Kapitel 23

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Cassandra folgte Fynn durch die hell beleuchteten Gänge und schaute sich immer wieder misstrauisch um. „Was hast du vor? Wonach suchen wir genau?", zischte sie. Fynn drehte sich zu ihr um. „Wir suchen nach Beweisen."
Cassandra verdrehte die Augen und folgte Fynn weiter den Gang entlang, bis dieser vor einem Fahrstuhl stehenblieb und ein Schild davor studierte. Dann drückte er den Knopf. „Schön und gut, aber was genau suchen wir?"
die Tür des Fahrstuhls schwang auf und ein Mann im mittleren Alter in einem grauen Anzug trat heraus. Fynn und Cassandra zuckten zusammen und erwarteten das Schlimmste, doch der Mann würdigte sie keines Blickes. Schnell verschwanden Fynn und Cassandra in dem Fahrstuhl. Fynn starrte mit zusammengepressten Lippen auf die Türen, die sich langsam schlossen. „Picket ist Wissenschaftler.", sagte er dann tonlos, ohne Cassandra auch nur einen Blick zu würdigen, „Ein Wissenschaftler hält seine Versuche auf Video fest. Das haben wir ja gerade an Jens Schilddrüse gesehen. Ich wette er hat auch die Videos aus der Lagerhalle aufbewahrt, in der er Amber und bestimmt auch andere Wesen festgehalten und gefoltert hat. Wenn wir das haben, haben wir alle Beweise."
Cassandra starrte ihn sprachlos an. „Jen!?"
Fynn schloss die Augen. „Oh scheiße.", murmelte er.
In diesem Moment hatten sie das oberste Stockwerk erreicht und die Fahrstuhltür sprang auf. Schnell beeilte er sich aus dem Fahrstuhl zu kommen und ging mit schnellen Schritten den Flur entlang. Cassandra rannte ihm nach. Bald hatte sie ihn eingeholt und schob ihn in einen schwächer beleuchteten Nebenflur. Mit voller Wucht stieß sie ihn gegen die Wand. Fynn stöhnte auf. er wusste, dass Cassandra stark war, aber so viel Kraft hatte er ihr dann doch nicht zugetraut. „Jens Schilddrüse?! DAS WAR JENS SCHILDDRÜSE?!"
„Cassandra bitte beruhige dich. Nicht, dass wir noch erwischt werden."
„Ich soll mich beruhigen? Das war Jens Schilddrüse in dieser Präsentation! Du sagst mir jetzt genau was du weißt, denn ich weiß, dass du etwas weißt!"
„Lässt du mich erst los?", keuchte Fynn.
Cassandra machte einen Schritt zurück und ließ Fynn los, der das Gesicht verzog und sich den Hals rieb. „Wir sollten uns beeilen und Pickets Büro suchen.", meinte er und wollte gerade wieder in den Hauptgang einbiegen, doch Cassandra hielt ihn am Arm fest. „Erst sagst du mir was hier los ist!", beharrte sie.
Fynn sah sie eindringlich. „Ich werde es dir erzählen, aber wir sollten zuerst Pickets Büro suchen und versuchen seinen Computer zu hacken. Ich erzähle dir dabei alles, aber wir haben nicht viel Zeit."
Mit diesen Worten befreite er sich aus ihrem Griff und lief weiter den Gang entlang. Cassandra ballte eine Hand zu Faust und folgte ihm. Manchmal wollte sie ihm einfach eine reinhaun. Sie entdeckte Fynn vor einer imposanten Tür aus Milchglas. „Hier ist es."
Cassandra verschränkte die Arme, während Fynn sich der Tastertur zuwandte, auf der man anscheinend einen Code eingeben musste, um die Tür zu öffnen. Er holte Luft und pustete über das Tastenfeld. Einige Zahlen leuchteten leuchten leicht auf. Abdrückte der Tasten erhoben sich in die Luft und begannen sich zu ordnen. Schnell tippte Fynn die Kombination ein und die Tür schwang auf. Als die beiden das Zimmer betreten hatten, schloss er die Tür wieder und ging auf den großen Schreibtisch zu, auf dem ein umso größerer Monitor stand. Cassandra folgte ihm und hob einen Bilderrahmen an. In diesem steckte das Bild seiner Tochter. Langsam stellte sie es zurück auf den Tisch, während Fynn sich auf den Stuhl fallen ließ und sich dem Computer widmete. „Jetzt aber raus mit der Sprache! Was ist mit Jen? Hat sie wirklich Krebs? Und warum hast du mir nichts erzählt?"
Fynns Blick war starr auf den Bildschirm gerichtet. „Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte, wir reden im Moment nicht gerade viel miteinander."
Cassandra stieß scharf die Luft aus. „Und wessen Schuld ist das? Ach, weißt du, das ist doch wirklich egal! Was ist mit Jen?!"
Fynn seufzte und tippte etwas auf der Tastatur ein.
„Als Jen wieder ins Zentrum kam, ging es ihr schlecht und sie hat Medusa und mir gesagt, dass sie sich an nichts erinnert, was mit ihr passiert ist. Ich habe versucht herauszufinden, ob sie irgendwo Verletzungen hat. Dabei habe ich etwas gespürt. Es war etwas Abnormales und Magisches. Einfach etwas, was nicht in Jens Körper gehört. Ich habe sie dann danach gefragt. Sie hat mir dann erzählt, dass sie sich die Daumen gebrochen hätte, um sich zu befreien. Ihre Daumen waren aber nicht gebrochen. Anscheinend-"

Medusa 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt