Kapitel 26

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Samus Sicht

Nachdem wir ein weiteres mal im Bett gelandet sind, fragte ich mich doch ob sie das tat, weil sie mich wirklich liebte, oder weil sie sich ablenken wollte, um nicht an ihre Schwester zu denken?! Auch wenn ich ein unglaublich schlechtes Gewissen hatte, würde ich mich freuen wenn sie wirklich Gefühle für mich hatte! Seufzend stand ich vom Bett auf, zog mir meine Boxershorts an und lief ins Wohnzimmer. Shelly stand auf dem Balkon und sah in den Himmel. Unsicher trat ich nach draußen auf den Balkon und zog sie von hinten in meine Arme. Sie lächelte schwach und sah mich kurz an. " Bereust du es, das wir wieder im Bett waren?" Ich küsste ihren Hals und sah ebenfalls in die Ferne. "Ich  denke gerade an Tarja und daran, was sie mir vor ein paar Wochen ins Gesicht gesagt hatte..." Mit gerunzelter Stirn sah ich Shelly an, war mir aber unsicher ob ich sie noch weiter ausfragen sollte. Shelly drehte sich zu mir um und sah mich traurig an. "Meine Schwester hat vor ein paar Wochen zu mir gesagt, das du mich nicht liebst... Ich weiß ja, das man Gefühle nicht gleich haben kann, aber so etwas aus ihrem Mund zu hören, das hat schon ziemlich weh getan!" Ich seufzte und strich ihr über die Wange. "Vor ein paar Wochen, da war noch so einiges anders! Ich habe bei dir aber gemerkt, das ich mich nicht verstellen brauche, ich kann bei dir ich selbst sein und das liebe und schätze ich so an dir!" Shelly sah zu Boden, sie hatte Tränen in den Augen und atmete zittrig aus. "Samu, ich habe sie für diese Worte gehasst und jetzt weiß ich noch nicht mal, ob ich mich bei ihr entschuldigen kann..." Sofort drückte ich meine Freundin fest an mich und strich ihr immer wieder über den Rücken. "Ich bin mir sicher, das Tari bald gefunden wird..." Shelly klammerte sich an mir fest und konnte sich nur schwer wieder beruhigen. "Es sind aber schon zwei Wochen und Morgen fängt die dritte Woche an... Wenn ich sie nicht so blöd angemacht hätte wegen Riku, dann wäre sie bestimmt noch hier!" Sofort ließ ich Shelly los und legte meine Hände an ihr Gesicht. "Selbst wenn ihr euch nicht gestritten hättet, hätte das passieren können es laufen leider zu viele Idioten darum, die uns das Glück nicht Gönnen!" Shelly seufzte und sah mich schweigend an, ich wischte ihr mit meinen Fingern die Tränen aus dem Gesicht. "Sie kommt wieder zu dir zurück, hast du gehört die Polizei wird sie finden!" Shelly nickte und klammerte sich wieder an mir fest. "Wie mag es Riku wohl gehen..." Flüsterte sie und ließ mich wieder los, ich zuckte mit den Schultern und hatte schon ein ziemlich schlechtes Gewissen, da es schon ein paar Tage her war, an dem ich bei ihm zu Besuch war! "Wenn du magst, dann können wir gerne bei ihm vorbei fahren?!" Sie nickte und zusammen liefen wir wieder in meine Wohnung.
Die Fahrt zu meinem besten Freund verlief schweigend, jeder hin seinen eigenen Gedanken nach. Ich nahm Shelly ihre Hand und drückte sie leicht, kurz sah ich sie an und hoffte, das dieser Alptraum endlich ein Ende hatte! Wir parkten vor Riku seinem Haus und liefen zur Haustür, ich drückte mehrfach auf die Klingel, in der Hoffnung, das er überhaupt auf machen würde! "Hey Hapa, schön das ihr da seid!" Sami nahm erst mich und danach Shelly in den Arm und ließ uns danach ins Haus. "Wie geht es ihm?" Fragend sah ich Sami an, während ich mir meine Schuhe auszog. "Er redet nicht mehr mit uns, er sitzt nur noch auf der Couch und schweigt!" Ich musste schlucken und lief gefolgt von Sami und Shelly ins Wohnzimmer. "Hey Rick..." Kurz sah mich mein bester Freund an, sagte aber kein Wort zu mir. "Hast du heute schon etwas gegessen?" Ich setzte mich neben ihm, bekam aber auch auf diese Frage keine Antwort. Hilfesuchend sah ich zu Sami, aber er schüttelte mit den Kopf. "Rick, so kannst du Tarja nicht helfen, du musst etwas Essen und wenn es nur eine Kleinigkeit ist!" Mein bester Freund sah mich kurz an und schüttelte den Kopf. "Ich habe keinen Hunger!" Flüsterte er und sah danach wieder aus dem Fenster. Shelly seufzte und setzte sich auf die andere Seite von Riku, ohne ein weiteres Wort zog sie ihn in seine Arme und presste ihn fest an sich. "Riku wir müssen daran glauben, das wir sie wieder sehen..." Flüsterte sie und sah mich an. Ihr liefen Tränen über die Wangen, mir brach es das Herz beide so zu sehen und nicht helfen zu können! Inzwischen liefen auch Riku Tränen über das Gesicht, immer wieder strich ich beruhigend über seinen Rücken, aber er konnte sich einfach nicht beruhigen. "Wir müssen einfach daran glauben, das wir sie wieder sehen..." Hörte ich Shelly schluchzen und nahm beide in den Arm.

Wenn das Schicksal auf zwei Herzen trifft Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt