~Kapitel 97~

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... Erneut stehe ich im dunklen und versuche etwas zu erkennen. Ich drehe mich, wieder sehe ich eine Türklinke. Ich drücke sie  runter und gehe durch die Türe die sich mir öffnet. Nervosität macht sich in mir breit. Was wird mich nun erwarten?

Ich sehe eine junge Frau, angelehnt an einer Wand. Vor ihr steht ein Junge mit einer Football-Jacke gekleidet. Sie unterhalten sich, lachen miteinander.  Mit dem nächsten Wimpernschlag sehe ich die beiden in ein  Studentenwohnheim hineingehen. Wild küssen sie sich bevor sie ein Zimmer betreten. Auf einmal befinde ich mich auch in diesem Zimmer. Wilder, leidenschaftlicher küssen sie sich, lieben sich schließlich. Mit gesenktem Kopf lächle ich nur bei dieser Erinnerung.
 
Ich drehe mich, eine große Wiese ist festlich geschmückt. Jemand beendet eine Rede. Unzählige  Menschen sitzen auf Stühlen und jubeln, machen Fotos... ich erkenne es, es ist meine Uniabschlussfeier. Ich kann meine Freude über diese Erinnerung kaum verbergen.
 
Ich drehe mich wieder, Soldaten erscheinen einer nach dem anderen. Neben mir stehen sie kerzengrade in Gruppen aufgereiht. Hände werden geschüttelt und Auszeichnungen verteilt. Ich fange an zu Zittern, ich weiß welche Erinnerungen nun folgen. Ich schließe meine Augen. Warum muss ich diese Erinnerung auch sehen? Ich will sie nicht sehen!
 
Ich lasse mich auf den Boden sinken und bedecke mit meinen Händen mein Gesicht. Mein Puls beginnt zu rasen. Ich weine, mein Körper bebt vor Erschütterung, weil ich es nicht verstehe und mich fürchte. „Nein, bitte nicht!“ Wimmer ich ganz leise.
 
Ich spüre sanften, warmen druck auf meinen Armen. Es ist als  würden mich zwei Hände an meinen Armen halten. Mich etwas rütteln. "Hannah!" Ertönt eine männliche Stimme. Ich erkenne sie, kann mich aber nicht bewegen um dem klang zu folgen. "Hannah! Wach auf!" Diese Stimme, sie klingt voller Sorge, Traurigkeit. Voller Hoffnung und Mut richte ich mich auf, doch ich sehe niemanden. Niemand steht hier, niemand hält mich fest. Es war nur eine weitere Illusion.
 
Mein Körper zittert vor Angst. Ich kann mich nur schwer auf den Beinen halten. Unsicher schaue ich mich um und wische mir über mein tränenverschleiertes Gesicht. "Bitte weckt mich auf, ich will das hier nicht sehen!" Mein Herz beginnt zu schmerzen. Ich halte meine Hand darauf in der Hoffnung, der Schmerz ließe nach. Aus Panik drücke ich fester auf meine Brust. Es tut so weh. Ich kann nicht anders, lasse mich fallen und schreie. Unzählige male schreie ich.... dann Stille die mich umgibt, gefolgt von Dunkelheit...

 Is It Love? ~ Matt {Beginning of Love} BAND 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt