Adrin Jetoni
„Ich sitze hier nur, weil meine Mutter das will. Du brauchst keinen auf Vater zu machen, früher hast du es doch auch nicht getan".
Mit mahlendem Kiefer ziehe ich an dem weißem Hemd, weil das Gefühl zu ersticken immer intensiver wird und die Heizung des Wagens mir den ganzen Sauerstoff zu rauben scheint, während die Hitze von Außen mein Inneres durchstörmt, es verbrennt.
Ich drücke das Fenster runter und atme leise erleichtert aus, als die eiskalte Luft mein Gesicht streift und atme gierig ein. Die Kälte die gegen die Hitze zischt hilft mir dabei einen halbwegs kühlen Kopf zu bewahren und nicht sofort meinem Vater an die Kehle zuspringen und ihn zu würgen. Man, die Vorstellung ist wirklich entzückend, aber die Strafe meiner Ma will ich mir gar nicht erst vorstellen. Wenn mein Vater petzt, dass ich mich schlecht benommen habe, wird sie mich durch das ganze Haus jagen und mir ne Tracht Prügel verpassen. Diese Frau ist so gruselig.
„Das Abendessen mit dieser Familie ist mir unheimlich wichtig. Es könnte wohlmöglich für eine Kooperation zwischen den Firmen sorgen, also versuch dich zu benehmen. Sie haben eine Tochter, wenn du es gut anstellst, ist uns der Deal sicher. Wenn du es nicht für mich tust, tu es für deine Mutter. Sie kann das Geld doch gut gebrauchen, nicht wahr?"
Beinah hätte ich frustriert laut aufgelacht. Geld, Geschäfte, die Firma. Es geht wie immer nur darum, was anderes hat dieser Mann nicht im Sinn. Das hatte er noch nie. Und genau deshalb ist unsere Familie auch zusammengebrochen und deswegen sitzt auch dieses Flittchen von Stiefmutter neben ihm, statt meine Mutter.
„Wir brauchen dein Geld nicht", spucke ich beinah aus und balle die Hände in meinem Schoß aggressiv zu Fäusten, weil der Gedanke mich für ihn verhuren zu lassen, mich beinah zum würgen bringt. Wie kann man nur so ein gieriger Drecksack sein?
„Denk ja nicht ich wickel dieses Mädchen nur für Geld um den Finger. Tu es doch selbst, wenn du es nötig hast".
Sein wütender Blick trifft mich im Rückspiegel, aber ich weiche ihm aus und starre stattdessen weiter hin nach Draußen, beobachte die Autos die an uns vorbei fahren und die Wälder, welche unseren Weg streifen. Ich kenne die Fahrt bis zur Villa auswendig, sie ist eingebrannt in mein Hirn. Das erste Mal als ich dort war, war ich dreizehn. Ein Jahr, nach dem mein Vater uns verlassen hat, als ich ihn dabei erwischt habe wie er meine Mutter betrogen hat, um an das Vermögen dieser Frau zu kommen. Dieses Flittchen wusste, dass er zwei Kinder hat, dass eine völlig besorgte Frau Zuhause auf ihn wartet. Dass sie damit eine Familie komplett zerstören würde.
Auf dem Weg zu meinem Vater haben wir ein Auto gerammt und sind geradewegs in den Gegenverkehr gekommen, weil ich von meinem Sitz aufgesprungen bin und meinen Vater attackiert habe. Der Monat im Krankenhaus hatte sich gelohnt, nach dem das Auto schrottt war und er körperlich defintiv mehr Verletzungen erlitten hatte als ich. Die paar Wochen Hausarrest danach, haben mich wenig gejuckt. Nichts als Befriedigung habe ich empfunden, weil ich wusste, dass ich Dad damit verletzt habe. Nicht so sehr wie er uns, aber genug, damit ich wieder ruhig schlafen konnte.
„Reiß dich zusammen, Adrin. Nur heute Abend, bitte."
Auf dem restlichem Weg zu seinem Anwesend, verliere ich kein Wort. Meine Stiefmutter und ihre armseligen Versuche ein Gespräch mit mir aufzubauen, blende ich komplett aus. Meinem Dad hat sie vielleicht wortwörtlich den karr geleckt, aber bei mir kommt sie damit garantiert nicht durch.
Während wir auf das Gelände fahren, sehe ich schon von weitem wie einige Bedienstete hin und her eilen, einige in teuren Anzügen gekleidet, andere in häuslichen Gewänden und es kommt mir beinah so vor, als würde mein Vater sich ernsthaft für einen König halten. Besonders beim Anblick des Hauses, oder eher der Villa. Und das obwohl sie gerade einmal für drei Menschen ein Zuhause bieten soll. Von dem Begriff Zuhause, ist dieser Ort jedoch weit entfernt. Hier vermittelt nichts die Atmosphäre von Zuhause, nicht die teuren Möbel und auch nicht die monotonen Wände und Dekorationen.
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The bad guy and his rich Juliet
Teen Fiction„Spring doch einfach" Einen Atemzug lang, bleibt mein Herz einfach stehen. „Was ist schon daran so schwer zu sterben?" Ich drehe mich um und begegne sofort den Augen, in die ich mich Hals über Kopf verliebt habe. - - Leonita Gashi glaubte an wa...