Adrin Jetoni
Plötzlich war sie nicht mehr Snob, Göre, Tussy oder was auch immer. Plötzlich war sie einfach nur Leonita, ein urkomisches, verwirrendes Mädchen, das in der Welt irgendwie alleine noch nicht zurecht kommt.
Erst als ich den brennenden Blick ihrerseits auf mir spüre und den Kopf hebe, um sie genervt anzusehen, verstehe ich warum sie mich so intensiv ansieht. Und was ich da gerade gesagt habe.
Eigentlich sollte es kein Thema sein den Namen einer anderen Person auszusprechen, aber Snobs bilden da wohl so ne Ausnahme für Menschen wie mich. Bisher habe ich nie darüber nachgedacht, aber jetzt wo ich ihren Namen zum ersten Mal ausspreche, fällt mir auf, dass ich dieses Mädchen bisher immer nur mit Beschimpfungen angesprochen habe.
Mir schießt das Blut in die Wangen und ich muss ein paar Mal blinzeln, um wieder zu mir zu kommen und mich schnell wieder von ihrem Gesicht abzuwenden. Stattdessen starre ich wieder auf ihre Füße und man sind die winzig. Es fühlt sich beinah so an, als würde ich die Füße meiner kleinen Schwester verbinden.
Was für ein komischer Gedanke. Verstört tupfe ich Desinfektionsmittel auf ihre blutigen Wunden und halte ihren Fuß stärker fest, als sie zusammen zuckt und leise aufzischt.
„Ruhig bleiben, Snob. Sonst kannst du dir die Füße selbst verbinden."
Ich erwarte keine Antwort und sie gibt mir auch keine. Schweigend greife ich nach einem großem Pflaster, das fast ihren gesamten Fußrücken überdeckt und klebe es auf die wunden Stellen. Danach lasse ich den Fuß vorsichtig wieder los und tue das selbe mit ihrem anderem.
Irgendwie ist es schon verdammt ironisch, dass ausgerechnet ich wie ein möchtegern Prinz Charming vor ihr knie und ihre Wunden versorge. Und noch ironischer ist wohl, dass ich keine Ahnung habe wieso ich das überhaupt tue. Ich kann sie nicht mal ausstehen.
Vielleicht wegen Artan.
Weil es die Schuld meines Stiefbruders ist, dass Leonita Gashi verletzt ist.
Vielleicht.
„Ich.. ähm.. dankeschön fürs Versorgen und fürs da rausholen. Noch länger da drin und ich säße jetzt wohl im Gefängnis wegen versuchtem Mord." Unwohl lachend starrt sie auf ihre Füße und hebt sie kurz an. Dann lässt sie sie wieder fallen und lehnt sich auf ihren Händen zurück.
„Glaub bloß nicht, dass uns das jetzt irgendwie zu Freunde macht oder so", gebe ich abwertend von mir und schnaube genervt, weil der Gedanke schon irgendwie widerlich zu sein scheint. Ich stehe schließlich wieder mit knackenden Knochen auf und lasse mich neben ihr auf die Matratze sinken, mit genügend Abstand um ihr nicht nah zu sein, also sitze ich am äußerstem Rand. Eine Lichterkette berührt gefährlich knapp meinen Kopf und Beine sind so lang, dass ich die Schuhe in den Sand drücke und sie darin versinken. Leonitas Füße hingegen, berühren nichtmal den Boden. Sie hängen in der Luft, wie als hätte sie schon lange den Bezug zur Realität, den Boden unter den Füßen verloren und dieser Gedanke lässt schon fast vor Belustigung meine Mundwinkel zucken.
„Sag mal, wie groß bist du eigentlich?". Interessiert wende ich aprubt den Kopf nach links und sehe Leonita dabei zu wie sie unwohl durch die Gegend starrt und die Luft laut aus ihren Lungen presst, als sei ihr die Frage unangenehm. Dann schleicht sich ein kleines Grinsen unerwartet auf ihre Lippen und zum ersten Mal bemerke ich die starken Grübchen, die plötzlich auf ihren Wangen erscheinen und diese fast komplett einnehmen.
Wie konnte ich die bisher nur übersehen? Wieso ist mir das noch nie aufgefallen? Keine Ahnung wie oft ich ihr mittlerweile begegnet sein muss, aber bisher habe ich noch nie diese.. diese Grübchen bemerkt. In mir, wird etwas ganz schwach, es droht beinah schon einzukrachen.
![](https://img.wattpad.com/cover/222960550-288-k505130.jpg)
DU LIEST GERADE
The bad guy and his rich Juliet
Teen Fiction„Spring doch einfach" Einen Atemzug lang, bleibt mein Herz einfach stehen. „Was ist schon daran so schwer zu sterben?" Ich drehe mich um und begegne sofort den Augen, in die ich mich Hals über Kopf verliebt habe. - - Leonita Gashi glaubte an wa...