~Kapitel 90~

81 8 0
                                    


Ich wache in meinem Bett auf. Der Platz neben mir ist leer. Kaffeeduft steigt in meine Nase, ich recke und strecke mich. "Scheisse ich habe Muskelkater!" was nach diesem Training gestern zu erwarten war. Ich lächle als ich mich erinnere wie Matt und ich übereinander hergefallen sind. Leidenschaftlich, berauschend mit einem hauch von Gier oder zwang den anderen spüren, berühren zu wollen. Es ist verrückt, noch nie habe ich so etwas gespürt.
 
Noch benommen vom Schlaf und meinen Tagträumen stehe ich auf, gehe ins Bad und mache mich fertig für den Tag. Heute habe ich einen Termin bei Dr. Miller. Alles nochmal zu erzählen wird mir sicherlich nicht leicht fallen, aber ich bin fest entschlossen meine Vergangenheit los zu lassen. Ich will endlich schlafen ohne Angst haben zu müssen alles immer wieder in diesen Träumen erleben zu müssen.
 
 
Ich schlendere in die Küche und folge dem Kaffeeduft. Matt ist wohl schon weg, was mich bedrückt. Ich hätte ihn gerne noch gesehen, denn unser beider Tag wird anstrengend. Matt muss viel arbeiten und ich ebenfalls.
 
Ich nehme mir meinen Kaffee und ein Croissant und gehe auf meine Terrasse um den Ausblick zu genießen. Hier ist es noch idyllisch, aber nur paar Straßen weiter weiß ich das die Stadt lebt und die Menschen hin und her rasen von einem Termin zum anderen. Ich bin glücklich wieder hier zu sein, es war die richtige Entscheidung.

"Ms Peterson, ich freue mich ihre Bekanntschaft zu machen. Kommen sie rein und nehmen sie Platz." Begrüßt mich Dr. Miller freundlich und zeigt auf eine Sitzgruppe. Sein Büro ist modern und sehr einladend. Verschiedene Gemälde zieren den großen Raum und verschiedene Blumen runden das ganze ab. Ich atme tief ein und folge seiner Einladung. "Danke Dr. Miller." Nicke ich ihm zu und nehme in einem Sessel Platz. "Dr. Steinmann, hat mir ihre Akte zukommen lassen, sie haben so wie ich das lese gute Fortschritte gemacht." Erklärt er und nimmt mir gegenüber platz. Sein Blick ist freundlich, vertrauensvoll. Rundum kann ich sagen das ich mich wohl in seiner Gegenwart fühle. "Ja in der Tat! Im Gegensatz zu früher stehe ich mit beiden Beinen wieder fest im Leben, das einzige was mich noch beschäftigt sind meine Träume bzw ein Traum der zwar selten ist, aber mich alles auch wirklich alles nochmal erleben lässt." Beichte ich sofort und merke wie nervös ich werde. Mein Hände werden feucht, bei den Erinnerungen die schlagartig auftauchen. Ich konzentriere mich, mache es so wie immer. Ich denke an schöne Erlebnisse und versuche meine Atmung so gut es geht zu kontrollieren. Dr. Miller ist interessiert daran mehr zu erfahren. Das erkenne ich an seinem Blick. "Ist es immer der selbe Traum, oder wechseln diese von mal zu mal? Sind diese auch jede Nacht?" Fragt er mit ruhiger gesetzter Stimme. "Nein, nicht jede Nacht. Mal sind es Träume, wie etwas hätte sein können. Mit denen komme ich klar, weil ich weiß das es nie so gewesen ist und sie auch nicht so schlimm sind. Doch dann gibt es diese Träume, die mich das Geschehene nochmal durchleben lassen." Antworte ich rasch. Dr. Miller nickt mir zu während er sich über sein Kinn reibt. Schließlich notiert er sich etwas bevor er mich wieder anschaut. "Gut, fangen wir klein an. Ich denke wir sollten von Anfang an anfangen."  Er bittet mich über meine Träume zu sprechen die mir nicht so zur last fallen. Da diese ja auch einfacher sind für mich zu erzählen. Er sagte es sei quasi zur Eingewöhnung.
 
 
"Nun gut, ich merke das sie sich immer wieder anspannen. Wir sollten hier eine Pause einlegen. In der nächsten Sitzung würde ich gerne über die eigentlichen Träume sprechen." Er lächelt mich verständnisvoll an, was ich im Moment leider nicht erwidern kann. "Sie haben recht, mir fällt es sehr schwer darüber zu sprechen. Was ich auch noch nie tat. Keiner weiß, was ich träume."  Erkläre ich meinen zustand. "Ich denke es wird ihnen gut tuen sich den ganzen Ballast mal von der Seele zu reden. Es mal raus zu lassen, ist manchmal ein guter Schritt nach vorne." Einfacher gesagt als getan, wie ich finde.
 
Die Zeit verging auch wie im Fluge und die Sitzung ist beendet. Mit einem warmen und festen Händedruck entlässt Dr. Miller  mich. Ich habe ein gutes Gefühl bei ihm und hoffe das er mich irgendwann von meinem Leid befreien kann. Insofern das irgendwie geht. Ich schüttle meinen Kopf. Nein, ich werde jetzt nicht negativ!
 
Bei Carter Corp. angekommen stürze ich mich auch gleich in die Arbeit. Ich habe das Gefühl anstatt es weniger wird, wird es mehr. Matt brachte mir einen Burger und ne Coke von seiner Mittagspause mit. Er sagte das er heute bei sich schläft und Morgen noch was vor hat. Wir küssten uns leidenschaftlich zum Abschied, hätten wir beide nicht viel zu tuen wären wir übereinander herr gefallen. Was mir wesentlich lieber gewesen wäre als der Haufen Arbeit hier. Er versprach mir, das wir Morgen uns einen schönen Tag machen werden. Ich freue mich schon drauf, denn es ist genau die Abwechslung die ich jetzt gut gebrauchen kann.

 Is It Love? ~ Matt {Beginning of Love} BAND 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt