Schlechte Zeiten kommen wieder

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Ich war so sauer auf ihn. Wieso konnte er nicht einmal auf mich hören.
„Einen wunderschönen guten Morgen.",streckte Samra sich und gab mir und Hope einen Kuss auf die Wange.
„Na du Alki.",begrüßte ich ihn mürrisch.
„Ey ich kenne meine Grenzen !",antwortete er und wuschelte über meinen Kopf.
„Sei froh, dass ich sie noch nicht gemacht habe sonst hätte ich dir eine gescheppert.",drohte ich. Er ließ von mir ab.

„Was ist denn mit Alina los ?",hörte ich Capi besorgt frage.
„Die ist sauer auf mich immer noch.",antwortete der Übeltäter.
„Habt ihr noch nicht gesprochen ?",fragte Samra.
„Nein haben wir nicht.",rief ich aus der Küche.
Plötzlich war es ganz still.
„Ihr könnt ruhig mit mir reden.",rief ich nochmal hinterher.
„Können wir reden Schatz ?",nahm Dardan seinen Mut zusammen.
„Weiß ich nicht ob wir das können.",antwortete ich immer noch abwesend.
„Es war doch nicht meine Absicht wirklich. Es tut mir ja auch leid.",redete er weiter mit mir.
„Ist in Ordnung. Aber wenn ich dich nächstes mal um etwas bitte tu es. Es ist nicht einfach für mich mit der kleinen.",erklärte ich.
„Versprochen. Ich werde euch mehr Unterstützen.",versprach er.
Ich umarmte ihn.
„Also wieder alles gut ?",hakte er nach.
Ich nickte und lächelte.
Ich kann ihm einfach nicht böse sein.
„Ich liebe dich.",flüsterte er.
„Ich liebe dich auch.",erwiderte ich seine Liebe natürlich.
„Wollen wir heute was unternehmen ? Nur du, unser Schatz und ich.",fragte er und ich willigte sofort ein.
„Gut, dann gib sie mir und mach dich in Ruhe fertig.",sagte er bestimmend.
Das erste mal hatte ich wieder etwas Zeit für mich.
Ich ging erstmal duschen.
Ich vertraute natürlich auf Dardan.
Nach dem duschen schaute ich leise nach ihnen.
Er las ihr eine Geschichte vor.
Es war so süß das zu beobachten.
Danach ging ich in unser Schlafzimmer an meinen Schminktisch und legte los.
Seit gefühlt Wochen ist es das erste mal, dass ich wieder Make up auftrage.
„Was machst du ?", fragte Azet.
Ich war total überrascht, dass er sich auch mal wieder blicken lässt.
„Ich freu mich so sehr dich endlich wieder zusehen.",sagte ich als er mich fest umarmte.
„Ich war in der Gegend und wollte dich überraschen.",erklärte er.
„Das ist dir super gelungen. Ich freu mich so grade.",antwortete ich total happy.
„Wo ist meine kleine ?",hakte er nach.
„Mit Papa im Kinderzimmer. Die sind grade am lesen.",lachte ich und er schaute nach.
Ich machte mich weiter fertig.
Nach knapp 10 Minuten war ich fertig und stieß auch dazu.
„Und nun leben sie glücklich bis an ihr Lebensende. Ende.",sagte Dardan und küsste ihre Stirn.
Ich lehnte am Türrahmen und es dauerte bis sie mich bemerkten.
„Wie lange stehst du da schon ?",erschrak Azet.
„Nicht so lange. Wieso hast du was zu verbergen?",kicherte ich.
„Nein aber ich hab mich erschrocken.",antwortete er.
„Du bist so wunderschön.",unterbrach Dardan unser Gespräch.
Ich grinste verlegen.
„Ich hab News.",rief Capi von unten und wir gingen nach unten.
„Ich habe einen Tisch für euch reserviert.",verkündete er.
Fragend schauten Dardan und ich uns an.
„Wie einen Tisch reserviert ? Und wo ?",hakte Dardan nach.
„Bei deinen Lieblings Italiener. Heute um 19:00 Uhr.",erklärte er.
„Und was ist mit Hope ?",fragte ich.
„Ihre drei Onkels passen auf.",antwortete Samra und legte seine Arme um Capi und Azet.
Ich schaute Dardan unsicher an.
„Kommt schon. Wir wollen euch bisschen entlasten.",drängte Capi.
„Na schön.",gab ich nach.
Sie klatschten ein.
„Psssst!",mahnte Dardan.
Sofort waren sie ruhig aber das grinsen lies nicht nach.
„Dann muss ich mich aber umziehen.",bemerkte ich als ich bemerkte, dass ich hier in meinem Schlabberlook stand.
„Wieso das denn ?", fragte Samra und begutachtet mich.
„Samra shut up.",sagte ich und er wusste nicht was ich will.
„Ich nehm das mal als Kompliment.",antwortete er verlegen.
Azet, Dardan und ich lachten.
Capi's englisch ist auch miserabel weswegen er auch nichts verstand.
„Dann yallah. Euer Essen geht in einer Stunde los.",scheuchte Capi mich.
Ich sprintete leise die Treppen hoch.
Schnell suchte ich mir etwas edleres aus.
Dann pumpte ich schnell Milch ab damit meine Tochter etwas zu essen hat.
„Mama kommt bald wieder meine Prinzessin. Bis später.",flüsterte ich und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.
Ich ging die Treppe hinunter.
Sie pfiffen.
„Ok reicht.",lachte ich verlegen.
„Hier Eure regeln. Jede halbe Stunde wird mir geschrieben was die kleine tut. Ihr schreibt mir wenn sie gegessen hat und wenn ihr die Windel gewechselt habt. Falls ihr euch um fünf Minuten Verspätet rufe ich an. Solltet ihr nicht rangehen schlagen wir hier wieder auf und dann könnt ihr euch warm anziehen!",erklärte ich den Jungs ihre Regeln wie sie meine kleine zu behandeln haben.
Sie waren baff.
„Wehe ihr befolgt die Regeln nicht.",drohte ich ihnen.
„Ay ay chef.",salutierte Azet.
„So will ich das sehen !",sagte ich lauter und lachte.
„Komm Schatz wir gehen.",sagte Dardan und nahm meine Hand.
Wir stiegen ins Auto und ich war sehr angespannt.
„Ich weiß nicht ob ich bereit bin.",gestand ich.
„Schatz wir machen das ganz entspannt einen tollen Abend. Wenn es wirklich nicht geht sagst du Bescheid und wir fahren.",stellte er als Kompromiss.
Ich lächelte und nickte.
„Bereit ?", fragte er und wieder nickte ich.
Wir fuhren zu dem Restaurant.
Ich wusste nicht auf welchen Namen Vladyslav gebucht hat.
„Hallo wir haben einen Tisch für zwei. Auf den Namen Balovatsky.",sprach Dardan.
„Ja bitte hier entlang.",sagte der Kellner und führte uns zu unserem Tisch.
Es waren nicht viele Leute da aber wir saßen sowieso in einer sehr ruhigen und romantischen Ecke .
Der Kellner kam und erfragte unsere Getränke.
Capi schrieb mir, dass sie noch schläft aber schon etwas unruhig ist.
Ich war beruhigt.
Sie schienen doch Angst zu haben.
„Schatz was möchtest du essen ?",fragte er mich.
Ich war etwas überfragt mit der langen und relativ komplizierten Speisekarte.
„Ich glaube Nummer 15.",antwortete ich.
Er lächelte mich an.
„Genau das will ich auch.",bemerkte er.
Wir lächelten uns an.
Der Kellner störte uns und erfragte das Essen.
„Zwei mal die Nummer 15 bitte.",antwortete Dardan.
Der Kellner notierte und machte unsere Kerze an.
Das Ambiente hier war total schön und edel und irgendwie kam ich mir total unpassend hier vor.
Ich bin ja eher der McDonald's oder Döner Mensch oder natürlich selber kochen.
„Es ist so schön, dass wir Zeit zu zweit verbringen.",sagte ich und legte meine Hand auf seine.
Er lächelte mich warm an.
„Wir gehen raus spazieren. Die kleine ist wach, hat gegessen und ich hab die Windel gewechselt.",schrieb Samra mir.
Diese Nachricht teilte ich mit Dardan.
Dann kam der Kellner und brachte uns unser Essen.
Ich wollte grade ansetzten da rief Samra mich an. „Alina ihr müsst sofort herkommen die kleine ist nicht mehr in ihren Wagen!",sagte er und für mich blieb die Welt stehen. Ich lies mein Handy fallen.
Die ganze Aufmerksamkeit des Restaurants lag auf mir.
Es bildete sich ein Druck auf meinen Ohren.
Ich stand wortlos auf.
Dardan bezahlte und rannte mir hinter her.
„Schatz verdammt rede mit mir !",sagte er als er mich an den Schultern packte und an mir rüttelte.
„wir müssen nachhause. Sie waren mit Hope draußen und Samra rief an um mir zusagen, dass sie nicht mehr im Wagen ist.",erzählte ich monoton.
Auch er war wie erstarrt.
Er zog mich bei der Hand und wir fuhren in einem schnellen Tempo nachhause.
Dort standen sie.
Kreide bleich und voller Angst.
Angst vor mir.
„Wo ist meine Tochter ?!",brüllte ich und schlug Samra gegen die Brust.
Er versuchte mich zu beruhigen.
Ich schrie und schlug um mich.
„Wo ist mein Baby !?",schrie ich wieder und brach vor unserer Tür zusammen.
Capi kniete sich neben mich.
Er nahm mich in den Arm.
„Wir haben die Polizei gerufen. Sie haben sofort Leute losgeschickt. Es werden wohl auch hier welche herkommen um uns zu befragen.",erklärte Azet mir ruhig.
Weiter schrie ich nach Hope.
Dardan war auch komplett fertig.
Selten habe ich ihn so gebrochen und bleich gesehen.
Ohne Pause weinte ich.
Jeder beruhigungsversuch ging nach hinten los.
„Ich will doch nur meine Tochter !",krächzte ich und merkte wie ich meine Stimme verlor.
„Du erkältest dich komm mit rein.",sagte Samra vorsichtig.
Ich realisierte gar nicht, dass er mit mir sprach.
Dann wurde mir schwarz vor Augen.

„Mein Baby... ich will meine Tochter.",brabbelte ich leise.
„Alina dürfen wir du sagen ? Ich bin Hauptkommissarin Bartels das ist mein Kollege Mayer.",sagte eine sanfte weibliche Stimme.
Ich rappelte mich auf.
„Wir können auch gerne rüber für die Befragung.",bot sie an.
Wackelig auf den Beinen setzten wir uns in die Küche.
„Kannst du mir beschreiben was sie anhatte?",fragte sie ruhig.
„Sie... sie hatte eine rosane Hose u...und eine hellblaue Jacke an. Dadrunter ein Rosa Pulli mit Rosen drauf und ihre.... Ihre kleinen süßen Socken mit einem Elefanten drauf.",erzählte ich und weinte bitterlich.
Sie lies mir eine Pause.
„Hat sie irgendwelche Merkmale ansich?",fragte sie weiter.
„Sie hat wie ihr Papa am Hinterkopf zwei... Muttermale die exakt gleich groß sind. Und sie hat... so wunderschöne braune Augen. Wie mein Bruder..",erzählte ich weiter.
„Alina wir werden alles daran setzten deine Tochter zu finden.",versicherte sie.
Ich nickte und bedankte mich.
Ich fühlte mich so leer.
Total aufgeregt lief ich im Haus auf und ab.
Vor lauter Stress und Ablenkung habe ich dir ganze Wäsche gewaschen, Fenster geputzt und sogar die Schränke in der Küche ausgeräumt und abgeputzt.
„Alina sie werden sie finden.",sagte Vladyslav als ich zum 3 mal die Teller per Hand abwusch.
„Und was wenn nicht ? Was wenn ich mein Kind vor ein paar Stunden das letzte mal gesehen habe?",brüllte ich ihn an.
„Tut mir leid.",entschuldigte ich mich.
„Ist in Ordnung.",antwortete er und nahm mich in den Arm.
„Es muss Enes gewesen sein. Mit Denis vielleicht sogar.",kam mir ein Gedankensblitz.
„Das kann sein aber wir ziehen keine voreiligen Schlüsse. Die Polizei arbeitet in Hochtouren.",entgegnete Azet.
Es war spät und immer noch hatte sich keiner gemeldet.
Ich könnte sterben vor Angst.
„Komm Schatz es ist spät.",sagte Dardan als ich um ein Uhr nachts Nägel kauend am Fenster stand.
Ich schüttelte wild den Kopf.
Er kam zu mir und stellte sich hinter mich.
„Ich mache mir extreme Sorgen aber wir können nix tun außer warten.",redete er.
Ihm standen die Tränen auch in den Augen.
Er überredete mich und ich legte mich zu ihm.
Die ganze Zeit lag ich wach.
Ich hatte der Polizei gesagt sie sollen jeder Zeit anrufen.
Dann klingelte mein Handy...

Das Leben als Schwester von Capital BraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt