Kapitel 12

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Wir machen uns sofort los und versuchen die Halle zu finden. Irgendetwas geht dort vor sich, was niemand mitbekommen soll. Die komplette Sache ich scheinbar so groß, dass man mehrere Leute für die Sicherheit braucht. Rafe und ich haben uns den Weg versucht einzuprägen, als wir in diesem Raum waren, jedoch kann es sein, dass wir in eine völlig falsche Richtung gehen. Aber das spielt alles kaum eine Rolle, denn ich weiß, dass ich glücklich werden kann, solange er bei mir ist. All die Zweifel, die ich hatte, sind verflogen, sodass wir uns wieder voll und ganz auf uns und unsere "Mission" kümmern können. Das kommt mir noch immer surreal vor, aber so sieht unser Leben aus. Wir kommen eigentlich recht gut klar, wenn man die ganzen Nahtoderfahrungen außenvor lässt. 
Rafe schlägt vor, dass wir nicht doch nicht direkt zur Halle gehen sollten. Er möchte noch etwas besorgen, was uns mehr Sicherheit gewährt. Was auch immer es ist, es wird eine Waffe sein. Eigentlich bin ich kein Freund von solchen Gewalttaten, aber diese Reise verändert einen. Von einem unschuldigen Mädchen, wird man zu etwas gezwungen und sieht Dinge, die man nicht sehen sollte. Irgendwie werden wir es schaffen, solange wir zusammen sind.
Wir kommen an einem kleinen Häuschen, mitten im Feld an, dass nicht allzu bewohnt aussieht. Das Dach ist beinahe eingebrochen und fast alle Fenster sind ausgehängt oder eingeschlagen. Dieser Ort ist etwas gruselig, da weit und breit nichts ist. Keinerlei Zivilisation oder nur ein Hauch von Leben. Ich hoffe, dass Rafe weiß, was er macht. Ich vertraue ihm, er würde mich nicht unnötig in Gefahr bringen, aber ich kenne ihn schon recht gut. Wenn er sich etwas in den Kopf setzt, dann möchte er es auch durchsetzen. 

Rafe_ Warte hier draußen, ich komme gleich wieder.

Da haben wir es. Er ist sich auch nicht ganz sicher, ob dass alles auch sicher ist. Aus diesem Grund werde ich mit Sicherheit nicht hier draußen warten, damit er sich drinnen in Gefahr begibt. Ich werde schön mit ihm mit kommen und ihm den Rücken freihalten. Vier Augen sehen mehr als zwei. 

Ich_ Das kannst du vergessen. Ich werde mit dir mitkommen!

Rafe_ Ich will nicht, dass du in Gefahr bist.

Ich_ Ich habe nicht gefragt, ob ich mitkommen kann. Ich komme mit, ob du willst oder nicht!

Er weiß genau, dass es keinen Sinn macht, mit mir zu diskutieren. Da sind wir uns recht ähnlich. Wir beide haben einen riesigen Dickschädel. Auch wenn es nicht unbedingt etwas positives ist. Jedenfalls betritt er vor mir dieses Haus und sieht sich schonmal kurz darin um. Offensichtlich scheint es nicht bewohnt zu sein, was ich ihm hätte auch früher sagen können. Keine Menschenseele würde freiwillig darin leben wollen. Wir nimmt mich bei der Hand und führt mich dicht hinter sich dort hindurch. Scheinbar muss er nicht lange suchen, denn er läuft ans andere Ende des Zimmers und sieht in einer Schublade nach. Was er dort hinaus holt, lässt meinen Atem stocken. Er hält eine Pistole in der Hand. Woher wusste er, dass hier eine liegt? Scheinbar war er schonmal hier, aber wieso holt er diese jetzt. Das er Ward erschießen will, ist mir klar, aber mir war nicht bewusst, dass er es wirklich durchziehen möchte. Alleine dieser Gedanke, Rafe könnte einem anderem Menschen etwas antun, macht mir Angst. Ich sehe ihn mit großen Augen an und versuche meine Unsicherheit zu verbergen. Mir ist bewusst, dass auch wir Schutz brauchen werden, aber es ist einfach zu viel für mich. Rafe, ein Mörder, dass klingt irgendwie abwegig. Ja, er würde alles machen, damit wir weiter Leben können, aber andere Menschen umbringen? Nein, dass passt nicht zu ihm! Er ist nicht so, wie sein Vater!

Rafe_ Keine Angst, Prinzessin. Ich werde sie nicht benutzen. Zumindest solange nicht, bis jemand mit einer auf uns zielt.

Ich_ Ich vertraue die bei dieser Sache vollends.

Er schaut kurz runter zu der Waffe und dann wieder zu mir. Mich würde interessieren, was in seinem hübschen Kopf vor sich geht. Aber dann hält er sie mir vor die Nase. 

The Secret // Rafe CameronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt