„Ich wollte dir was sagen..."

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~Eine Woche später

Die Polizei hatte sich gemeldet.
Durch Aydi hatten wir etwas schneller eine Antwort bekommen.
Heute um 14:00 Uhr dürfen wir zu Papa und er weiß davon noch nichts.
„Aber du bleibst bei mir ?",fragte ich Aydi der Spätschicht hatte.
„Natürlich Prinzessin. Aber du kannst leider nur allein rein.",erklärte er.
Mein Blick fiel auf Vladyslav.
„Ich glaube das ist auch besser so... ich Garantiere für nichts.",antwortete er.
„Bist du dazu bereit ?",fragte Samra mich.
Ich nickte unsicher.
„Gut dann mach dich fertig und wir fahren bald los. Aydi ich hol dich später von der Arbeit ab wir wollen später essen machen als Dankeschön.",erklärte Vladyslav.
„Ach das ist doch nicht-"
„Es gibt pelmeni.",redete Vladyslav dazwischen.
„Ja gut ausnahmsweise.",antwortete Aydi und zwinkerte mir zu.
Ich nahm ein ausgedrucktes Bild von Hope mit.
Er weiß ja gar nicht, dass er mittlerweile Opa ist.
Ich ging hoch um mich fertig zu machen.
Ich hatte so Angst etwas falsch zu machen.
„Mein Hasilein! Komm runter ihr wollt los.",rief Samra.
„Bitte nenn mich nie wieder Hasilein.",sagte ich mit einem tiefen Unterton.
„Ihr passt mir gut auf Hope auf. Keiner geht weg von ihr!",drohte ich.
Sie salutierten.
Capi nahm mich in den Arm.
„Es ist die richtige Entscheidung Schatz.",flüsterte er in mein Ohr.
Ob es die richtige Entscheidung war wird sich noch herausstellen.
Aufgeregt setzte ich mich mit Aydi ins Auto.
„Ich werde die ganze Zeit bei dir bleiben.",versicherte er als er meine Unsicherheit bemerkte.
Erleichtert atmete ich aus.
Sergei weiß nicht, dass ich Aydi kenne.
„So Alina du wartest eben hier. Ich gehe mich umziehen und dann gehen wir gemeinsam rein.",sagte er als wir am Eingang des Gefängnisses waren.
Die fünf Minuten in denen er sich umzog waren wie die Hölle für mich.
„Bereit ?",fragte er als er endlich umgezogen war.
Ich zitterte etwas.
„Ja... ich glaube schon.",antwortete ich.
Er reichte mir seine Hand.
Je näher wir der Tür "153" kamen drückte ich seine Hand.
In der anderen Hand hielt ich das Bild von Hope.
„Ok er ist da drin. Bist du wirklich sicher ?",fragte er nochmal.
Ich nickte.
Dann machte er die Tür auf.
Er hatte sich nicht sonderlich viel verändert.
Er schreckte hoch.
„Alinka ? Мое солнышко(Mein Sonnenschein)!",rief er und wollte mich umarmen.
Ich legte meine Arme an meinen Körper und drehte meinen Kopf weg.
„Stop ! Keine Berührungen !",schritt Aydi ein.
„Entschuldigen sie.", sagte er und setzte sich.
„Meine große Prinzessin. Hast du Papa vermisst ?",fragte er.
Es hörte sich so widerlich an.
„Nein habe ich nicht.",antwortete ich ohne ihm in die Augen zu schauen.
„Ich wollte dir was sagen....",machte ich weiter
„Was denn ?", fragte er gespannt nach.
Ich atmete tief durch.
„Ich habe eine Tochter bekommen mit Dardan.",erzählte ich.
Schockiert schaute er mich an.
„Hier das ist sie.",sagte ich und schob ihm ein Foto von ihr zu.
„ты маленькая сучка(Du kleine schlampe)! Ты позволил этому идиоту забеременеть(Du lässt dich von diesem Idioten schwängern)?",schrie er mich an.
Ich Kniff nur die Augen zu und lies das Geschrei über mich ergehen.
„Ey Schrei sie nicht an !",Schritt Aydi wieder dazwischen.
„Du brauchst gar nicht heulen. Du bist selber schuld. Eine Schande für die Familie! Unverheiratet und ein Balg an der Backe!",machte er mich weiter runter.
Ich wurde sauer.
„Hör mir mal zu du dreckiger Bastard. DU bist eine Schande für diese Familie. Du wirst meine Tochter nie wieder beleidigen haben wir uns verstanden ?",antwortete ich sauer.
„Не проявляй неуважения к отцу(Sei nicht respektlos zu deinem Vater)!",ermahnte er mich.
„Du bist nicht mein Vater und du wirst es nie sein ! Und um ehrlich zu sein wollte ich dich zu meiner und Dardans Hochzeit einladen, weil ich dir eine Chance geben wollte aber ich hätte es wissen sollen.",schrie ich und rannte raus.
Ich setzte mich auf den Boden und weinte.
„Azet hol mich bitte ab ich bin vor dem Gefängnis!",weinte ich.
Er stellte keine Fragen sondern sagte zu.
Nach einigen Minuten kam Aydi zu mir.
„Hey Alina.",sagte er sanft und setzte sich neben mich.
„Ich hab leider nicht alles verstanden... würdest du mir das etwas erklären?",bat er mich.
„Er meinte ich sei eine Schande für die Familie, weil ich unverheiratet ein Kind bekommen habe und mich von einem Idioten hab schwängern lassen. Und Hope hat er auch beleidigt!",weinte ich.
Er nahm mich in den Arm und tröstet mich.
„Wie kann ein Vater sowas zu seiner eigenen Tochter sagen ?!",fragte er außer sich.
„Er ist nicht mehr mein Vater ! Ich hätte diese Idee aus dem Kopf schlagen müssen ! Schon nachdem er Vladyslav das angetan hat.",sagte ich weiter.
„Keine Vorwürfe machen Schatz.",sagte Azet als er angefahren kam.
Ich verabschiedete mich bei Aydi.
Er musste wieder zurück an die Arbeit.
„Ich bin so froh, dass du da bist.",schluchzte ich und warf mich gegen seine Brust.
Sein Versuch mich zu beruhigen ist fehlgeschlagen.
„Erzähl mir ganz in Ruhe was er getan hat.",forderte er.
Ich erzählte ihm also alles.
Er schüttelte nur mit dem Kopf.
„Mir fehlen einfach die Worte. Ich weiß echt nicht was ich sagen soll.",brachte er nur hervor.
„Ich hätte es wissen müssen dieser Mann ist ein Monster! Ich hasse ihn.",redete ich.
Zuhause angekommen ging ich zu meiner Tochter.
„Du bist kein Balg mein Schatz.",flüsterte ich und küsste ihre Hand.
„Und wie war es ?",fragte Vladyslav.
„Ich hab ihn nicht gefragt...",antwortete ich.
„Wieso nicht ?",fragte er wieder.
Ich erklärte ihm alles.
„Ich mache diesen Bastard fertig ! Auch wenn ich ihn dafür töten müsste !",schrie er.
„Vladyslav Pssssst die kleine schläft.",mahnte Samra als er das Gespräch von uns mitbekommen hat.
Auch Dardan und Samra erzählte ich was passiert war.
Sie waren außer sich.
Plötzlich klingelte mein Handy.
Aydi rief an.
„Hallo Frau Balovatsky. Ihr Vater würde gerne mit ihnen reden.",sagte er.
Er musste so tun als würden wir uns nicht kennen.
Ich schwieg.
„Alina ? Hallo ?", sagte dann auch schon Sergei.
Mein Magen zog sich zusammen.
„Alina es tut mir leid so war das nicht gemeint.",sagte er weiter als ich nicht reagierte.
„Sergei halt dein maul.",antwortete ich ruhig.
„Alina wirklich es-."
„Halt dein verdammtes Maul du dreckiger Hund. Es war das letzte mal, dass ich mit dir sprechen werde. Ich wünschte du wärst gestorben und nicht Mama !",schrie ich und legte auf.
Ich war so geladen.
„Schatz...",flüsterte Dardan.
„Nein lass mich mal eben 5 Minuten in Ruhe.",blockte ich ab und ging hoch auf den Balkon.
Ich zitterte am ganzen Körper.
Ich hatte ein schlechtes Gewissen nachdem ich das gesagt hab.
„Nein Alina es war die richtige Entscheidung den Kontakt abzubrechen.",sagte ich zu mir selber.
Ich hätte es mit dem tot nicht sagen sollen.
Mit einem mulmigem Gefühl saß ich auf meinem Bett.
Die Jungs kamen und versuchten mit abzulenken indem wir spazieren gingen.
Wieder erreichte mich ein Anruf.
„Alina kommt sofort zu meiner Arbeit! Es geht um Sergei!",sagte Aydi ernst.
Ich hatte ein super schlechtes Bauchgefühl.
„Wir fahren allein. Passt auf die kleine auf.",befahl Vladyslav und zog mich an der Hand zum Auto.
So schnell wir konnten fuhren wir dort hin.
„Kommt schnell er liegt da !",rief Aydi.
Ich konnte meinen Augen nicht trauen....

Das Leben als Schwester von Capital BraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt