-Hussein/Aydi
Ich bin überglücklich mit Yunus. Mit ihm habe ich einfach ein ganz anderes Gefühl als mit jeder Frau die ich hatte. Ich versuchte mir immer einzureden, dass ich Frauen liebe aber so ist es nicht und ich bin froh, dass ich die Wahrheit eingesehen habe. „Soll ich dich nachhause bringen ?",fragte mein Freund mich. „Am liebsten würde ich bei dir bleiben.",gestand ich. „Ich weiß aber ich habe die Fortbildung. Da muss ich hin.",sagte er. Ich nickte. Er fuhr mich nachhause. Ich habe grade das Wochenende frei bekommen und hätte am liebsten was mit meinem Freund unternommen. „Wir sehen uns ja erst in einer Woche.",bemerkte ich. „Ja ich weiß.",hauchte er. Er küsste mich so lange und intensiv wie schon lange nicht mehr. „Ich werde dich vermissen.",gestand ich. „Ich dich auch. Wir telefonieren einfach.",schlug er die Alternative vor. „Hussein !",schrie eine mir sehr bekannte Stimme. Ich erschrak und drehte mich in die Richtung meines Elternhauses. Ich schaute in die vor Wut brennenden Augen meines Vaters. „Hemen eve gel(Komm sofort nachhause)!",brüllte er. Geschockt schauten wir uns beide an. Ich wusste nicht, was mir blüht wenn ich nachhause gehe aber ich wusste, dass es nicht gut sein wird. „Hemen sana köpek dedim(Ich habe gesagt sofort du Hund)!",brüllte er wieder. „Ich habe Angst.",gestand ich. „Ich bin bei dir. Soll ich mitkommen ?",fragte er und nahm meine Hand. „Nein ich muss das alleine machen.",nahm ich all meinen Mut zusammen und stieg aus. Ich stieg aus und atmete tief durch. Meine Unterlippe zitterte. Meine jüngere Schwester saß auf dem Sofa im Wohnzimmer mit meiner Mutter. „Merhaba Anne. Merhaba Leyla. Wie geht's meine kleine ?",fragte ich sie und nahm sie in den Arm. „Leyla odana git(geh in dein Zimmer)!",befahl er und wendete mir keinen Blick zu. „Ama ben istiyorum-(Aber ich wollte)." „Hemen git(Geh sofort)!",schrie er sie an so, dass sie weinend weglief. „Schrei sie nicht so an!",fuhr ich meinen Vater an. „benimle türkçe konuş(Rede Türkisch mit mir).",knirschte er. „Nein werde ich nicht.",widersetzte ich mich wieder. Meine Mutter wollte ihr hinter her. „yerinizden kalkmayın(bleib sitzen)!",rief er ihr zu und sofort setzte sie sich. Mein Herz klopfte so doll. „Hussein bir erkekle ilişkiniz var mı(Hast du ein Verhältnis mit einem Mann)?", fragte er vergleichsweise ruhig. Ich stand zwischen den Stühlen. Leugne ich jetzt meinen Freund nur um ein gutes Bild bei meiner Familie zu haben ? „Evet(Ja).",antwortete ich stumpf. Seine Augen wurden groß und er zog die Augenbrauen zusammen. „Aile için bir utançsın(Du bist eine Schande für die Familie)!",brüllte er mich an. „benim oğlum bir ibne(Mein Sohn ist eine Schwuchtel)!",machte er mich weiter runter. „Weißt du was du kannst mich Mal ! Sowas nennt sich Vater ? Ein Vater würde wollen, dass ich glücklich bin egal ob mit Mann oder Frau. Mein ganzes Leben versuche ich es dir recht zu machen.",schüttete ich ihm mein Herz aus. Meine Mutter weinte. Ich wusste nicht ob sie weint, weil ich schwul war oder weil mein Vater brüllte. „artık benim oğlum değilsin(Du bist nicht mehr mein Sohn)!",brüllte er und zeigte auf die Tür. „onu dışarı atamazsın(Du kannst ihn nicht rauswerfen).",nahm meine Mutter mich in Schutz. „Sessizsin(Du bist ruhig).",knurrte er. Mein Herz zerbrach in tausend teile als er das sagte. „Evimden defol. seni görmek istemiyorum(Raus aus meinen Haus. Ich will dich nicht mehr sehen)!",brüllte er ein letztes Mal. Meine Mutter weinte bitterlich. „Hussein bitte geh nicht er meint das nicht so.",flehte sie mich an. „gideceğini söyledim(er wird gehen habe ich gesagt)!",brüllte er erneut und drückte mir eine Tasche mit dem nötigsten in die Hand. „Aber wo soll ich hin ?",fragte ich als er mich zur Tür schob. „Mir egal.",sagte er nur und knallte mir die Tür vor der Nase zu. Ich hörte wie meine Mutter meinen Vater anbrüllte. Dann wurde es still. „Lass Anne in Ruhe !",brüllte ich und knallte gegen die Tür. „Junge du bist Polizist du musst dich gegen ihn zur Wehr setzen. Für deine Mutter.",sagte ich zu mir und probierte die Tür auf zu brechen. Jedoch ohne Erfolg. Jetzt weiß ich wieso meine Eltern unbedingt eine Einbruchssichere Tür haben wollten. Meine kleine Schwester schrieb mir. „Hussein alles ist gut. Er hat uns nichts getan. Anne sitzt neben mir sie sagt du sollst ihn erstmal zur Ruhe kommen lassen. Es tut ihr unfassbar leid. Wir lieben dich so wie du bist.",sagte sie in ihrer Sprachnachricht. Ich bin ein echt harter Brocken und weine nie. Aber das ging mir grade so nah, dass mir eine Tränen die Wangen runter kullerten. Wo soll ich bloß hin ? Yunus muss gleich los zu seiner Fortbildung damit er morgen früh da ist. Sein Bruder ist auch nicht zuhause. Ich hatte nichtmal meinen Autoschlüssel. Es goss wie aus Eimern. Ich lieg Richtung Capi. Zwischen Junkies und Obdachlosen lief ich durch die Stadt. Dann kam ich in die bessere Wohngegend und wusste es war nicht mehr weit zu Capi. Bestimmt zwei Stunden lief ich durch Berlin. Ich war erschöpft und klitsch nass. Es war schon mitten in der Nacht als ich ankam. Im Wohnzimmer war Licht an. Wahrscheinlich waren sie schon am zocken wie immer. Ich nahm meine Mut zusammen und klingelte. „Aydi was machst du hier ?",fragte Capi. „Hab ich dich geweckt ? Tut mir leid aber mein Vater hat mich rausgeschmissen.",erzählte ich. „Komm erstmal rein. Du bist ja voll durchnässt.",sagte er und machte mir einen Tee und gab mir Wechsel Klamotten. „Was ist denn Genau passiert?",fragte er einfühlsam. „Mein Vater muss mich und Yunus gesehen haben als wir uns verabschiedet haben. Ich war mir ja nicht bewusst, dass er noch wach sei. Ja und dann hatte er angefangen zu sagen, dass ich eine Schande für die Familie sei und nicht mehr sein Sohn sei. Dann schrie er auch noch meine Mutter an, weil sie mich verteidigen wollte und da wollte ich eingreifen aber er schmiss mich einfach raus. Ich musste laufen.",erzählte ich grob. „Alter das ist wirklich krass. Du kannst selbstverständlich hier bleiben das ist gar kein Problem.",sagte Vladyslav. „Danke dir wirklich. Yunus ist auf einer Fortbildung und ich will nicht unbedingt allein in seiner Wohnung sein mit seinem Bruder.",erklärte ich. „Kein Thema. Bleib so lange wie es nötig ist. Wenn du Klamotten brauchst nimm welche von mir oder von Samra. Ich erkläre ihm morgen früh alles in Ruhe.",bot er mir. „Das ist wirklich richtig nett von dir.",dankte ich. „Dafür sind Freunde da. Du hast mir im Knast auch geholfen. Und jetzt leg dich noch schlafen. Ich hole dir Decke und Kissen.",sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Er kam mit Bettzeug wieder. „Brauchst du noch was ? Willst du was essen oder so?",fragte er aber ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. „Danke.",wiederholte ich mich und er nickte. „Gute Nacht.",sagte er und schloss die Wohnzimmertür. Es fing an zu Gewittern. Ich lauschte dem Regen, der die ganze Zeit seitdem ich los gelaufen war herunterprasselte. Die ganze Nacht konnte ich kein Auge zu drücken. Morgens klopfte es. „Ja bitte.",rief ich und Alina kam rein. Ich lächelte sie an. Sie kam rein, schloss die Tür und setzte sich neben mich und umarmte mich. „Ist okay.",flüsterte sie in mein Ohr. Ich musste mich so beherrschen nicht anfangen zu weinen. Ich weine so selten aber das was mein Vater gestern zu mir sagte nimmt mich mit. „Darf ich fragen was gestern richtig passiert ist?",fragte sie ganz sanft und ich begann zu erzählen. „Dein Vater meint es mit Sicherheit nicht so. Du wirst immer sein Sohn bleiben. Du bist dein Fleisch und Blut. Er liebt dich mit Sicherheit. Egal was du für Fehler machst oder wie du dein Leben lebst.",redete sie auf mich ein. Ich nickte. „Ich hoffe Vladyslav hat dir gesagt, dass du dich hier fühlen sollst wie zuhause und das du solange bleiben kannst wie du willst.",wiederholte auch sie sich. „Ja hat er. Ich weiß gar nicht wie oft ich mich noch bedanken soll. Ich wüsste ohne euch echt nicht wohin. Ich hab auch schon nach Wohnungen geschaut und schon ein, zwei schöne gefunden.",redete ich. „Hey alles mit der Ruhe. Komm erstmal klar ja ? Wenn du reden willst komm einfach zu mir hoch.",fügte sie hinzu. Ich war so heilfroh, dass ich Capi im Knast kennengelernt zu haben. „Ich hab heute frei und muss erst morgen zur Frühschicht.",bemerkte ich. „Dann fahren wir heute gemeinsam hin und holen deine Sachen.",setzte Alina sich durch. „Ich werde nochmal versuchen mit ihnen zu reden.",sagte ich zögerlich. „Ja das auf jeden Fall. Soll ich dich begleiten?",fragte ich. „Das wäre super.",antwortete ich. Wir Frühstückten zu viert. Ich denke Capi hat das Samra erzählt. „Alles wird wieder gut Bruder.",sagte Samra als ich kaum essen wollte. Ich nickte wieder. Es ist mein eigener Vater und er macht mich so fertig. Schon immer hat er mich unterdrück. Nach dem Frühstück erzählte Alina von ihren Plänen und Capi war sofort dabei. „Klar von mir aus können wir gleich los.",sagte er. Dann klingelte mein Handy. „Mein Vater !",verkündete ich. „Hallo Baba ?",fragte ich. Er lies mich nicht zu Wort kommen. „Ich soll gleich vorbei kommen er will reden.",sagte ich und konnte endlich lächeln. Was mich dabei erwartet war mir nicht bewusst. „Kannst du trotzdem mitkommen ?",fragte ich sie vorsichtig. „Selbstverständlich.",antwortete sie und legte ihren Arm um mich. Dann machten wir uns fertig und Capi fuhr uns. Samra fuhr derweil zu seiner Freundin. Wir stiegen ein und nach kurzer Zeit kamen wir vor meinem Elternhaus an. Es standen sehr viele Bmw's und Benzer mit Kennzeichen, die ich nicht kenne. Ich dachte mir nichts dabei. Alina kam mit als seelische Unterstützung. „Selam Baba.",wollte ich ihn begrüßen wie immer. Er verweigerte aber die Umarmung. „Wer ist das ?",halte er nach als er das kleine braunhaarige Mädchen sah. „Hallo ich bin Alina. Die kleine Schwester von Vladyslav, einem Freund von Hussein.",stellte sie sich vor. „Ah ok. Selam.", sagte mein Vater und lies uns rein. Meine Schwester kennt Alina und auch meine Mutter als sie mal mit Capi hier war. „Hussein bu Fatma. O da bizim gibi Mardin'den geliyor ve seninle nişanlanmak istiyor(Das ist Fatma. Sie kommt aus Mardin wie wir und möchte sich mit dir verloben).",erklärte mein Vater freudestrahlend. „baba hayır. Bunu yapmayacağım(Nein Papa. Sowas mache ich nicht mit.",sagte ich laut. Alina schien zu verstehen was mein Vater will. Sie scannte Fatma von oben nach unten. „Onunla evleneceksin ve hepsi bu(Du wirst sie heiraten und damit basta)!",brüllte er. „üzgünüm ama erkeklerden hoşlanıyorum(Tut mir leid aber ich stehe auf Jungs.)",offenbarte ich mein "Geheimnis". „Üzgünüm, ne ? Hayır o zaman üzgünüm(Wie bitte ? Dann tut es mir leid).",sagte sie und lief mit ihrer Familie raus. „Du dummer Esel !",brüllte mein Vater und wollte mir eine Ohrfeige geben. Ich schloss einfach die Augen und wollte es über mich ergehen lassen. „Halt!",schrie Alina und hielt ihre Arme vor mein Gesicht. „Sie können ihren Sohn nicht schlafen !",verteidigte sie mich. „Nur, weil er einen Mann liebt heißt es nicht, dass er weniger wert ist oder ein anderer Mensch ist. Er ist und bleibt Hussein. Sie sollten wirklich nur wollen, dass ihr Sohn glücklich ist.",wollte Alina es ruhig meinem Vater erklären. „Nein wenn er einen Mann liebt ist er nicht mein Sohn. Pack deine Sachen und geh!",brüllte er. Ich sagte nichts und ging stumpf mit Alina hoch und packte. „Hussein Baba meint das nicht so.",kam meine Mutter die Treppen hoch. „Anne du hörst doch was er sagt. Besser ist wenn ich jetzt erstmal gehe. Ich komme aber wieder versprochen.",sagte ich und wollte Distanz um uns alle zu beruhigen. Sie weinte. „Mein Goldstück. Ich liebe dich.",sagte sie und umarmte mich weinend. Ich hielt mich zurück, damit meine Mutter nicht denkt ich sei schwach. Ich erwiderte es. Dann verabschiedeten wir uns von meiner Mutter und meiner Schwester. Capi stand wie immer am Auto und rauchte. „Der wollte mich mit irgendeiner Fatma verheiraten.",erzählte ich empört. „Wie bitte ? Erzähl mal mehr.",forderte Capi. Ich erzählte und auch, dass Alina dazwischen ging. „Ey Aydi nix gegen dich aber hätte dein Vater Alina weh getan wäre ich da zwischen gegangen und dann hätte er dir aber eine Hochzeit mit Yunus ermöglicht.",drohte Capi. Ich grinste bei der Vorstellung Yunus zu heiraten. Bei den beiden zuhause angekommen aßen wir nur zu Abend. „Gute Nacht Aydi.",riefen Alina und Capi mit zu. „Gute Nacht ihr beiden.",sagte ich und machte mein Bett im Wohnzimmer fertig. Sie kam nochmal zu mir und umarmte mich. „Wenn du nachts oder so nicht gut fühlst komm einfach zu mir.",sagte sie währenddessen. Ich nickte. Als sie die Tür schlossen rief ich Yunus an um ihm von diesem Fall zu erzählen. „Am liebsten würde ich zu dir kommen und einfach bei dir sein.",redete er. Ich Merkte, dass es ihn nicht gut geht.
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Das Leben als Schwester von Capital Bra
FanfictionDies ist unser zweit Account von CapitalsBratinas. Wir führen die Geschichte zunächst hier weiter. Sobald wir den anderen Account wieder haben geben wir euch Bescheid und es wird alles beim alten ablaufen. Leider ist es nicht anders möglich wir hoff...