Adrin Jetoni
„Nein, vergiss es. Aufgarkeinen Fall! Denk, denk nicht mal daran!"
Mit verrengten Augen starre ich Erjon zornig an und schnaube verärgert auf bei dem Gedanken schon wieder Leonita Gashis Babysitter spielen zu müssen. Wieso zum Teufel krallt sich Ledjon nicht diese Rolle, wenn er doch so sehr davon besessen ist, sie zu seiner Freundin zu machen. So oft, wie die beiden sich gegenseitig am Arsch hängen, könnte man schon meinen sie wären total ineinander verschossen, was bei Ledjon auch übelst offensichtlich ist. Ich meine, ich habe diesen Typen in der letzten Woche kaum gesehen und wenn dann war er mit seiner kleinen Freundin unterwegs. Aber ausgerechnet jetzt, lässt er sie hängen? Und ich bin dann derjenige, der darunter leiden muss?
„Komm schon, man! Der kleinen Prinzessin gehts nicht gut und du bist der einzige von uns der nh Auto hat. Komm runter und nimm sie mit." Auffordernd streckt er mir meine eigenen Autoschlüssel hin, auf der Schulter den großen Rucksack, den ich ihm letztes Jahr geschenkt habe und blickt mich flehend an.
Ich verdrehe angepisst meine Augen und schnappe mir widerwillig den Schlüssel aus seinen Fingern, auch wenn mir der Gedanke ein paar Stunden alleine mit der Snobgöre zu sein, Übelkeit bereitet. Aber es wäre klar gewesen, dass es nur zu noch mehr Schwierigkeiten gekommen wäre, hätte ich jetzt auch noch großen Widerstand geleistet. Theoritisch hätte ich mich verpissen und nach Hause fahren können, das Wochenende mit meiner Mutter und kleinen Schwester genießen. Aber die anschließenden Streiterein, die ich mir selbst eingebrockt hätte, will ich mir einfach nur sparen. Schließlich sind es nur drei Tage. Die werden mich schon nicht umbringen. Und ich werde mich zusammen reißen nicht Leonita Gashi umzubringen, jetzt wo sie sich dazu entschieden hat noch einige Zeit in der Welt der Lebenden zu verbringen.
„Hör mal, ich weiß, dass du Leonita nicht ausstehen kannst, aber reiß dich bitte zusammen."
Nach meinem Korb an diesem Snob, bin ich mir unsicher ob sie nicht absofort diejenige ist, die mich nicht ausstehen kann und schon fließig dabei ist mich zu verfluchen. Seit meiner Abfuhr, hat sie nämlich kein Wort mehr mit mir gewechselt, nicht angerufen und auch keine SMS geschickt. Nicht, dass es mich interessiert hätte, dass sie auf Abtand blieb. Eigentlich ganz erfrischend und entspannend. Aber da mir schon klar war, dass dieser kurze Ausflug in den Bergen sowieso stattfinden würde, wollte ich zumindest versuchen diese peinliche Stimmung zu vermeiden und eine möglichst neutrale Beziehung zu ihr zu hegen. Geklappt, hat es allerdings nicht so gut. Und zu meinem, oder ihrem Pech, haben sich unsere Freunde zu einem verstörenden Freundeskreis gebildet, in dem wir wohl oder übel mit feststecken, wenn wir kein Bock haben diese langjährigen Zeiten einfach hinzuschmeißen. Ich bin sogar kurz davor gewesen mir einfach neue Freunde zu suchen. Ernsthaft.
Seufzend fahre ich mir müde über mein Gesicht und nicke schweigend auf Erjons Bitte hin. Was soll ich auch schon sagen? Mfal, aber ich war so nh Bastard wie immer und habe ihr nen Korb verpasst? Das würde bestimmt total gut ankommen bei ihren Freundinnen und Ledjon, der mich garantiert versucht hätte zeugungsfähig zu machen, hätte er erfahren, dass ich a) seine Freundin verletzt habe und dass sie mich b) um ein Date gebeten hatte. Ob sie es ihm erzählen würde? Vielleicht krallt sie sich nach meiner Abfuhr auch nur nebenbei Ledjon, sozusagen als Platzhalter oder Trostpreis. Man, das wäre ja echt mies, aber wen juckts schon? Wenn sie ne bitch sein will, dann soll sie doch eine sein. Ich halte sie davon garantiert nicht ab.
„Ich geh jetzt los, der Bus sollte gleich da sein. Leonita müsste ungefähr in fünf Minuten hier sein. Fahr vorsichtig, ani?"
Bevor Erjon mich stehen lässt, wirft er mir noch einen ausdrücklich warnenden Blick zu und verzieht sich dann schnell. Ich sehe nur noch wie er in den Bus läuft und schon stehe ich alleine, wie ein Idiot auf dem Parkplatz und warte auf das Prinzesschen. Immer diese extra Wünsche, nur ihretwegen. Erstaunlicherweise, muss ich allerdings gar nicht solange warten, wie vermutet. Stattdessen steht dieses Biest nur wenige Sekunden hinter mir. Das war doch mit Absicht.
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The bad guy and his rich Juliet
Novela Juvenil„Spring doch einfach" Einen Atemzug lang, bleibt mein Herz einfach stehen. „Was ist schon daran so schwer zu sterben?" Ich drehe mich um und begegne sofort den Augen, in die ich mich Hals über Kopf verliebt habe. - - Leonita Gashi glaubte an wa...