KAPITULL PESE

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Adrin Jetoni

„Eine Party? Wirklich? Wen juckt das und wieso zum Teufel muss ausgerechnet ich mit?"

Ich ziehe skeptisch eine Augenbraue hoch und starre meine Freunde an, als hätten sie den Verstand verloren. Aber naja, vielleicht haben sie das sogar. Wir sind schon seit Monaten auf dieser Universität und ausgerechnet jetzt wollen sie eine Studentenparty stürmen? Davon war nie die Rede. Eigentlich.

„Komm schon, sei kein Spießer Mann! Hattest du die letzten Monate auch nur einen Abend Spaß, hm?"

Ich werfe Edon einen warnenden, bissigen Blick zu und strecke mich auf dem Bett aus, bis meine Knochen knacken, wie als würde ich damit seine Frage mit einem eindeutigem nein beantworten. In den letzten paar Monaten, genauer gesagt seit unserem erstem Semester hier, lief alles nur noch ziemlich mies. Mein Dad ist der reinste Abfuck. Ich hatte bloß Glück, dass ich ihm nicht wichtig genug bin, sonst wäre er ernsthaft aufgekreuzt und hätte mich selbst mein Grab schaufeln lassen. Spätestens nach dem er erfahren hätte, dass mich die Reichenschnösel hassen, die Hormongesteuerten Tussen überfallen und mich die Professoren allesamt als unbrauchbar abstempeln.

„Bin ich denn der Einzige der den Plan noch im Kopf hat?", grummelnd schließe ich angepisst die Augen und lege meine linke Hand über meine Lider. Es ist ja nicht so, als wären wir ernsthaft zum Spaß, zum Studieren hier.

Obwohl die Tatsache, dass wir dadurch vernünftige Jobs bekommen könnten, vielleicht sogar im Reichenviertel, nur allzu verlockend klingt. Ich stehe zwar nicht auf die ganzen Snobs und ihr dämliches Gehabe von wegen sie seien die Erben von wem auch immer, aber der Gedanke die Möglichkeit zu haben, ebenso einen guten Job zu bekommen, lässt die Wut in mir etwas abflammen. Stattdessen fühlt es sich beinah hoffnungsvoll an zu wissen, dass wir die einmalige Gelegenheit erhalten haben, uns in das Volk der Reichen zu mischen. Und das als ein Haufen von armen Versagern.

In Anbetracht dessen, ist mein Vater wohl etwas nützlich, zumindest wenn es darum geht andere Menschen um den Finger zu wickeln. Hätte er kein gutes Wort für seinen ach so geliebten Sohn eingelegt, wäre wohl keiner von uns Jungs hier. Und wir hätten niemals die Chance bekommen die ganze Universität ausrauben zu können.

„Bist du nicht, Adrin. Aber wir wollen trotzdem die Zeit hier genießen. Es gibt so viele heiße Mädchen hier, die nur darauf warten mich kennzulernen. Und hast du nicht auch schon mal davon geträumt einen ganzen Abend lang auf einer Snobparty zu sein? Nicht in den Ghettoclubs sondern bei diesen krassen Studentenverbindungsfeiern? Die sollen anders wild sein".

Stöhnend drückt sich Edon grinsend eine Hand auf die Brust, den Kopf voll mit unrealistischen Fantasien, die ich ihm am liebsten sofort aus dem Kopf geschlagen hätte. Ich belasse es jedoch dabei aus Angst davor, dass diese kranken Vorstellungen nicht nur in diesem Kopf bleiben könnten, sondern auch aus seinem Mund kommen könnten. Das wäre viel schlimmer, als ihn nur träumen zu lassen.

„Stellt es euch vor, Jungs. Ihr und ein Haufen reicher Chayas, die keine Ahnung haben, dass ihr eigentlich ein totaler Nichtsnutz seid!"

Auf seinen sarkastischen Kommentar hin, erhält Erjon von Edon einen heftigen Schlag auf den Kopf und einen Blick, der ihn wohl hätte töten sollen.

„Denk nicht daran, Alter. Denkt lieber an das was ihr alles tun könnt, eben weil keiner weiß wer wir wirklich sind. Wir sind jung, wir müssen das Leben leben bevor es zuspät ist! Adrin, wenn du als alter Sack und ohne Frau an deiner Seite am Straßenrand endest, dann verfluch mich nicht für meine Weisheiten. Und du Ledjon schmoll bloß nicht, wenn du diese eine Chance vertan hast dir Leonita Gashi klar zu machen. Und du, du Erjon heul mir mit deinem Sarkasmus niemals die Ohren voll, wenn du am Ende checkst, dass kein Weib auf solche Kerle steht. Ernsthaft, lass das wenn du nicht als Jungfrau sterben willst."

The bad guy and his rich JulietWo Geschichten leben. Entdecke jetzt