KAPITULL NJEMBEDHJETE

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Leonita Gashi

„Wie wäre es, wenn du mir Nachhilfe geben würdest? Du wärst bestimmt eine heiße Lehrerin." Artans anzügliches Grinsen auf den Lippen, treibt mir das Blut in die Wangen und ich verschlucke mich heftig an dem Wasser. Wild hustend und nach Luft röchelnd, knalle ich das Glas aggressiv auf den Tisch, so dass Wasser überschwappt und die Tischdecke einsaut und kralle mich an der Kante des Esstisches fest, so als würde ich nach Halt suchen. Mit schockweiten Augen blicke ich auf den nassen Fleck, viel zu fassungslos von Artans schamlosem Flirt.

„Ist alles in Ordnung Leo?" Besorgt starrt meine Mutter mich an und ihre Augen huschen deutlich zu Artan rüber. Die Frage die sie mir stumm stellt, ist mir sofort klar und ich nicke leicht mit dem Kopf, um ihr damit zu sagen, dass alles gut wäre und sie sich keine Sorgen machen müsste um den Bruder, Cousin oder was auch immer von Adrin.

Dass Artan Xhaka mich belästigt ist nicht das erste Mal. Ehrlich gesagt läuft das bei jeder Begegnung, jedem Treffen so ab. Der Unterschied liegt nur darin, dass ich normalerweise dazu gezwungen bin mich mit Artan gut zu stellen, weil er der einzige Sohn ist und ich die Beziehungen meiner Eltern nicht negativ beeinflussen will. Jetzt allerdings nicht mehr. Jetzt sitzt da plötzlich Adrin Jetoni vor mir am Tisch und sieht ganz unbekümmert aus, als würde er tagtäglich hier sitzen, als gehöre er hier her.

Aber ich weiß, dass er das nicht gut. Kein bisschen sogar. Ich sehe es daran wie seine Augen ruhig umher zucken, wie sein angespannter Körper unwohl auf dem Stuhl rutscht und wie er kaum ein Wort spricht. Adrin Jetoni ist in meiner Nähe zwar noch nie der Gesprächigste gewesen, doch diese urkomische Situation lässt andere Gründe vermuten, als mich Snob. Dank der ganzen Monate, in der ihn.. beobachtet habe, ist mir das Schauspiel ganz klar, das er da abzieht.

„Was hälst du davon, meine Hübsche? Du und ich und die Aussicht auf das schönste Meer in Albanien? Du weißt doch, meine Eltern haben einen privaten Strand und-" In meinem bisherigem Leben bin ich noch nie einem so unverschämt frechem Menschen wie Artan begegnet. Ernsthaft, selbst ich hätte diesem Furz gerne eins übergebraten um ihn ruhig zu stellen.

„Danke für das.. reizende Angebote, aber ich muss ablehnen". Unwohl und von Wut überrollt, bemerke ich wie ich das Messer fest umklammere, direkt in die Richtung von Artan gerichtet und ich lasse es schnell auf den Teller fallen und schiele verstohlt umher, um zu überprüfen ob Jemand gesehen hat wie ich gerade beinah dabei gewesen wäre einen Mord zu begehen.

Dass ich ausgerechnet auf Adrins Augen treffen muss, die belustigt zu mir her sehen, ist gar nicht fair. Besonders nicht als ich das schiefe Grinsen auf seinen rosigen Lippen erkenne. Er hat es eindeutig gesehen. Das ist doch sowas von klar. Nur Artan dieser.. dieser Wicht kapiert gar nicht, dass ich nichts als Desinteresse für ihn hege. Oder er ignoriert es, ist schwer zu sagen.

„Wieso denn? Hast du etwa einen Freund?"

Wie als hätte er damit eine wunde Stelle getroffen, enden die Gespräche meiner Eltern und ich werde stattdessen durchbohrt von neugierigen, skeptischen Blicken. Dass ich dabei eindeutig die Farbe unserer Flagge annehme, entgeht keinem und plötzlich springt meine Mutter wie eine Furie von ihrem Stuhl auf und richtet strahlend einen Finger auf mich.

„HA! Ich habs dir doch gesagt, du Snob! Her mit der Kohle!"

Irritiert sehe ich zwischen meinen Eltern hin und her, sehe zu wie mein Dad genervt aufstöhnt und in seiner Hosentasche herum krammt, bevor er Ma einen Geldschein in die Hand drückt.

Mir bleibt der Mund offen stehen.

Wartet mal.. habt ihr etwa darüber gewettet ob ich einen Freund habe? Mum gib Papa das Geld zurück, du hast verloren." Genervt verschränke ich fast schon beleidigt meine Arme vor der Brust.

The bad guy and his rich JulietWo Geschichten leben. Entdecke jetzt