Gefühlvoller Moment

177 5 0
                                    

~Dardan

„Tickets gebucht !",rief Capi  als wir nach dem Frühstück gelangweilt im Wohnzimmer saßen. „Das wird ein richtig schöner Pärchen Urlaub.",freute Samra sich drauf. „Das stimmt. Und ein richtig schöner Familienurlaub.",ergänzte Alina. Sie lächelten mich an. „Oh mein Onkel ruft an wegen deinem Anbau. Ich geh mal eben ran.",informierte ich sie. „xhaxhai Artan. Si jeni (Onkel Artan. Wie geht's dir)?",fragte ich freundlich wie immer. „Mirë djali im Po telefononi për kolegun tuaj(Gut mein Junge. Rufst du wegen deinem Kollegen an)?", fragte er und ich bejahte seine Frage. „Unë do të vij me arkitektin nesër, ne morëm informacionin për shtëpinë dje që ishte e shpejtë(Ich komme morgen mit dem Architekten wir haben die Infos zum Haus ja gestern bekommen das ging schnell).",erzählte er. „Epo, nesër do të jemi këtu. A i keni gati të gjitha planet tashmë(Gut wir sind dann morgen da. Habt ihr schon die ganzen Pläne fertig)?",fragte ich. „Po ai ka. Ai ende dëshiron të marrë një përmbledhje(Ja hat er. Er will sich trotzdem einen Überblick verschaffen).",antwortete er mir. „Kjo ishte e shpejtë. Në rregull, shihemi nesër(Das ging schnell. Wir sehen uns morgen).",antwortete ich. „Lamtumirë djali im(Tschüss mein Junge).",sagte er und legte auf. „Wow ich habe nichts verstanden.",lachte Aleyna. „Also um es kurz zu fassen die Pläne hat der Architekt fertig und sie kommen morgen schauen.",erzählte ich kurz. „Oha voll schnell. Ist ja optimal.",staunte Capi. „So sind die Albaner.",sagte ich stolz. „Ich hoffe er macht das gut.",sagte Samra kritisch. „Natürlich machen die das gut. Hast du meine Wände bei mir im Apartment nicht gesehen ? Die eine hat mein Onkel aufgestellt.",erzählte ich weiter. „Ok gut dann bin ich beruhigt und kann wenn ich sauer bin gegen die Wände schlagen.",lachte Samra laut los. „Das kannst du mit Sicherheit.",lachte ich auch. „Bin echt gespannt. Was meinst du wann fangen die an und wie lange brauchen die ?",fragte Capi mich. „So genau weiß ich das nicht ich vermute mal wenn die morgen kommen, dass die übermorgen anfangen. Das dauert bestimmt 2-4 Wochen wenn nicht sogar länger.",antwortete ich nicht sicher. „Ja aber das wäre ja schnell. Auch wenn es länger dauert er muss ja sozusagen das ganze gesamt Gerüst aufbauen.",erzählte Capi und war eigentlich mit der Zeit zufrieden. „Das freut mich zu hören. Morgen einfach zuhause sein dann wird das.", winkte ich ab. Er nickte. „Und was machen wir jetzt ?",fragte Alina gelangweilt. Wir zuckten mit den Schultern. „Wir können ja saufen.",schlug Samra vor. „Ja dann kann ich nur O-Saft trinken das ist unfair.",schmunzelte sie. Samra lief rot an. Das war ihm ziemlich unangenehm. „Sorry ich hatte Aaliyah vergessen.",sagte er beschämt. Der Name Aaliyah ist schon schön. Aber wir sind grad am Anfang. Vielleicht wird es ja auch ein Junge. „Nichts machen ist auch langweilig.",brachte Capi sich in die Konvention mit ein. „Ja dann schlag doch was vor.",machte Alina ihn an. „Ich weiß nicht was ihr macht, aber ich geh was snacken.",fügte sie hinzu und schlenderte in die Küche. Ich war schon auf ihre Crazy Essenskombi gespannt. „Ich hab da eine Idee aber sie ist etwas emotional.",sagte ich leise. Capi starrte mich sofort an. Er konnte in dem Moment meine Gedanken lesen. „Ich glaube ich weiß, was du meinst.",antwortete er. Samra schaute wie ein Kind, was nichts verstand zwischen uns hin und her. „Mama weiß es noch nicht. Das machen wir.",sagte Capi. „Das ist vielleicht etwas emotional aber ich finde es schön wenn wir dahin gehen und sie sag ich mal mit ihr spricht.",äußerte ich meine Meinung. „Ja die Idee ist gut. Aber nicht, dass sie dann wieder unglücklich und traurig ist.",sagte Samra besorgt. „Warum sollte ich unglücklich sein ?",fragte sie und kam mit einem mega sandwich zurück. „Bevor ich dir das erzähle will ich wissen was da drauf ist.",forderte Capi. „Das ist offensichtlich ein Sandwich oben mit Nutella unten mit Käse und Gürkchen.",erklärte sie schmatzend. „Schatzi das ist echt ekelig.",antwortete Capi vorsichtig. „Deine Gürkchen und die Nutella haben es dir mega angetan. Egal was du isst, es sind einfach diese beiden Sachen dabei.",lachte ich auch. Sie warf mir einen kleinen bösen Blick vor. „Ja haut mal raus.",drängte sie. „Da ich noch nichts gesagt habe sage ich es. Wir dachten uns vielleicht du möchtest Mama die News überbringen.",fing er ganz ruhig und vorsichtig an. Sie schüttelte den Kopf. „Nein das kann ich nicht. Noch nicht.",sagte sie. Ich legte ihren Kopf an meine Brust. „Ich fahre aber mit Capi  dann mache ich das okay ?",fragte ich sie und sie nickte. „Ich geb ein Auge auf sie.",bestätigte Samra. Capi und ich nickten. „Yallah dann lass uns los.",sagte Capi und schnappte sich seinen Schlüssel. „Meinst du sie wird nochmal dort hin wollen ?",fragte ich ihn als ich die unangenehme Stille brechen wollte. „Ich weiß nicht. Sie kommt auch so ungerne hin das weiß ich. Einmal die Woche bin ich so oder so da. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn man sich nicht drum kümmert. Mama hat sich auch um uns gekümmert. Ich würde mich schämen wenn wir uns nicht kümmern würden.",erzählte er mir. „Ich hoffe. Allerspätestens wenn das kleine da ist. Ich möchte, dass sie sie kennenlernt sag ich mal.",führte ich fort. „Ja ich kann dich verstehen. Ich wünsche mir das auch.",antwortete er. Den Rest der Fahrt redeten wir über die Umbauarbeiten. „Mein Onkel und seine Firma sind super schnell und sauber aber, weil bei euch sozusagen das Grundgerüst fehlt muss da bisschen länger gearbeitet werden.",wiederholte ich mich. „Dardan ist okay. Ich hab's verstanden mach dir keinen Stress wenn er fertig ist ist er fertig.",antwortete er etwas kichernd. Ich versank etwas im Beifahrer Sitz. Kurz danach waren wir angekommen. Es fällt allen schwer dort heranzutreten. Ich kannte sie ja auch. Sie war eine so tolle und starke Frau. Alina ist genau wie sie. Langsam schritten wir heran. Da es heute relativ warm war und trocken muss wieder gegossen werden. „Nimm mal bitte eine Gießkanne.",rief Vladyslav mir zu als er zwei Kerzen aus seinem Kofferraum holte. „Hast du Feuer ?",fragte ich und er nickte. Zunächst kam die Arbeit. Wir gossen die Blumen und tauschten die abgebrannten Kerzen gegen die neuen aus. Dann wischten wir nochmal den Grabstein und die Umrandung ab. „Ich werde es ihnen nie verzeihen Mama.",flüsterte er, küsste seine Hand und legte sie an den Stein. „Willst du oder soll ich erzählen?",fragte ich ihn. „Du kannst gerne anfangen.",antwortete er. Ich atmete tief durch. „Hey Mama. Ich hoffe dir geht es gut. Uns geht's super. Wir bekommen nämlich Nachwuchs. Falls du denkst es könnte zu früh sein, kann ich dich nur beruhigen. Mit Capi, Samra und der Gang schaffen wir das.",erzählte ich einfach. „Ja Mama was soll ich sagen. Ich freue mich jetzt auch aber davor wusste ich nicht wie ich mich verhalten soll. Sauer, wütend und enttäuscht war ich deswegen. Es hat nicht lange gedauert, bis ich mich eingekriegt hatte aber es ist immer noch surreal.Ich habe dir immer versprochen, dass ich auf unseren kleinen Schatz acht gebe. Ich habe es so gut es geht getan. Manchmal habe ich versagt. Bitte sei nicht sauer auf mich. Wir lieben dich Mama. Du wärst sicherlich genau so genial als Oma... wie als Mama.",sagte er und brach in Tränen aus. Etwas befremdlich war es aber ich nahm ihn in den Arm und tröstete ihn. „Capi alles wird gut. Deine Mama ist stolz auf dich.",motivierte ich ihn dazu aufzuhören mit dem weinen. Er nickte und wischte seine Tränen weg. „Wenn das Baby da ist kommen wir vorbei, damit du es sehen kannst.",fügte ich hinzu. Wir verneigten uns sozusagen vor dem Grab und er starrte noch gut eine Minute auf das Sterbedatum. Wir fuhren zurück und hielten beim Supermarkt, weil wir noch einkaufen mussten. Eigentlich ist es irrelevant, wenn wir in drei Tagen fliegen aber so ein bisschen kann man noch gebrauchen. Flott ging es im Laden zu. „Wegen den Musikvideos-" „Na sieh mal einer an. Der kleine Capi. Wo ist denn dein kleiner Kapfzwerg.",lachte Hamudi. Dieser Dumme hurensohn. „Na sag mal wo ist dein Bodyguard.",provozierte er weiter. „Sagst du sowas nochmal über meine Verlobte und seine Schwester brech ich dir deine Nase.",knurrte ich. „Das ich nicht lache. Der nächste Adonis meldet sich.",lachte er mit seinen Kollegen vor sich hin. Immer wenn wir einkaufen sind treffen wir den Hund. „Halt's Maul.",sagte ich ruhig aber mit einem gewissen Unterton. „Ich gib dir gleich Halts Maul. Meine Frage wurde nicht beantwortet.",sagte er. Ich wollte mit Capi weiter gehen, bis seine Kollegen sich uns in den Weg stellten. „Kollege meine Frage ! Wo ist die kleine Kahba?", fragte er jetzt lachend. Capi rastete völlig aus. Auf dem Parkdeck, wo nur unser und deren Auto stand prügelte er auf ihn ein. „Du dreckiger Hund. Beleidigst du meine Schwester nochmal garantiere ich für nix!",brüllte er als er versuchte ihn auf dem Boden zu fixieren. Capi bekam auch einen ab. Er blutete heftig aus der Nase. Als beide sich etwas getrennt hatten, als ich eigentlich Hand anlegen wollte sah ich jetzt die Blut Pfütze, die sich unter uns ausgebreitet hatte. Seine Jungs hielten sich raus. Was sind das für Freunde? „Bei Gott nächstes mal erwartet sich schlimmeres.",sagte er und spuckte Blut. „Yallah wir gehen.",befahl er seinen Jungs. „Capi geht's ? Ich wollte helfen aber ich war mir so unsicher.",entschuldigte ich mich. „Alles gut. Ich hab's gesehen du wolltest reagieren aber ich war schneller. Dieser Dumme pisser.",antwortete er und spuckte ebenfalls Blut. „Ich fahr.",entschied ich und setzte ihn auf den Beifahrersitz. Sein Gesicht war Blut überströmt. Ein blaues Auge hatte er auch davon getragen. Von der aufgeplatzten Lippe wollen wir gar nicht anfangen. „Alina verarztet dich gleich bestimmt.",sagte ich als wir fast da waren. Er nickte. Auch das sprechen fiel ihm schwer. Schnell ging ich auf die andere Seite als wir da waren und half ihm zur Tür zu gehen. Er lief torkelnd. „Hey Ihr-. Oh mein Gott was ist passiert ?",fragte Alina als sie ihren Bruder so sah. „Bring ihn ins Bad und setz ihn dahin.",befahl sie. Samra half mir ihn zu stützen. „Kreislauf.",brachte er nur über die Lippen. „Vladyslav Augen auf.",sagte sie und haute leicht in sein Gesicht. Sie machte ihm kaltes Wasser ins Gesicht, damit er bei Bewusstsein bleibt. Vorsichtig legten wir ihn dann doch zu Boden. Seine Füße und Kopf waren hoch gelagert. Vorsichtig tupfte sie das Gesicht ab. Mit aller Ruhe und keinem Ekel oder sonstigem Schamgefühl machte sie ihre Arbeit ruhig. Sie fühlte Puls. „Puls ist in Ordnung es scheint als würde es ihm besser gehen.",handelte Alina sofort. Stabilisiert legte sie ihn ins Wohnzimmer. In seiner Nase befanden sich Papierknöllchen und sie fixierte sie mit einem Verband um den Kopf. Sein Auge pulsierte extrem. Er grinste sie schwach an. „So ihr wart nur auf dem Friedhof und Eikaufen. Wo und wann ist das passiert ?",fragte sie. Da Capi nicht richtig sprechen konnte übernahm ich. „Wir waren einkaufen alles schön und gut. Dann kam dieser Hamudi der Bruder von Aleyna und fing an zu provozieren. Als er dann was gegen dich sagte wollte ich auf ihn los gehen aber Capi kam mir zuvor und prügelte so auf ihn ein, dass er noch schlimmer aussah wie Capi.",erklärte ich. Sie murmelte irgendwas vor sich hin. „Vladyslav ich liebe dich.",flüsterte sie und legte sich zu ihm auf die Brust. Samra und ich ließen die beiden allein. „Meinst du wir fliegen trotzdem? Ich meine er ist richtig demoliert.",fragte Samra mich. „Weiß ich nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass auch Alina sagt er soll bleiben aber lass uns die erstmal etwas da liegen lassen.",antwortete ich und wir gingen in Samra sein Zimmer und zockten. Nach einigen Stunden ging ich runter schauen. Sie waren beide eingeschlafen. Ich breitete leise die Decke aus und ging aus dem Zimmer.

Das Leben als Schwester von Capital BraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt