KAPITULL SHATETEMBDHJETE

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Adrin Jetoni

Ich muss tief atmen, bevor ich mit ernster Miene zu meinen Freunden sehen und ihnen die Frage stellen kann, gegen die sich mein Ego so sehr sträubt.

„Bin ich ein Snob?"

„Bist du ein was?". Verdattert starrt mich Erjon verwirrt an, die Stirn gerunzelt und perplex von der absolut dämlichen Frage die ich stelle. Ernsthaft, ich habe sowas von die Eier zusammen kneifen müssen, um ihm diese Frage zu stellen.

Seit dem Leonita Gashi mir vor ungefähr drei Stunden genau das an den Kopf geworfen hat, kann ich an nichts anderes mehr denken, als daran, dass sie wohlmöglich sogar Recht haben könnte. Dass ich vielleicht wirklich ein verfluchter Snob geworden bin, ohne es selbst wahrhaben zu wollen, ohne bemerkt zu haben, in was ich mich da verwandelt habe.

Dass sie Recht haben könnte, kratzt sowas von an meinem Gewissen.

„Moment mal, du fragst auf Ernst ob du ein Snob bist?"

Edon, an der Küchentrese gelehnt, legt den Kopf schallend in den Nacken und kriegt sich gar nicht mehr ein vor Lachen. Erjon und Ledjon allerdings, sehen viel zu schockiert von meiner Frage aus, um darauf überhaupt antworten zu können.

Dann tritt Erjon einen Schritt vor und legt seine beiden Hände auf meine Schultern.

„Kann es sein, dass aus dir gerade ein echter Mann wird?"

Und schon lachen sich meine Brüder den Arsch ab. Ich check gar nichts, wirklich nicht. Das war doch ne ganz normale Frage, wieso also dieser Lachanfall?

Genervt presse ich meine Finger auf meinen Nasenrücken und warte einfach darauf ab, dass das Lachen verklingt und sie mich endlich ernst nehmen können.

„Woher denn die plötzliche Einsicht, Adrin?"

Einsicht? Moment mal- sie glauben auch, ich wäre ein Snob?

„Ihr denkt auch, dass ich ein Snob bin? So ein richtiger schnöseliger Snob?" Verdattert blicke ich abwechselnd zu meinen Freunden, dann lehne ich mich viel zu schockiert gegen die Ablage hinter mir, die Augen fassungslos weit aufgerissen.

„Adrin, hör mal. Deine Einstellung gegenüber anderen, ist echt mies, man. Indem du dich selbst über andere, reiche Menschen stellst, vermittelst du ihnen das Gefühl besser zu sein als sie. Und naja ein Snob ist nun mal Jemand, der denkt er wäre besser als andere wegen etwas, das nur er hätte. Also ja, wer auch immer dir das an den Kopf geworfen hat, hat Recht. Ich an deiner Stelle, würde diesem Menschen die Füße küssen, weil er dir die Augen geöffnet hat." Erjon zuckt gleichgültig mit seinen Schultern, das Lachen ist allen vergangen, es ist erstickt in der Offenbarung von dem was alle eigentlich über mich halten. Ich kanns ihnen nicht mal übel nehmen.

„Du denkst jeder der Geld hat, wäre ein Snob. Du gibst ihnen nicht mal die Chance dir das Gegenteil zu beweisen. Denkst du echt, das würde dich zu einem besseren Menschen machen? Fang endlich an einzusehen, dass reiche Menschen auch nur Menschen sind und ach ja, Adrin, nicht jeder ist so ein Arschloch wie dein Dad."

Erschlagen von Ledjons Worten, bekomme ich kein Wort heraus und kann ihm nur dabei zusehen, wie er schnaubend aus der Küche stürmt.

Zumindest versucht er das, denn in diesem Moment, kommen schon die anderen herein und bemerken offensichtlich schnell die Spannung, die in der Luft liegt. Das breite Grinsen auf Shpresas Lippen verschwindet schlagartig, als sie bemerkt, dass Ledjon dabei ist, aus der Küche stürmen zu wollen. Statt ihn jedoch gehen zu lassen, stemmt sie ihre Hand in den Türrahmen und stellt sich vor Ledjon, der keine andere Wahl hat, als sich wieder in die Küche zu stellen. Besonders nach dem tödlichem Blick, den die Kleine ihm zuwirft. Soweit ich mitbekommen habe, ist sie glaube ich die Cousine von Leonita Gashi und ebenfalls Teil der Gashi Erben. Da ihre Eltern allerdings weder so beliebt, noch so erfolgreich sind wie Leonitas, ist sie eher in den Hintergrund gerückt und überlässt das Rampenlicht ihrer Cousine. Ungewöhnlich, dass sie trotzdem ein so gutes Verhältnis zueinander haben.

The bad guy and his rich JulietWo Geschichten leben. Entdecke jetzt