13.

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(Pov. Nyla)
Ich starre Liam geschockt an und spüre wie die Wut in mir hochkocht.
Ich kann und will mich nicht mehr zusammenreißen.

Ich stürze einfach auf ihn los, schlage auf ihn ein. Doch das alles scheint ihm nichts auszumachen.
Er hält meine Handgelenke fest und irgendwann einfach komplett mich.
Ich zappele weiterhin und schreie vor mich hin. Ich schreie, dass ich ihm hasse und, dass er ein Monster ist.
Ich schreie nach Chris, obwohl der mir jetzt nicht helfen kann.

Heiße Tränen laufen mir über mein Gesicht, als ich langsam einsehe, dass ich keine Chance habe.
Ich sacke einfach zusammen, auch wenn ich so in Liams Arme falle.
Langsam lässt er wieder locker und lässt so die roten Abdrücke um meine Handgelenke erscheinen, die bei diesem kleinen Kampf, den ich eher mit mir selbst geführt habe, entstanden sind.

Ich schluchze vor mich hin, lasse meinen Tränen freien Lauf und ignoriere den Fakt, dass ich dabei in den Armen meines Entführers hänge.

Dieser hebt mich nun hoch und trägt mich nach drinnen. Dort die Treppen nach oben, legt mich ins Bett und deckt mich zu.
Währenddessen seufzt er ständig und sagt: "Es könnte so einfach sein, aber du wehrst dich dagegen." "Ich will dir nicht weh tun, aber du lässt mir keine Wahl!"

Er zieht wieder etwas aus seiner Tasche und legt mir etwas in den Mund.
Dann sagt er: "Zerkau' und schluck das. Danach wirst du schlafen können, Herzchen!"
In meinem Zustand, mache ich einfach was er sagt und werde kurz darauf tatsächlich müde.

Das letzte was ich mitbekomme, ist, dass er das Zimmer verlässt.

(Pov. Chris, ein paar Tage später)
Seit ich mein Handy abgegeben habe, ist es etwas ruhiger geworden für mich. Die sozialen Medien machen mir nicht so einen krassen Druck. Den mache ich mir eh schon selber.
Bisher gab es keine Ergebnisse wegen der Nummer, aber wenn man was rausfindet, dann kommt Mark sofort hier her und sagt es mir.

Gerade sitze ich an meinem LapTop und checke E-Mails als es an der Tür klingelt.
Eilig stehe ich auf und gehe zur Tür, als ich diese öffne stehen dort meine Mom und mein Bruder.
Beide schließen mich herzlich in die Arme und wir gehen in die Küche um uns einen Kaffee zu machen.

Erst als die Kaffeemaschine läuft, fragt Scott: "Gibt es schon etwas neues wegen Nyla? Hat man was gefunden auf deinem Handy?" Seufzend schüttel ich nur den Kopf.
Direkt antworte ich hinterher: "Mark kommt sofort her, wenn es etwas neues gibt."
Ich hoffe nur, dass es was gutes sein wird.

Während wir also unseren Kaffee trinken versucht Scott mal auf ein anderes Thema zu lenken: "Apropos was neues! Wie wäre es denn mal mit einem Haarschnitt?"
Ich muss gestehen, ich hatte mir für die eine Rolle letztens meine Haare wieder etwas wachsen lassen und sie seit dem nicht schneiden lassen.
Ich laufe also mit etwas zu langen Haaren rum.
Ich hätte genau an dem Tag, andem ich nach L.A. geflogen bin einen Friseurtermin gehabt, aber meine Frau geht eben vor, logischerweise.

Nach ein paar Tagen dort, bin ich dann zurück nach Boston geflogen, da ich wohl der Polizei nur im Weg stünde oder nerven würde.
Irgendwie verständlich, dass sie das so bezeichnen.
Sie schickten mich weg, und ein paar Stunden später kam ich wieder um zu fragen, ob es was neues gäbe. Und das ganze wieder von vorne. Mehrmals am Tag.

Um auf Scott nun endlich mal zu reagieren antworte ich: "Ich hatte bis jetzt keine Zeit. An dem Tag als ich nach Kalifornien geflogen bin, hätte ich eigentlich einen Termin gehabt. Naja, egal..."
Mom seufzt und meint: "Das krieg ich schon hin. Als ihr Kinder wart hab ich euch doch auch immer die Haare geschnitten."
Sie kommt nun auf mich zu und kneift meine Wange leicht.
Ein kleines Lächeln huscht über meine Züge, zumindest bis es klingelt.

Zügig gehe ich zur Tür und ziehe sie schnell auf.
Davor steht Mark, der mir mein Telefon hinhält. Seim Gesichtsausdruck dabei ist etwas traurig, oder eher wütend.
Ich deute ihm an rein zu kommen, nehme ihm bereits mein Telefon ab und wir gehen wieder zu Mom und Scott in die Küche.

Dort fragt Scott schon etwas ungeduldig: "Wurde etwas gefunden?"
Deprimiert setzt sich Mark auf einen der Hocker und antwortet nach einem Seufzer: "Nichts! Rein gar nichts wurde gefunden! Die Nummer konnte nicht nachverfolgt werden. Wir stehen also immernoch ganz am Anfang der Suche, ohne irgendwelche Hinweise! Die Polizei in L.A. will nochmal das Team vom Dreh und Passanten befragen ob die was gesehen haben. Sollte das ebenso nichts bringen, besteht nur noch eine sehr geringe Chance Nyla zu finden."

Verzweifelt seufzend streiche ich meine Haare zurück und laufe nervös hin und her.
"Das bedeutet also, wenn das nichts bringt, könnte es ebenso sein, dass Nyla für immer verschwunden sein wird? Oder noch schlimmer, dass man sie ermordet hat nach diesem Anruf. Oder, dass sie tagtäglich von diesen Bast*rden vergew..." Meine ich verzweifelt, bereits mit Tränen in den Augen.
Meine Mom unterbricht mich: "Chris, du darfst so nicht denken! Nichtmal im Traum darfst du das! Wenn du schon die Hoffnung verlierst, dann wird das auch Nyla. Ich spüre in meinem Herzen, dass sie noch am Leben ist. Ich bin mir sicher."
"Aber Mom was wenn.." quängle ich, woraufhin sie mich in eine Umarmung zieht.

Mal wieder beginnen meine Tränen zu laufen. Ich hoffe, dass sie noch lebt und, dass es ihr gut geht.
Und trotzdem verliere ich jeden Tag der verstreicht, dass meine Hoffnung weniger wird.

Einige Zeit später, die anderen drei sind weg, schaue ich das erste mal heute auf mein Handy.
Hunderte Benachrichtigungen.
Instagram, Twitter, Facebook. Dutzende E-Mails. Einige Nachrichten.
Seufzend mache ich mich daran einige davon zu lesen.

Darunter ist auch eine Nachricht von Sebastian, welcher schreibt: "Hey Man, ich will mir echt nicht vorstellen wie es dir gehen muss. Wenn du willst, komme ich gerne nach Boston. Ich denke du brauchst gerade jetzt die Gesellschaft. Besser als alleine zu sein."
"Hey Seb, echt nett von dir, dass du herkommen würdest, aber ich denke, das ist nicht nötig. Leider gibt es noch nichts neues von Nyla. Ich hatte mein Handy die letzten Tage der Polizei gegeben. Irgendwie hat es Nyla geschafft mich anzurufen, jedoch bei unterdrückter Nummer. Aber die Nummer konnte so nicht zurückverfolgt werden."
Antworte ich also.

Ein paar Stunden noch bin ich damit beschäftigt, bis ungefähr halb 2 in der Nacht.
Müde mache ich mich dann auf ins Bett.

Where Are You? - Chris Evans Fanfiction (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt