25. Kapitel

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Peter POV:

Zum ersten Mal seit langem wachte ich nicht mit diesem erdrückenden Gefühl im Bauch auf. Die letzten Wochen waren echt die Hölle gewesen, auch wenn ich mich hauptsächlich mit Missionen abgelenkt habe.
Ich war so froh, dass Ava wieder hier war. Und in Sicherheit.
Wir haben gestern noch den ganzen Abend miteinander verbracht.
Danach ist sie rüber ins Gästezimmer, was auch am besten war. Zwar sagen meine Gefühle etwas anderes, aber so ist es besser als sie gar nicht mehr zu sehen.

Gähnend stand ich auf und schaute auf die Uhr. Schon halb zehn. Das erste mal seit langem, dass ich ausgeschlafen habe.
Schnell nahm ich mir meinen Hoodie und zog ihn mir über. Das helle Licht von draußen blendete mich als ich rausschaute und leichte Schneeflocken runterieseln sah.
Ich hasste Schnee.

„ICH LIEBE SCHNEE!" schrie Ava mir entgegen als ich in die Küche kam und sie wie ein kleines Kind vor dem Fenster stehen sah.
Diese Jahreszeit machte es mir schwer beim schwingen vernünftig zu sehen, doch durch Mr. Starks neuen Anzug für mich sollte das kein Problem mehr sein.
Nur mit meinem T-Shirt und ihrer kurzen Pyjama Hose bekleidet lief Ava raus.

„Sie ist wahnsinnig."
Bucky's Stimme verwunderte mich, da ich ihn vorher nicht gesehen hatte. Er stand hinter der Küchenzeile und grinste breit als er Ava dabei beobachtete wie sie sich in den kalten Schnee stürzte.
Anstatt mir selbst anzuschauen was Ava da trieb, blieb mein Blick immer noch auf Bucky hängen, der sie gar nicht mehr aus den Augen lies und immer noch wie ein Verrückter grinste.

„Was ist da am Wochenende passiert?" sagte ich und bereute dies sofort wieder.
Mir war klar was passiert ist. Er hat dafür gesorgt dass Ava in Sicherheit ist, wofür ich ihm mehr als dankbar bin. Doch sah er seitdem anders aus.

„Was sollte passiert sein?"
Endlich schweifte sein Blick von ihr ab, genau wie sein Lächeln.

„Meinst du, dass ich euch beiden den Arsch gerettet habe?"
Bucky klopfte mir im vorbeigehen auf die Schulter und lief Richtung Tür.
„Gern geschehen" sagte er selbstsicher, ohne sich nochmal umzudrehen.

Ich ignoriere die letzte Bemerkung und erwiderte stattdessen:
„Du wirkst so..verändert."

Er blieb stehen um sich noch einmal umzudrehen. Doch schaute er nicht mich an sondern wieder sie.
Bucky zog seine Schultern hoch und schüttelte leicht seinen Kopf.

„Sie hat mich abgelenkt. Zum ersten Mal seit langem musste ich nicht daran denken."
Ich wusste sofort was er meinte und schlagartig veränderte sich meine Denkweise.
Das was er erlebt hatte, wünschte ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind.

„Und das hat noch nie jemand geschafft." fügte er hinzu.
Ich nickte leicht und ließ ihn gehen ohne noch ein weiteres Wort über die Sache zu verlieren.

Eiskalter Pulverschnee traf mich, nachdem ich Ava meine Jacke überzog. Ihre Hände zitterten und ihre Lippen färbten sich schon bläulich, als sie die nächste Schneekugel formte.

„Komm jetzt rein." forderte ich und ließ mich erneut von der schwach geworfenen Schneekugel treffen.

„Ach komm schon, hast du Angst?" rief sie in meine Richtung und machte erneut den Anschein Schnee aufzuheben.
Da ich meinen selbstgebauten Netzshooter im Hauptquartier immer trug um im Notfall bereit zu sein, schoss ich das Netz um ihren Arm,  damit sie die Schneekugel wieder fallen ließ.
Mit einem Satz zog ich sie damit in meine Richtung, sodass sie sich an mir festhalten musste.
Sie schnappte überrascht nach Luft und hatte ihre Augen so weit aufgerissen dass ich befürchte sie würden gleich herausfallen.

„Vielleicht ein bisschen." gab ich zu und grinste.
Das war auch nicht gelogen. Ich hatte Angst vor dem was kommt und ob wir niemals zusammen sein können. Ich hatte Angst dass sie sich meinetwegen verletzte oder irgendwann vielleicht ganz zu verlieren.
Mein Grinsen verschwand als ich ihre eiskalte Hand auf meiner Wange spürte. So vertraut dass ich beinahe nicht mehr selbstständig stehen kann.
Immer noch unfähig mich zu bewegen, kam Ava dennoch näher und legte auch die andere Hand auf meine Wange.
Doch bevor sie auf andere Gedanken kam,  wich ich zurück und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Sie seufzte und ich schloss die Augen um nicht weiter ihren enttäuschten Blick zu sehen.
Die Stimme in meinem Kopf sollte endlich aufhören sich durchzusetzen. Stattdessen musste ich anfangen auf die bettelnde Stimme in meinem Bauch und überall anders zu hören. Doch solange ich noch keinen Weg rausgefunden hatte sie aus der ganzen Avenger Sache herauszuhalten, konnte ich das nicht riskieren.
Ich hatte gar nicht gemerkt wie Ava sich von mir löste, doch spürte ich im nächsten Moment eiskalten Schnee in meinem Nacken.

The Secret / / Peter ParkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt