Ein neues Glück

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Camilja schlug die Augen auf

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Camilja schlug die Augen auf. Schweißgebadet lag sie dort auf dem Krankenbett und versuchte verzweifelt nach Luft zu schnappen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie spürte, wie die Reste von Angst, Panik und Hoffnungslosigkeit aus ihrem Körper krochen. Ihre Fingernägel bohrten sich durch das weiße Laken und sie warf hektische Blicke durch den Raum. Ihr Kopf brummte wie verrückt, während sich alles um sie herum noch drehte. Noch leicht kränklich rieb sie sich ihre verklebten Lider und merkte, dass sie bereit war jeden Moment wieder in den Schlaf zu fallen. Viel zu viel Kraft hatte sie in den letzten Stunden verloren, doch da gab es eine gewisse Sache. Ein fürchterliches Unheil, welches sie trotz jeglicher Erschöpfung zum Wachbleiben zwang. Nachdem sich ihr Atem wieder regulierte und sie ihren Kreislauf unter Kontrolle gebracht hatte lockerte sie den Griff um das Laken, um sich langsam aufzurichten. Ihre Arme zitterten noch gewaltig, aber mit viel Mühe und Willenskraft bekam sie ihren Rücken auch gerade. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie ihre Umgebung in Reih und Glied realisieren konnte. Es war bereits Morgen, was sie an der aufgehenden Sonne direkt hinter den schönen Wäldern erkannte. Ein so warmes rot schimmerndes Licht, welches sich in den glänzenden Glasfenstern widerspiegelte. Ein so wunderschöner Anblick, der ihr halb das Herz erwärmte, obwohl die andere Hälfte leise vor sich hin weinte. Ein friedliches Schnaufen, erregte ihre Aufmerksamkeit und sie musste lächeln, als sie den schlafenden Leib des Prinzen zu ihrer linken entdeckte. Sein schwerer Kopf lag auf seiner Faust gestützt und die langen Strähnen hingen ihm in sein Gesicht. Sein Brustkorb hob und senkte sich, wobei er so friedlich, so hilflos aussah. Camilja musste schmunzeln. Genauso wie sein Vater. Vorsichtig legte sie eine Hand an seine Wange und durfte seine Wärme fühlen. " Ach wie lange ist es her?", fragte sie sich, wobei sie auch durch seine Haare strich. Die paar Wochen kamen ihr fast wie Jahre vor, doch jetzt sollte wieder alles gut werden. Legolas erwachte aus seinem kleinen Nickerchen indem er seine Hand auf ihre legte und sie an sich drückte. „C-Camilja", murmelte er noch schläfrig vor sich hin und schenkte ihr ein erfreutes Grinsen. „Geht es dir wirklich gut?" Waren seine ersten Worte an sie und sie nickte. „Natürlich mein Lieber", kicherte sie leicht und er hielt weiter ihre kalte Hand. „Hast du etwa die ganze Nacht an meiner Seite geweilt, nur um mich diese eine Frage zu stellen?" Seine Wangen erröteten leicht und er kratzte sich beschämt am Hinterkopf. „Nun ja ich musste sichergehen, ob dir nun tatsächlich nichts fehlt. Ich hatte da so ein schreckliches Gefühl und der König wollte nicht auf meine Worte vertrauen." Geknickt senkte er seinen Blick, doch Camiljas beruhigende Gesumme, beschwichtigte den jungen Prinzen. „Du bist wahrlich ein Engel Legolas, aber sei unbesorgt." Sie wusste selbst, dass dies nicht ganz der Wahrheit entsprach, doch sie konnte den armen Jungen nicht von ihrem Leid erzählen und sie so betrübt sehen. Nicht, wenn ihr so viel an ihm lag. „Königin Camilja!" Eine aufgeregte Frauenstimme erreichte die beiden, die ihnen nur allzu gut bekannt war. „Luthien!", rief Camilja ihr voller Freude entgegen, als sie endlich erkannte, wen sie dort in ihren Armen hielt. „Wir haben nur darauf gewartet, bis sie Ihr wieder zu sich kommt, denn sie ist schon sehr unruhig geworden." Camiljas Pupillen weiteten sich, als ihr die junge Elbin die kleine Prinzessin mit einem Strahlen übergab. Mit nur einem Schlag waren ihren Sorgen vergessen und sie verlor sich in diesem bildhübschen Gesicht ihrer Tochter. Wie lange hatte sie auf solch einen Moment gewartet, um nun auch jede Sekunde zu genießen. „Sie ist wahrlich eine Schönheit", fügte der Prinz noch hinzu und Camilja hielt ihre Tränen wacker zurück. „Das ist sie." „Habt ihr schon einen Namen?", hakte er neugierig nach und sie erinnerte sich wieder daran, wie sie mit Thranduil zum ersten Mal dieses unfassbare Wunder teilen durfte. „Ja", hauchte sie ihm schwach entgegen, da sie den Kampf gegen ihre Tränen wohl verloren hatte. „Meleth soll sie heißen, den Namen, welchen dein Vater für sie ausgesucht hat." Legolas fuhr der kleinen Elbin sachte über den Kopf. „Was für ein wunderschöner Name für eine wunderschöne Prinzessin." Camilja schreckte hoch. „Apropos, wo ist Thranduil. Ich dachte er würde sich über seine Tochter freuen?" Legolas kam langsam wieder auf die Beine und legte seinen Köcher an. „Ich habe ihn noch nie so glücklich gesehen, aber eine Kleinigkeit schien ihn wohl verärgert zu haben, welches mir unerklärlich scheint. Er befindet sich höchstwahrscheinlich im Thronsaal, wenn du willst kann ich ihn für dich rufen lassen." Camilja runzelte verwundert ihre Stirn. Es war sein glücklichster Tag und er konnte seine Wut schon wieder nicht zügeln, woran das etwa lag? Die Königin lehnte jedoch dankend ab, da sie nicht wollte, dass er noch mehr von seinem Zorn zu spüren bekam. Da müsste sie wohl ein ernstes Wort mit ihrem Gatten wechseln. 

Hinter den Wäldern 2 **Thranduil ff**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt