3

4.6K 323 90
                                    

"Tess, guten Morgen, aufstehen!"

Ein Klopfen an meiner Zimmertür weckte mich und ich setzte mich ruckartig auf, erschrocken über das laute Geräusch.

"Hast du gehört?", fragte meine Mutter nach und ich verdrehte die Augen über ihre Nervigkeit.

"Ja-ha, ich komme gleich."

Schimpfend fuhr ich mir über mein Gesicht und schaute auf die Wanduhr.

8.37 Uhr, und das an einem Sonntag..

Meine Mutter wollte mich mal wieder unbedingt zu einer ihrer Veranstaltungen und Geschäftsessen mitnehmen, nur um mich ihren Kollegen als perfekte Vorzeigetochter vorzuführen.

Ich gruselte mich jetzt schon vor dem Tag, weil ich ganz genau wusste, dass meine Mutter mich in irgendein Kleid stecken würde, das mir vor Enge die Luft nehmen und sie mein Gesicht voll mit Schminke zu klatschen würde.

Grummelnd schob ich meine Füße in meine Hausschuhe und schlurfte ins Esszimmer, in dem meine Mutter mit Lockenwicklern im Haar am Tisch saß und sich ein Brötchen aufschnitt.

Lächelnd sah sie mich an, als ich mich gegenüber von ihr hinsetzte und mir eine Schüssel schnappte.

Ihr Lächeln wuchs noch mehr, als hinter mir die Tür aufging und eine Person in meinem Blickfeld auftauchte.

Vor Schreck zuckte ich zum zweiten Mal an diesem Morgen zusammen und verschüttete mein Müsli, das sich über den halben Tisch verteilte.

"Tess, was soll das?!", fuhr mich meine Mutter mit verwirrtem Blick an und ich wischte schnell alles vom Tisch auf den Boden, heute würde sowieso die Putzfrau kommen, also würde es da nicht lange liegen bleiben.

Eingeschüchtert schüttete ich schnell Milch in mein Müsli und stopfte mir den Mund voll, damit ich nicht sprechen musste, aber das war sowieso unnötig, weil meine Mutter mich völlig ausblendete.

"Guten Morgen, Thaddeus, wie war die erste Nacht?", fragte sie ihn strahlend und Thaddeus nahm auf dem Stuhl neben mir Platz.

"Gut, danke der Nachfrage", antwortete er grinsend und warf mir einen Blick zu.

Schnell senkte ich meinen Blick und versuchte die aufsteigende Röte in meinen Wangen zu unterdrücken.

Es war mir peinlich wie ich heute Nacht in seinen Armen gelegen hatte, zitternd und verängstigt, unbeholfen.

Hastig schlang ich mein Müsli herunter, schüttete meinen Saft hinterher und stand dann ruckartig auf.

"Tess, warte einen Moment", hielt meine Mutter mich auf und ich verkrampfte mich für einen Moment. Langsam drehte ich mich zu ihr um und sah sie fragend an.

"Thaddeus wird heute dein Begleiter sein, ich möchte, dass du in seiner Nähe bleibst."

Mit ernstem Ausdruck sah meine Mutter mich an, während Thaddeus seinen Blick gesenkt hielt und an seinem Brötchen rumknabberte.

"Bitte, was?!", fragte ich entnervt und mein Puls beschleunigte sich sofort. Kaum war ich wach, schon nervte man mich wieder!

Ignorierend schlürfte meine Mutter an ihrem Kaffee und biss genüsslich in ihr zweites Brötchen, was mich noch wütender machte.

Schaubend stampfte ich aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu.

Kaum war dieser Junge hier im Haus, brach das reinste Chaos aus!

Hoffnungsvoll schnappte ich mir mein Handy und sah die Nachricht von Izzi, die heute Nacht angekommen war.

'Warum zur Hölle brauchst du einen Bodyguard?'

Bodyguard - Taddl TjarksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt