"Du Bastard !"

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~Capi
Einige Tage später...

In letzter Zeit war nicht viel passiert. Wir haben viel auf Alina aufgepasst und Lara war oft hier. Die kleine wächst und gedeiht und ich kann es kaum abwarten. „Vladyslav komm mal bitte.",rief Alina mich hoch. Ich ging die Treppen hoch in ihr Zimmer. Sie hatte eine Art Plan auf einem Blatt. „Schatz was ist los ?",fragte ich und betrachtet skeptisch das Blatt. „Das ist meine Theorie. Enes hat deine Reifen zerstochen.
Er war gebaut wie er, er hat es nicht weit von seinem zuhause dort hin, die Schrift auf dem Zettel passt zu seiner und er will sich rächen.",erklärte sie. „Aber war er da schon aus dem Knast raus ?",fragte ich sie. „Ja haben wir letztens doch nach gerechnet.",antwortete sie. „Dann werde ich ihm wohl mal einen Besuch abstatten.",sagte ich und ihre Theorie machte viel Sinn für mich. „Aber pass auf dich auf!",rief sie mir hinter her. Ich dachte direkt daran Aydi mitzunehmen. „Bruder hast du was vor ?",fragte ich ihn durchs Telefon. „Ne grade nicht mache gleich Feierabend warum ?",stellte er als Gegenfrage. „Wollte fragen ob du mitkommst was klären. Würde dich abholen und dir alles erzählen.",erklärte ich ihm mein Vorhaben. „Ja gut machen wir so. Du weißt ja wo ich bin.",antwortete er. „Ja weiß ich. Bis gleich.",sagte ich. Ich war geladen. Zwar war ich mir unsicher ob er es wirklich war aber wenn ich länger drüber nachdenke kann es nur er sein. Roman stand ja auch zur Frage aber erstens würde der sich niemals trauen und er ist etwas stabiler und kleiner. Der Typ war ja dünn und groß. Das passt zu Enes. Ich war vor der Jva. Das Gefühl was mich überschwemmte war Angst, Wut, Trauer aber auch Freude. Schließlich haben wir mit meinem Aufenthalt dort Aydi kennengelernt. Nach ein paar Minuten kam er raus in seiner Uniform. Eigentlich optimal, weil wir ihn dann verarschen können und vielleicht gesteht er so. „Salam Bruder.",sagte ich und streckte meine Faust aus. „Salam.",antwortete er. Lässig fuhr ich von dem Gelände. „Egal was du vor hast... bring mich nicht in Schwierigkeiten.",lachte er. Ich erzählte ihm meinen plan. „Warum hast du auch keine Fingerabdrücke nehmen lassen?",fragte er. „Hab da nicht drüber nachgedacht. Ich wollte einfach mein Auto.",antwortete ich und war grad sauer, weil ich so dumm war. „Ist ja auch egal aber ich muss nur so tun als würde ich ihn festnehmen ?",hakte er nochmal nach. Ich nickte. „Ja das ist in Ordnung.",antwortete er auf mein Nicken. „Und sonst wie läuft ?",fragte ich damit es nicht so still war. „Bruder wir sehen uns jeden Tag. Alles wie beim alten.",lachte er. „Ja ok stimmt schon. Und das mit deinem Dad ?",fragte ich vorsichtig. Er zuckte mit den Schultern. „Mittlerweile habe ich mich abgefunden. Mit den anderen ist der Kontakt enger denn je.",antwortete er monoton. „Naja wenigstens hast du mit deiner Mutter und deinen Geschwistern guten Kontakt.",versuchte ich es gut zu reden. „Ja hast recht. Aber lass uns das Thema beenden.",wich er dem Thema aus. Kann ich nachvollziehen. Ich würde auch nicht gerne über meinen Dad reden. „Wollt ihr eurem Dad sagen, dass er Opa wird ?",fragte er leise. Ungern spreche ich über das Thema aber es ist ein Teil meines Lebens. Wegrennen kann ich davor nicht. „Ich weiß nicht was die beiden vorhaben. Wenn sie es tun wollen unterstütze ich sie. Wenn nicht dann nicht. Müssen die beiden wissen.",erklärte ich und hatte mir aber noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht. Dann waren wir still. Nur der neue Song von Samra spielte im Radio. Nach einigen Minuten waren wir da. Ich hatte Flashbacks als wir Dardan hier mit der Polizei rausgeholt haben. „Warst du nicht auch dabei als wir Dardan hier rausgeholt haben ?",fragte ich ihn. „Ja ich glaube schon.",antwortete er. Wir stiegen aus und gingen zum Hauseingang. Ich war noch mehr geladen. Voller Wut klingelte ich. „Bleib gleich ruhig Capi. Er kann nämlich alles was du ihm androhst oder so gegen dich verwenden.",erklärte er als wir die Treppen hoch gingen. Ich nickte. „Ach sieh an. Was willst du hier ?",fragte er belustigt. „Was ich will ? Ich will wissen wer meine Reifen zerstochen hat.",antwortete ich ruhig. „Mhhh keine Ahnung.",lachte er. „Pass mal auf Kollege. Entweder du gibst es zu oder ich hol die Polizei.",schlug ich ihm Kompromisse vor. „Was bist du für ein Mann alter? Ich hol dir Polizei Mimimi.",lachte er mich aus. „Du bastard !", sagte ich und drückte ihn an die Wand. „Capi wäre ich schwul würde mich das anmachen.",kicherte er weiter. „So Herr Meral ich bin hier um sie festzunehmen aufgrund der Sachbeschädigung im Falle von Herrn Balovatsky.",kam Aydi mir zur Hilfe. „Wow wow. Was geht ab ?",fragte er verblüfft. „Gib es zu oder ich hole noch mehr.",sagte ich dunkel. „Ja ok alter ich war's.",antwortete er. „Gut Aydi lass ab von ihm.",gab ich mich zufrieden. Er schaute verwirrt zwischen uns hin und Her. „Wie ? Du bist kein Polizist?",fragte er. „Für dich erstmal sie und natürlich. Ich habe besseres zutun als mich um dich klein kriminellen zu kümmern.",lachte er ihn aus und zeigte ihm seine Marke. „Hussein also. Schaust aus wie Samra.",fing er wieder an zu lachen. „Klappe halten sonst nehme ich dich wirklich fest.",unterbrach Aydi ihn. „Hör mir genau zu. Du lässt meine Familie in Ruhe. Oder du wirst es bitter bereuen.",raunte ich. Er nickte etwas ängstlich. „Yallah.", sagte ich und Aydi folgte mir. „Ich konnte seine Angst förmlich riechen.",lachte Aydi. „Ja so muss das Sein. Die Reifen hatte ich grade drauf und er zersticht mir die einfach dieser Bastard.",antwortete ich. Wir fuhren nachhause. Als wir reinkamen roch ich, dass Alina gekocht hatte. „Aydi.",rief sie und umarmte ihn. „Na kleine Maus.", sagte er und umarmte sie auch. „Was hast du gekocht mein Schatz?", fragte ich sie. „Dein Lieblingsessen.",antwortete sie zufrieden. „Das riecht aber nicht nach Pelmeni.",erwiderte ich. „Ich hab Burger gemacht. Dein Nicht-Russisches Lieblingsessen.",kicherte sie. „Boah geil auch die Brötchen?",rief Samra aus dem Wohnzimmer. „Ja natürlich die Brötchen auch.",antwortete sie und in weniger als fünf Sekunden stand er vor uns. „Du Vielfraß.",lachte ich. „Ey !  Wenn man dick ist und jemand dich absticht dann schützt deine Fettschicht dich!",entgegnete er. „Das ist ein Argument.",mischte Aydi sich ein. Ich stimmte zu. „Dann lasst uns dick werden um uns zu schützen.",beendete Alina die Diskussion und stellte alles auf den Tisch. „Boah sogar Bacon.",freute Samra sich.  „Natürlich du liebst ja Bacon.",antwortete Alina liebevoll. „Du wirst eine gute Mutter.",lobte Samra sie. Sie grinste. „Aber wenn du deine Kinder so verwöhnst werden sie so ein kleines Dickerchen wie Samra.",lachte ich und er trat mir gegen mein Schienbein. „Ah alter das tat weh!",beklagte ich mich. „Karma du Spacko.",lachte er mich aus. Wir genossen das Mittagessen. „War sehr lecker danke.",antwortete Aydi. „Gerne. Freut mich wenn es euch geschmeckt hat.",antwortete sie glücklich. „Möchtest du ihr das mit Enes erzählen?",fragte Aydi als wir abräumten. „Ja ich sage ihr das und Samra auch.",antwortete ich und trocknete den letzen Teller ab. „Bruder wieso nehmen wir nie die Spülmaschine sondern spülen immer per Hand ?",fragte ich ihn und hab mal wieder schneller gemacht als gedacht. Er zuckte grinsend mit den Schultern. „Ähm ich würde euch gerne noch was sagen.",fing ich an. Sie saßen bereits beide im Wohnzimmer. „Azet warte mal einen Moment Capi will uns was sagen.",sagte Alina in das Mirko vom Headset und widmete ihre ganze Aufmerksamkeit mir. „Ich war eben eben Enes. Er hat zugegeben, dass er das mit meinen Reifen war.",erzählte ich kurz. „Aydi musste etwas als meine Geheimwaffe dienen.",lachte ich und auch Aydi sagte noch was. „Was für ein dummer Hurensohn.",antwortete Alina sauer. Ich war schockiert von ihrer Wortwahl. „Tut mir leid für die Ausdrücke aber ich musste es loswerden.",entschuldigte sie sich sauer. „Wut abbauen ist wichtig.",sagte Samra leise. Dann war das Thema auch eigentlich vom Tisch. „Wo ist eigentlich dein Freund ?", fragte ich Alina die wieder vertieft war im zocken. „Ähm bei seinen Eltern müsste aber bald wiederkommen.",antwortete sie abwesend. Ich lies sie in Ruhe weiter Zocken. Viel machten wir nicht mehr bis es ins Bett ging. Samra brachte Aydi nachhause mit Alina und ich legte mich schon früh ins Bett, weil ich extrem müde war. Es klopfte. „Hi ich wollte noch gute Nacht sagen.",flüsterte meine kleine leise und legte sich zu mir. „Ich hab eine Frage.",fing ich an. „Klar schiess los.",antwortete sie. „Willst du Papa sagen, dass er Opa wird ?",fragte ich vorsichtig und sie verstummte. „Äh weiß ich nicht... muss da noch eine Nacht drüber schlafen.",stammelte sie. „Baby musst du wissen. Auch wenn es total bescheuert klingt aber er wird Opa er hat schon ein Recht es zu wissen.",fügte ich hinzu. „Was sagst du dazu ?",fragte sie mich. „Ich würds tun. Ich würde dich auch begleiten.",entgegnete ich. Sie nickte. „Dann ja. Aber nur wenn du dabei bist. Danach will ich auch nichts mehr mit ihm zutun haben.",antwortete sie. Ich nahm sie in den Arm.

Das Leben als Schwester von Capital BraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt