Bodyguard - Taddl Tjarks

6

"Beeil dich doch mal, du Schildkröte!"

Genervt und nervös stand Izzi am Klassenzimmer und wartete ungeduldig auf mich.

"Mach keinen Stress, wir haben Sommerferien! Nur noch nächstes Schuljahr und dann bäääm, sind wir mit der Schule fertig!" Hüpfend sprang ich um Izzi herum, bis ich ihm um den Hals fiel.

Lachend tätschelte er mir die Schulter. "Und dann müssen wir entweder studieren, also nochmal in die Schule gehen, oder arbeiten. Wuhu, was für ein Spaß."

Die Ironie tropfte förmlich aus Izzis Stimme heraus und ich zog einen Schmollmund. Kichernd zog ich seine Mundwinkel ein Stück nach oben, bis ich ihn an der Hand schnappte und nach draußen in die pralle Sonne zog.

Ferien!

Gerade wollte ich fröhlich losplappern, als ich eine säuselnde Stimme hinter mir hörte.

"Oh Taddl, du hast ja eine 1 in Sport, das kommt bestimmt von deinen ganzen Muskeln", kicherte irgendein Mädchen und fasste meinem Bodyguard an den Oberarm, um einmal kräftig zu quetschen und seine ach so tollen Muskeln zu fühlen.

Grinsend zwinkerte er ihr zu. "Ich kann dir zeigen in was ich noch gut bin", flüsterte er ihr leise ins Ohr und lachte dann.

Angewidert drehte ich mich weg und schüttelte mich. Brr! Wie ekelhaft war das denn bitte von Thaddeus?

"Oh Taddl, deine tollen Muskeln, darf ich die mal antouchen?", äffte ich die Stimme des Mädchens in meinen Gedanken nach und rollte mit den Augen.

Hoffentlich würde er die nicht mit in den Urlaub schleppen.

"Worauf wartest du? Die Ampel ist schon lange grün", holte mich Izzis lachende Stimme aus den Gedanken und ich blickte verwundert vor mich. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir schon an der Kreuzung angekommen waren, trotzdem setzte ich mich schulterzuckend in Bewegung und ließ Thaddeus hinter mir.

Der Weg nach Hause verlief in Höchstlaune, Izzi und ich waren beide aufgeregt, weil wir schon morgen früh in den Urlaub fahren und ich endlich seine Freunde kennenlernen würde.

"Ich ruf' dich heute Abend an, ok?", rief Izzi mir noch hinterher, als ich schon halb in der Tür verschwunden war, und ich nickte.

Mit einem weiteren Blick nach draußen sah ich Thaddeus, der gerade in unsere Hofeinfahrt einbog.

Grinsend schlug ich ihm die Haustür vor der Nase zu und hörte, wie er genervt aufstöhnte und nach seinem Schlüssel kramte.

Leise kichernd drehte ich mich um und knallte gegen meine Mutter, die mich mit hochgezogener Augenbrauen musterte.

"Tessia! Könntest du dich Thaddeus gegenüber etwas freundlicher verhalten?!", schnaubte sie empört und ich rollte mit den Augen. "Mach ihm sofort die Tür wieder auf!"

Leise murmelnd drehte ich mich wieder zur Tür zurück und öffnete sie ein Stück, nur um sofort in Thaddeus' grinsendes Gesicht zu sehen.

"Das ist aber nett, dass du mir die Haustür aufmachst", grinste er gespielt freundlich und ich war kurz davor die Tür wieder zuzumachen, wäre da nicht meine Mutter hinter mir.

Ein 'Pff' kam aus meinem Mund ich quetschte mich an der Blonden vorbei in Richtung Küche, gefolgt von Thaddeus.

"In Sport eine 4", grinste er mich an und ich wurde rot.

"Warum schnüffelst du in meinen Noten herum?!", fragte ich empört und lud mir Nudeln auf einen Teller.

"Ich weiß mehr, als du denkst", lachte er und schnappte sich ebenso einen Teller. "Als Bodyguard muss ich eben so viel wie möglich über dich wissen."