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1 ~Yeosang~

Endlich ertönt die Schulglocke, was mich endlich von der blöden Mathestunde befreit. Meine Sachen packe ich ziemlich schnell ein in der Hoffnung, dass ich nicht wieder vom Lehrer angesprochen werde. Gerade als ich die Klasse verlassen will, höre ich genau diesen nach mir rufen. Scheiße. Seufzend drehe ich mich um und gehe zu ihm an das Pult. "Yeosang. So kann das nicht mehr weiter gehen. Du schreibst nur noch schlechte Noten. Auch passt du nicht mehr im Unterricht auf oder arbeitest mit. Vielleicht solltest du mal zur Schulpsychologin gehen. Man sieht dir an, dass dir der Tod deiner Mutter von vor einem Jahr zugesetzt hat. Du musst das verarbeiten", redet der Mathematiklehrer auf mich ein.

Wie immer höre ich bei der Ansprache nicht zu. Zu oft habe ich sie schon in diesem Jahr gehört. Mich interessiert es aber kein bisschen, was aus mir wird. Ich bin ein grandioser Rennfahrer. Schon oft habe ich illegale Straßenrennen gewonnen. Dadurch habe ich auch einiges an Geld gespart, aber niemand weiß davon. Nicht einmal mein bester Freund weiß von meinen illegalen Machenschaften. Mein Dad würde es sowieso nicht interessieren. Er ist nur ich am Arbeiten, seit meine Mom verstorben ist. Seine Arbeit ist ihm viel wichtiger als ich. Durch meinen Namen werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Schaue zu meinem Lehrer, bevor ich künstlich lächle und meine: "Natürlich werde ich mir Hilfe suchen."

Zufrieden nickt der vor mir, bevor ich auch schon aus dem Raum flüchte. An meinem Spind angekommen entdecke ich auch schon meinen Besten Freund Wooyoung, der mich lachend begrüßt. "Na wieder dieselbe Ansprache?", fragt er mich lachend, was ich nur mit einem seufzen und nicken beantworte. Nachdem ich all meine Sachen in den grünen Spind getan habe, gehen wir zusammen aus dem Gefängnis, das sich Schule nennt, hinaus. Wir unterhalten uns über alles Mögliche." Hast du Lust noch zu mir zu kommen? Wir könnten zusammen auf meiner Konsole zocken", frage ich Wooyoung, jedoch schüttelt er den Kopf. "Sorry Yeo, aber ich habe heute schon was vor", antwortet er mir, "Am Wochenende können wir was machen."

Leicht nicke ich. Schade wir haben schon länger nichts mehr gemacht. Naja, aber in 2 Tagen ist sowieso Samstag. Bis dahin halte ich es auch noch aus. Wir bereden noch etwas, was wir am Wochenende machen wollen, bis wir bei mir daheim angekommen sind. Wir verabschieden uns und schon gehe ich in das Haus. Wie zu erwarten ist mein Vater nicht zuhause, was mich aber recht wenig interessiert. Er hat sich noch nie wirklich für mich interessiert, also was solls. In der Küche nehme ich erstmal eine Tiefkühlpizza hervor und schiebe sie in den Ofen. Oben in meinem Zimmer ziehe ich mir erstmal einen Gammellook an, welcher aus einer grauen Jogginghose und einem Oversized schwarzen T-Shirt besteht. Kurz darauf gehe ich wieder runter, um nach meinem Essen zu sehen.

Nach 10 Minuten sitze ich also vor meinem TV in meinem Zimmer und schaue mir irgendetwas auf Netflix an. Ich muss mich unbedingt noch etwas ausruhen, bevor ich heute Abend wieder ein Rennen habe. Müde sollte ich auf keinen Fall sein, wenn ich herumfahre, schließlich will ich keinen Unfall bauen.

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523 Wörter
06.03.2021