Kapitel 30

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Nach und nach zieht Rafe sein T-Shirt, sowie seine Schuhe aus. Von der ganzen Sache bin ich noch nicht sonderlich überzeugt. Rafe hingegen stürzt sich ins kalte Wasser hinein, ohne sich von all den Menschen um uns herum ablenken zu lassen. Es ist kein Badesee, weswegen einige uns komisch ansehen. Als weiter nach hinten schwimmt er, taucht mehrere Male und schwimmt weiter. Der Drang ihm zu helfen überkommt mich, weswegen ich auch meine Schuhe öffne und zu ihm schwimme. Unter Wasser öffne ich meine Augen, damit ich irgendetwas sehen kann, das leicht verschmutzte Wasser brennt, was mich noch lange nicht aufhält. Ich bin fest entschlossen, dass wir diesen Diamanten finden werden. Nichts wird mich davon abbringen und auch Rafe nicht. Alles was ich am Grund erkenne sind Steine oder Algen, aber nichts was zeigt, "Hey, hier ist der Diamant den ihr beide sucht." Der See ist zum Glück nicht sonderlich groß, weswegen wir schon bald alles durchsucht haben müssten. Gerade bin ich mittendrin, tauche etwas weiter hinunter und versuche etwas zu erkennen aber alles was ich sehe, ist irgendein schimmern. Mein Gefühl sagt mir, dass er es ist, aber sicher bin ich mir nicht. Der Weg wäre zu lange, weswegen ich nicht weiter hinunter tauche. 

Ich_ Rafe, hier ist etwas!

Rafe_ Ja? Warte, ich komme zu dir.

Schnell schwimmt er auf mich zu, um zu sehen, was dort unten ist. Er taucht, kommt aber schon nach kurzer Zeit wieder nach oben. Ich bin froh, dass er nicht versucht weiter zu tauchen. Wenn er deswegen hier ertrinkt, weil er meint, ihn holen zu müssen, würde ich es mir niemals verzeihen. Natürlich wäre es toll, wenn wir den Diamanten in unsere Finger bekämen, vor allem weil wir schon die letzten Tage daraufhin arbeiten. Sollte es ihn oder mich aber in irgendeine Weise bedrohen, dann werde ich nicht lange zweifeln, sondern direkt abbrechen. Scheiß dann auf den Diamanten.

Ich_ Rafe, meinst du, dass du es schaffen könntest?

Rafe_ Ich weiß es nicht. Es ist relativ tief, aber ich könnte es schaffen.

Ich_ Bist du dir sicher? Ich will nicht, dass du irgendwie in Gefahr kommen könntest.

Rafe_ Wir können es doch so machen. Ich tauche runter und versuche ihn zu holen, wenn mir aber die Luft zu knapp wird, dann komme ich sofort wieder nach oben. Einverstanden?

Ich_ Wenn du meinst. Falls etwas ist komme ich sofort zu dir runter. 

Rafe_ Es wird schon nichts sein, Prinzessin.

Er schwimmt näher an mich heran und drückt seine Lippen auf meine Wange. Ich weiß, dass er vernünftig sein kann, aber in letzter Zeit kann man nicht von Vernunft sprechen. Wir beide handeln eher aus dem Instinkt, was nicht immer gut ist. Ich hoffe einfach nur, dass er weiß, wann er aufhören soll. 
Es ist soweit. Tief holt er Luft und taucht dann schnell weiter nach unten. Von oben kann ich sehen, dass er ein hohes Tempodrauf hat. Er könnte es wirklich schaffen, wenn das leuchtende Etwas, auch wirklich der Diamant ist. Ich tauche etwas, damit ich Rafe besser sehen kann, aber alles ist bloß verschwommen. Es ist mit Sicherheit schon eine Minute vergangen oder es kommt mir nur so vor. Jedenfalls fühlt es sich so an, als wäre es eine halbe Ewigkeit.  Bitte Rafe, komm einfach wieder nach oben! 
Es reicht mir, ich tauche zu ihm hinunter, um zu sehen, was er dort macht. Der Druck auf den Ohren schmerzt fürchterlich, aber ich muss zu Rafe kommen. Immer und immer weiter hinunter tauche ich und das glänzende Etwas kommt näher. Rafe schwimmt drum herum und sieht es noch immer an. Worauf wartet er denn bloß? Ich buddle denn Sand und die Erde drum herum weg, damit wir ihn ohne weitere Probleme hochheben können. Der Diamant ist größer, als ich gedacht hätte. Mittlerweile bin ich mir auch sicher, dass er es ist. Rafe hilft mir ihn an die Oberfläche zu befördern. Die Luft wird immer knapper und die Kraft verlässt langsam meinen Körper. Jetzt darf ich nur nicht aufgeben! Nach ein paar Sekunden kommen wir wieder oberhalb des Wasser an und ringen ein wenig nach Luft. Meine Beine geben langsam auf, wobei wir noch zurück an Land schwimmen müssen. Damit niemand sonst den Diamanten sehen kann, ziehe ich mir das Oberteil aus und wickle ihn darin ein. Am Ufer angekommen muss ich mich erstmal hinlegen und ausruhen. Nicht einmal unwohl ist mir, weil ich hier nur in BH und kurzer Hose liege. Das fällt mir noch nicht einmal richtig auf. Die Freude, dass wir es endlich geschafft haben ist zu groß, weswegen ich mir nicht verkneifen kann laut loszulachen. Die Leute, die an uns verbeilaufen schauen mich komisch an, als ob ich sie nicht mehr alle hab. Aber mir geht es gut, sogar mehr als das! Ich richte mich etwas auf und sehe Rafe an, der sich auch hingelegt hat, um etwas zu Kräften zu kommen.

The Secret // Rafe CameronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt