Vergebung

386 16 10
                                    

Die Königin erstarrte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Die Königin erstarrte. Ihre schönen leuchtenden Augen wurden groß und sie musste sich am Kaminsims festhalten, um nicht wieder zu Boden zu sinken. Sie konnte nicht atmen, denn bei jedem versuchten Luftzug sah den regungslosen Leib des Prinzen vor sich. Der Offizier bekam ihren Schock deutlich zu spüren, weswegen er von seiner Sitzposition aufsprang und ihr unter die Arme griff. „W-wie konnte das passieren?" Hauchte sie ihm mit zittriger Stimme entgegen und er schluckte nervös, da er Angst hatte sie würde in seinen Händen zusammenbrechen. „Nach einigen Tagen im Düsterwald erkannten wir aus der Ferne Gewitterwolken auf uns zukommen. Wir informierten den Prinz und schlugen vor noch rechtzeitig umzukehren, doch er bestand darauf, die Aufgabe weiterzuführen. Wie prophezeit traf uns der wütende Sturm mit voller Wucht und wir verloren die Orientierung. Die meisten suchten sich verzweifelt einen geeigneten Unterschlupf, während andere zurück in die Hallen flüchteten." Der Offizier setzte kurz ab, um das schreckliche Schauspiel vor seinen Augen zu verdrängen. Sein Partner klopfte ihm dabei unterstützend auf die Schulter, jedoch egal wie sehr er sich auch anstrengte, die dumpfen Schreie hallten dennoch immer wieder durch seinen Kopf. „Wir haben viele Krieger verloren, sie wurden von dem Gewitter fortgerissen und zu unserem Bedauern gehörte der junge Prinz dazu." Sein leerer Blick fiel auf seine verkrampften Hände, wobei seine nun getrockneten Haare ihm ins Gesicht fielen. Obwohl Camilja mit ihren eigenem Gefühlsausbruch genug zutun hatte, blieb dabei die Schwermütigkeit des Hauptmanns bei ihr nicht unbemerkt. Wie es scheint, kämpfte er gegen seinen eigenen Willen an, um nicht in Schuld und Selbstzweifel zu versinken. „Unsere Aufgabe war es dem Prinzen mit unserem Leben zu dienen, doch in dieser Hinsicht haben wir bedeutend versagt." Camilja erschrak, als er plötzlich und ohne Vorwarnung von dem Hocker aufsprang und sich vor ihre Füße kniete. „Ich bitte euch zutiefst um Vergebung meine Königin. Ich habe meine Pflicht missachtet und ich hoffe, das mein Rücktritt als Offizier diesen Fehler gerechtfertigt." Für die ersten paar Sekunden kam kein einziges Wort über die sanften Lippen der Königin, da sie selbst nicht wusste, wie ihr gerade geschah. Ein ungutes Gefühl stieg ihr langsam bis zum Hals, wobei die aufkeimende Nervosität sie völlig benebelte. Noch nie musste sie sich einer solchen Entscheidung stellen, als wie das Schicksal eines treuen Soldaten zu besiegeln, der gerade sein Amt vor ihr niederlegte. Natürlich war es seine Pflicht den Königssohn Schutz zu bieten, doch deswegen konnte sie doch nicht zulassen, dass er so einfach von seinem Posten zurücktrat. Unsicher kniff sie ihre Zähne zusammen und versuchte sich die Panik in ihrem Inneren nicht anmerken zu lassen. Sie kannte die Gesetze und Vorschriften nicht, weswegen sie keinen blassen Schimmer hatte, was sie in Wahrheit tun sollte. Vielleicht war auch dies der Grund, warum Thranduil sie aus dieser Verantwortung raushielt. Schließlich galt ihr Wort als dies des Königs, womit sie furchtbare Dinge anstellen könnte, von den sie selbst noch keine Ahnung hatte. ER würde ihr den Kopf abreißen, wenn sie sich falsch entscheiden sollte, aber einerseits konnte sie den armen Elben nicht einfach so verstoßen. Beschämt sah sie auf ihn herab. Zusammengekauert kniete er dort auf dem kalten Untergrund vor ihr und wartete auf ihre Antwort. Camilja jedoch hörte auf ihr Herz und ließ sich von ihren Muttergefühlen leiten, als sie sich zu ihm auf den Boden herabließ. Der Offizier stoppte, sobald er ihr Vorgehen bemerkte und wollte sie davon abhalten, doch ihre zarte Berührung auf seiner glühenden Wange brachte ihn wieder zu verstummen. „Gebt euch nicht die Schuld Hauptmann Herenvar", versuchte sie ihn zu beschwichtigen. „Gegen des Prinzen Töricht könnt weder ihr, noch der Rest der Garde etwas." Auch wenn sie gegen ihre Tränen ankämpfte, schenkte sie ihm ein schwaches, aber dennoch angenehmes Lächeln, welches ihm Erlösung gab. Wenn Legolas sich eine Sache in den Kopf gesetzt hat, ist es sehr schwer, ihn davon abzubringen." Sie schüttelte besorgt den Kopf. „Dies hat er leider von seinem Vater." Auch wenn Legolas zum Großteil nach seiner Mutter kam, konnte er diese gefährlichen Eigenschaften jedoch nicht verneinen. Sehr zum Leid der Königin, wie es sich abermals herausstellte, schließlich war es nicht das erste Mal, dass er an ihren Nerven zerrte. „Macht euch keine Sorgen und euer Plaatz in den Reihen der Soldaten soll euch gewiss verbleiben." Das erleichterte Leuchten in seinen Augen gab Camilja ein wenig Hoffnung zurück, selbst wenn sie möglicherweise ein riesen Fehler begangen hatte. „Ich bin euch zutiefst dem Dank verpflichtet. Ich stehe in eurer Schuld, denn des Königs Urteil wäre bestimmt mein Tod gewesen." Der junge Soldat nickte seinem Vorgesetzten erfreut zu und er gesellte sich zu ihm zurück zum wärmenden Feuer. „Zu eurem Glück, das er noch nicht entschieden hat", sagte er ihm zu, was Camilja wieder an etwas erinnerte. „Hauptmann!", unterbrach sie schlagartig die Konversation der beiden, wobei er reflexartig aufsalutierte. „Gestattet mir noch eine Frage." Der Offizier bejahte streng und auch sein Partner stieg darauf ein. „Der König weiß also schon davon?" „Natürlich, deswegen waren wir auch überrascht, das Ihr darüber nicht informiert wurdet." Die Königin hielt für einen kurzen Moment inne, doch nur einige Sekunden darauf entgegnete sie den beiden mit einem übertriebenen Grinsen, was den Elben ein wenig Angst einjagte. „Da habt ihr vollkommen Recht."

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 13, 2021 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Hinter den Wäldern 2 **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt