9 ~Yeosang~

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Sein glückliches Lächeln, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich hierbleiben werde, kann ich einfach nicht vergessen. Es sind nun einige Tage vergangen, seitdem Seonghwa und ich in seinem Büro uns geküsst haben. Ja gut vom Küssen kann man schon fast gar nicht mehr reden. Wir haben uns gefühlt aufgegessen. Es ist seitdem jedoch nichts mehr gewesen. Er behandelt mich ganz normal, als wäre nie etwas passiert, was mich insgeheim ziemlich traurig stimmt. Nicht einmal streiten tut er sich mit mir, was ich komischerweise echt vermisse. Sogar Wooyoung ist aufgefallen, dass etwas anders zwischen uns ist, woraufhin ich ihm alles erzählt habe. Er ist halb ausgeflippt. Seonghwa hat anscheinend noch nie jemanden wirklich an sich rangelassen, weshalb ich mich wirklich geehrt fühle.

Irgendwie verletzt es mich aber auch, dass er dann nicht mehr mit mir redet. Ich habe langsam unsere kleinen Streitereien liebgewonnen, aber jetzt sind sie einfach nicht mehr da. Deprimiert sitze ich in meinem Zimmer. Gestern war ich mal kurz zuhause und habe nach meinem Dad schauen wollen, aber als ich dort ankam, waren all seine Sachen weg. Er hat mich alleine gelassen. Genau wie meine Mom. Ich bin ab jetzt komplett auf mich gestellt. Ich weiß nicht mal, wie lange ich einfach nur im Wohnzimmer stand und geweint habe. Irgendwann habe ich einige Sachen aus meinem ehemaligen Zimmer zusammengepackt und bin zurück in das Quartier gegangen. Es war schön recht spät, als ich zurückkam. Seitdem sitze ich in meinem Zimmer und komme nicht mehr heraus.

Wooyoung wollte zwar nach mir sehen, jedoch ist die Tür abgeschlossen und niemand kann hier rein. Ich will einfach niemanden sehen. Meine Familie ist einfach weg, was soll ich da noch sagen? Ich habe ja noch nicht mal den Tod meiner Mom ganz verdaut und jetzt ist mein Dad auch einfach noch abgehauen. Das Gefühl der Einsamkeit übermannt mich immer mehr und die Tränen laufen auch immer öfter über meine Wangen. Ich will nicht weinen, aber es hört einfach nicht auf. Wieder klopft es an meiner Tür, jedoch sitze ich in mein Bett und schaue gerade aus auf die kahle Wand. Ich will mit niemanden reden. Alles was ich will ist alleine sein, aber da habe ich die Rechnung ohne die Jungs gemacht. Wooyoung, Hongjoon und Yunho versuchen es jetzt schon den ganzen Tag mich hier rauszulocken, aber ohne Erfolg.

Immer noch gerade aus starrend und komplett in meiner eigenen Welt versunken, bemerke ich nicht, wie meine Tür aufgeschlossen wird. Erst als Seonghwa in meiner Sicht auftaucht, zucke ich total zusammen, da ich mich erschreckt habe, und schaue ihn mit großen Augen an. Er jedoch lächelt mich leicht an, bevor er spricht: "Was ist los Yeosang? Es machen sich alle Sorgen um dich, da du seit gestern nicht mehr hier rausgekommen bist. Du kannst mit mir reden OK?" Während er das sagt, steigen wieder Tränen in meine Augen. Ohne wirklich was dagegen machen zu können fließen sie mir an den Wangen herunter und ich schluchzte laut auf. Ich drehe mich von dem älteren weg und lege meine Arme um mich selbst, so als würde ich mir selbst Trost spenden wollen.

Als sich dann wirklich zwei arme um mich Schlingen, erwidere ich schnell die Umarmung und weine in das Shirt von dem vor mir. Er streicht mir beruhigend durch meine Haare, was mir wirklich hilft. Nach einigen Minuten habe ich mich soweit wieder beruhigt, dass ich wenigstens nicht mehr Weine. Vorsichtig löse ich mich und schaue zu ihm hoch. Als wäre ich aus Glas, legt er seine Hände vorsichtig an meine Wangen und wischt die letzten Tränen weg. Dabei schaut er mir die ganze Zeit in die Augen. Ich merke, wie meine Wangen etwas heiß werden und wahrscheinlich werde ich gerade rot, was mir in dem Moment aber vollkommen egal ist. Seine Berührungen beruhigen mich in den Moment so sehr, dass mir alles egal ist. Auch das flaue Gefühl in meinen Magen, was auf keinen Fall sich schlecht anfühlt, ignoriere ich und konzentriere mich nur auf ihn.

Ich bin so sehr in seine Augen versunken, dass ich gar nicht bemerke, dass wir uns langsam genähert haben. Erst als ich seinen Atem auf meine Lippen spüre, schaue ich zu seinen. Als ich wieder nach oben Blicke, bemerke ich, dass auch er auf mein Lippenpaar schaut. Ohne groß weiter darüber nachzudenken, beuge ich mich vor und küsse ihn sanft.
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728 Wörter
23.09.2021

Mafia Gang // ATEEZ FF // Seongsang FF // [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt