~Kapitel 98~

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...Langsam öffne ich meine Augen, ein Licht flackert und blendet mich einen Augenblick. Es ist ein Lagerfeuer. Ich beginne zu Zittern. Nur zu gut erkenne ich diesen Ort. Es erscheint ein Soldat nach dem anderem die um das Feuer sitzen. Ich erkenne jedes einzelne ihrer Gesichter. Sie lachen, singen Lieder, trinken Bier aus Flaschen. Sie machen Fotos, ziehen einander auf, sie wirken sorgenfrei, nicht wissend was auf sie zu kommt.
 
Ich drehe mich wieder, ich kann sie nicht weiter ansehen, der schmerz der Erinnerung sitzt zu tief. Helle laute Blitze schießen durch einen Raum, in dem ich mich nun befinde und erschrecken mich. Instinktiv versuche ich mich in Sicherheit zu bringen, aber es gelingt mir nicht.
 
Im nächsten Augenblick sehe ich wie eine junge Frau in den Armen von einem Mann weg getragen wird, ihr Körper ist schwach, ihr Gesichtsausdruck leer ohne jegliche Emotion. Ich gerate in Panik und schreie. „Ich will das nicht sehen! Macht das das aufhört!“ Doch kann ich meinen Blick nicht abwenden. Ich weiß genau was passiert ist.
 
Schwarze Leichensäcke liegen nebeneinander. Diese junge Frau liegt im nächsten Augenblick auf einer Liege, sie blickt seitlich hinüber und beobachtet wie weitere Soldaten die schwarzen Säcke auf einen Transporter sanft ablegen. Es ist dunkel, nass und kalt. Diese Nacht  spiegelt alle Emotionen wieder, grausam, im inneren leer, mit bitterem Verlust. Weinend sacke ich zusammen.
 
"Cat halte durch, ich kümmer mich um dich! Du musst nur bei mir bleiben!" Die junge Frau blickt hoch zu dem Mann, der mit ihr spricht. Groß, blond, wunderschöne klare blaue Augen. Sie lächelt und schließt die Augen. „Jarod, bitte hilf mir doch.“ Ich hebe meine zitternde Hand in seine Richtung, doch er hört und sieht mich nicht. Ich stehe auf, ich will nicht weiter hier sein! Es muss eine Lösung geben. Verzweifelt schreie ich um Hilfe immer wieder auf. Ich drehe mich, ich drehe mich um mich selbst im Kreis... beginne von neuem wieder an zu schreien, vor Wut vor Verzweiflung!
 
Ich spüre genau wie sanfte Hände mich halten. "Hannah, nicht alle Stürme kommen, um dein Leben zu erschüttern. Manche kommen um dein Weg frei zu machen." Das ist die Stimme meines Vaters, er sagte es immer zu mir wenn ich mich schlecht fühlte. Ich drehe mich ich will ihn ansehen. Doch statt in das Gesicht meines Vaters, blicke ich in das von Matt. "Wir sind passiert, bevor wir wussten, was passiert..." Bevor er mich küsst verschwindet er ganz langsam. Ich weine. Warum geschieht das hier? Warum weckt mich denn niemand?? "Mom, Dad? Jarod?? Helft mir doch! Maaaaatt, bitte! Helft mir doch einer! Weckt mich auf!!!" Meine Brust schmerzt wieder, diesmal ist es unerträglicher! Ich habe Angst, dieser schmerz zerreißt mich! Ich sinke keuchend zu Boden!

"Maaatt....bitte....." Alles wird wieder dunkel und ich rühre mich nicht....

 Is It Love? ~ Matt {Beginning of Love} BAND 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt