte. Was ich ja auch nachvollziehen konnte. Ich hatte auch ein paar Klausuren und da die Vorausscheide der Oberschulen wieder los gingen, war das Training auch ein bisschen länger.

Aber als er dann wieder aufhörte mir zu schreiben oder zu antworten, machte ich mir doch Gedanken. Ich redete mir ein, dass er es nicht extra machte. Natürlich machte er das nicht extra. Aber ich sah Kotaro mehr wie ihn und das konnte es ja nicht sein. Zwar hatte ich Kuroo ein paar Mal darauf angesprochen, aber er entschuldigte sich nur und versprach, dass es nicht mehr vorkam. Dann schrieben wir wieder einen oder zwei Tage lang und es fing wieder von vorne an. Ich wusste wirklich nicht, was ich machen sollte.

Von Tag zu Tag wurde es schwieriger mir zu sagen, dass es nur eine Phase war, dass ich einfach Geduld haben musste. Aber es kam jetzt immer öfter vor, dass er unsere Verabredungen vergaß oder sie kurz vorher absagen musste, weil er irgendwas fertig machen musste. Auch kamen uns seine Extra-Trainings immer in den Weg, was klar war. Sie waren in den Qualifikationen. Sie mussten sich darauf vorbereiten. Das verstand ich ja und wollte ihn auch unterstützen. Und doch vermisste ich ihn.

Ich konnte ja nicht einfach zum Training auftauchen, nur um ihn zu sehen. Aber ich wollte. Ein paar Mal hatte ich es schon gemacht, war aber natürlich nicht in die Halle gegangen, hatte draußen gewartet, bis er Schluss hatte. Kuroo hatte sich dann auch immer gefreut und wir waren noch in die Stadt gegangen. Aber dennoch war das alles nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war so, als wäre er tausende Kilometer von mir entfernt. Denn auch an den Wochenenden sah ich ihn immer seltener. Es war einfach nur schlimm und ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Oder auch denken sollte. Ich wollte ihm ja auch nicht im Weg stehen. Es war einfach kompliziert.

Ich versuchte noch einmal mein Glück und ging nach der Schule zur Inter-High. Ich war auf dem Weg ins Wohnheim Tokio, als mich jemand rief.

"Mei!" Ich drehte mich um und lächelte, winkte demjenigen zu, der mich gerufen hatte. Es war Yuu gewesen. Neben ihm liefen Masaru und Ogano.

"Yuu", lächelte ich ihn an und ging ihnen etwas entgegen. "Wir haben uns lange nicht mehr gesehen." Er ließ sofort die Schultern hängen.

"Das Uni Leben ist echt nicht, das kann ich dir sagen." Ich lächelte aufmunternd an.

"Du hast dich hierfür entschieden oder nicht?"

"Guck, selbst Mei sagt das, also stell dich nicht so an", meinte Masaru. "Er geht einem so auf die Nerven, das glaubst du gar nicht. Als wenn er der einzige hier ist, der eine harte Zeit hat." Ich biss mir auf die Lippe. Wenn selbst die drei sich beschwerten, dann konnte ich Kuroo nicht böse sein, dass er im Stress erstickte oder? Das wollte ich ja auch gar nicht ... ich wollte ihn nur ab und an sehen. War das zu viel verlangt?

"Willst du zu Kuroo?", fragte Ogano mich und ich nickte sofort.

"Die Jungs sind noch in der Bibliothek", informierte Yuu mich dann. "Wir hatten keine Lust mehr und wollen nach Hause, die Jungs wollen es aber durchziehen. Selbst dein Bruder. Tendou setzt ihm richtig zu." Ich lachte.

"Das kann ich mir sogar bildlich vorstellen", lachte ich. Yuu stimmte mit ein. Wir verabschiedeten uns dann auch, ich bedankte mich noch mal für den Tipp und ging dann in Richtung Bibliothek.

Kaum dass ich diese betreten hatte und hoch zu den Tischen gegangen war, wo sich die Jungs meistens aufhielten, hatte Kotaro mich schon gesehen und winkte mir. Ich lächelte und winkte zurück.