Bodyguard - Taddl Tjarks

7

Angstvoll versuchte ich in der Dunkelheit eine Person auszumachen, aber ich erkannte nichts, also lief ich blind in eine Richtung los und lauschte nach dem Wimmern.

"Hallo?", rief ich leise und drehte mich erschrocken um, als mein Name hinter mir geflüstert wurde.

Mit zusammen gekniffenen Augen suchte ich die Umgebung ab, bis ich jemanden am Boden liegen sah. Schnell rannte ich zu der Person und erkannte Jay, der wimmernd an einen Baum gelehnt da lag.

"Oh mein Gott", flüsterte ich leise, als ich die dunkle Farbe sah, die aus seinem Halsausschnitt quoll und Tränen sammelten sich in meinen Augen.

Was sollte ich denn jetzt machen?! Vielleicht lief hier draußen immer noch der Killer rum, der Jay angeschossen hatte!

"Taddl!", rief ich panisch und wendete mich wieder an Jay, der seine Augen geschlossenen hatte. "HILFE!"

Überfordert packte ich seinen Arm und suchte seinen Puls, den ich Gott sei Dank noch leicht spürte. Schnell nahm ich meine Jacke und faltete sie zusammen, schob Jays Halsausschnitt nach unten und presste den Stoff gegen seine Wunde, damit er nicht verblutete.

Wo zum Teufel blieb denn Taddl?!

"IZZI! DAVE!"

Die ganze Situation überforderte mich, ich hatte nicht mal ein Handy dabei, um den Krankenwagen zu rufen! Aber Jay konnte ich hier auch nicht alleine lassen, also musste ich wohl oder übel auf einen der Jungs warten.

Lautes Atem näherte sich uns und ich sah hoffend in die Richtung, aus der jetzt auch knirschende Schritte kamen.

"Tess, was zur Hölle ist passiert?!", fragt Taddl aufgeregt und sah mich geschockt an, aber ich deutete nur auf Jays Hals und konnte nicht verhindern, dass mir eine kleine Träne über die Wange rollte.

Fluchend kniete er sich neben Jay und löste mich ab. Konzentriert untersuchte er die Wunde und redete mit dem Verletzten, während ich nur daneben stand und nicht wusste was ich machen sollte.

Ich hatte also Recht gehabt, irgendetwas stimmte hier nicht und Taddl wusste das mit Sicherheit auch!

Noch mehr Schritte näherten sich und ich erkannte im schwachen Mondlicht Daves Strubbelhaare und Izzi ein kleines Stück hinter ihm.

Ängstlich lief ich ihnen entgegen und wurde von Dave in eine lange Umarmung gezogen. "Beruhig dich Tess, beruhig dich", murmelte er leise und ich presste mich an seinen warmen Körper.

Erstaunlich ruhig kümmerten sich Taddl und Izzi um den verletzten Jay, bis sie ihn soweit hatten und in sein Zelt trugen.

Immer noch geschockt stand ich auf der Wiese, Dave neben mir, und wusste nicht was ich denken oder machen sollte. War es nur ein Unfall gewesen? Oder ein gewollter Angriff?

"Tess?"

Fragend blickte ich in die Richtung der Stimme und sah verschwommen wie Taddl mich an den Schultern packte und mit mir redete.

Undeutliche Wortfetzen verschwanden nach fünf Sekunden wieder aus meinem Gehirn und ich kniff nur überfordert die Augen zusammen.

"Ich will ins Bett", murmelte ich leise und drehte mich um, in Richtung Zelt.

Taddl half mir ins Zelt zu kommen und deckte mich fürsorglich zu, als ich mich hingelegt hatte.

Ernst sah er mich an und versuchte trotzdem zu lächeln, aber ich wusste, dass die Situation alles andere als gut war.

Langsam schloss ich die Augen und atmete tief aus und ein, bis ich einschlief, Taddl beschützend an meiner Seite.

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