Kapitel 9

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Tarijas Sicht

Den halben Tag verbrachten die Jungs auf der Bühne und als sie mit dem Soundcheck endlich fertig waren, kam Samu sofort zu uns gelaufen und lächelte mich breit an. "Und was ist jetzt mit heute Abend?" Er sah mich hoffnungsvoll an, aber ich schüttelte den Kopf. "Von Deutschland war nicht die rede gewesen..." Samu sah mich ziemlich enttäuscht an und drehte sich einfach um. "Super jetzt hat Samu den ganzen restlichen Tag schlechte Laune!" Murmelte Osmo und lief hinter Samu her. Ich seufzte und sah mich suchend nach Mikko um. "Kann ich kurz mit dir sprechen?" Fragend sah ich ihn an, als ich ihn endlich gefunden hatte. "Natürlich, was gibt es denn?" Er sah mich neugierig an, aber ich winkte ihn ein Stück zur Seite. "Gibt es eine Möglichkeit, das ich heute Abend ein Mikro bekomme, wenn Samu auf der Bühne steht?" Fragte ich und sah mich immer wieder kurz um. "Wenn du mir kurz erklärst was du vor hast, dann kann ich bestimmt dafür Sorgen, das du eins bekommst?!" Ich kniff meine Lippen zusammen und erklärte Mikko kurz darauf was ich vor hatte. "Okay, da bin ich dabei!" Mikkos Augen leuchteten, er nahm mich kurz in den Arm und versprach mir, das er unser Gespräch für sich behielt. Mit einem lächeln auf meinen Gesicht lief ich wieder zu meiner Schwester. "Was grinst du so?" Neugierig sah sie mich an, aber ich schüttelte den Kopf. "Das werdet ihr noch sehen!" Ich setzte mich auf einen Stuhl und sah auf meine Uhr. "Wir haben noch drei Stunden zeit, bis die Jungs auf die Bühne müssen, wollen wir was unternehmen?" Ich sah meine Schwester an, aber sie schüttelte den Kopf. "Ich würde mich vorher gerne noch mal hin legen, bin ziemlich müde!" Kurz nickte ich und stand anschließend auf. "Na gut, ich werde schon einen finden, der mitkommt..." Ich lief zu den Jungs rüber und sah, dass Samu immer noch ziemlich enttäuscht über mich war. "Hey Riku kommst du mit ein wenig spazieren?" Fragend sah ich ihn an, dieser nickte sofort, stellte seine Gitarre an die Seite und stand auf. "Du hast Samu eben ziemlich enttäuscht, weißt du das?" Er sah mich kurz an, als wir hinter der Absperrung lang schlenderten. "Damit muss er Leben, außerdem lasse ich mich nicht gerne überrumpeln!" Riku musste lachen und schüttelte den Kopf. "Ich habe das Gefühl, dass du und Samu wunderbar klar kommen werdet!" Ich grinste und zuckte mit den Schultern. "Wenn er in Berlin mit mir gesprochen hätte, dann hätte ich vielleicht anders reagiert, aber so... Außerdem habe ich nachher ja noch was vor, aber bis es soweit ist, müsst ihr euch noch gedulden!" Riku sah mich neugierig an, nur wusste ich das er es an Samu weiter erzählt hätte, wenn ich es ihm jetzt schon gesagt hätte. "Hast du dich denn schon entschieden, ob du eine Musik Karriere machen möchtest?" Riku setzte sich auf einen großen Stein und sah mich neugierig an, ich zuckte mit den Schultern und seufzte. "Ich habe ehrlich gesagt, noch keine Ahnung! Es sind so viele Verpflichtungen und man kann sich nicht mehr so frei bewegen wie sonst!" Ich setzte mich neben ihm und blickte in die Ferne. "Da hast du recht, aber die Vor und Nachteile gibt es ja in jedem Beruf! Du kannst es ja erst mal versuchen, zurück ziehen kann man sich immer noch!" Mit gerunzelter Stirn sah ich Riku an. "Ihr seid wohl alle so hartnäckig, wie Samu was?!" Kurz musste er lachen, schüttelte aber den Kopf. "Wenn man so eine tolle Stimme hat wie du! Mein Angebot steht übrigens immer noch, das du mich begleiten kannst, wenn ich in Helsinki Konzerte gebe!" Ich nickte und sah ihn Lächelnd an.
Wir blieben noch eine Weile sitzen und genossen die Ruhe, immer wieder schielte ich zu Riku oder er zu mir. Ich musste schlucken, als er ein paar Minuten später aufstand und mit seiner warmen Haut, meinen Arm berührte. "Wollen wir langsam zurück gehen?" Schnell sprang ich auf, geriet ins stolpern und versuchte mich an Riku festzuhalten. Unsanft landete ich auf der Erde und Riku flog genau auf mich drauf, etwas verlegen sah er mir in die Augen und nach ein paar Minuten lagen unsere Lippen aufeinander. Ich erwiderte den Kuss, drückte ihn kurz darauf aber wieder weg. "Ich... Äh... Sorry..." Stammelte er, stand auf und zog mich auf die Beine. "Ich... Das war so nicht geplant..." verlegen schob ich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und versuchte mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. "Wir sollten langsam zurück gehen, die ersten Fans könnten gleich eintreffen!" Ich nickte und lief mit Riku wieder zurück zu den anderen, kurz überlegte ich, ob ich ihn darum bitten sollte, dass er den Kuss für sich behielt, entschied mich aber dann doch lieber dagegen. Ich lief zu meiner Schwester, die im Bus auf der Couch saß und mich ziemlich verschlafen ansah. "Oh Shelly, bitte ich möchte am liebsten im Erdboden versinken..." Ich ließ mich neben sie auf die Couch fallen und schlug mir meine Hände vors Gesicht. "Sollte ich wissen, um was es geht?" Ich schüttelte den Kopf und sah sie kurz darauf an. "Ich war mit Riku spazieren und bin gestolpert, dabei habe ich ihn mitgerissen und... Wir haben uns geküsst..." Ich seufzte und vergrub mein Gesicht wieder hinter meinen Händen. "Moment unser Riku Rajamaa?!" Erschrocken drehte ich mich um und blickte in das Gesicht von Sami. "Der Tag wird immer besser..." murmelte ich und spürte die röte auf meinen Wangen. "Ich habe zwar gemerkt, dass er in den letzten paar Stunden ziemlich nervös war, aber ich wusste nicht den Grund!" Sami wuschelte mir durch die Haare und lachte kurz. "Bitte Sami zu keinem ein Wort, ich wollte das gar nicht und Riku auch nicht..." Ich drehte mich zu Sami um, er zwinkerte mir nur zu und lief anschließend nach draußen. Ich schnaubte und fragte mich, wie lange es dauerte bis der Rest aus der Band bescheid wusste. "Tari... Ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll, aber du hast einen Kuss von deinen Favoriten aus der Band bekommen, also schätze dich glücklich!" Shelly nahm mich an der Hand und lief mit mir zu den Jungs. Riku sah mich immer wieder kurz an, was mich deutlich nervös werden ließ. Während die Jungs ihrem Ritual nach gingen, setzten sich meine Schwester und ich hinter der Bühne auf einen Stuhl. Einige Minuten später war es soweit, die Jungs betraten nach und nach die Bühne, jubel brach aus und Samu begann mit dem ersten Lied.

Wenn das Schicksal auf zwei Herzen trifft Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt