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Diesen Abend bekam ich ziemlich viele Anrufe von meinem Ex. Er hörte gar nicht mehr auf, weshalb ich mein Handy abschaltete. Doch paar Minuten später klingelte das Telefon im Wohnzimmer und meine Mutter brachte mir erschöpft das Telefon, "Dein Freund ist dran." Sie hielt mir den Hörer entgegen. "Er ist mein Ex." Murmelte ich und nahm den Hörer aus ihrer Hand.

"Ja?..." Fragte ich und hielt den Hörer an mein Ohr. "(V/N)... Bitte, es tut mir so leid! Ich war betrunken und wusste nicht was ich tat. Bitte verzeih mir."  Verzweifelt bettelte Yushin mich an. "Du hast mich wieder angefasst." Sagte ich sauer und zog die Augenbrauen zusammen. "...Wirklich, es tut mir leid..." Bei seinen sanften Worten wurde mein Herz weich. "Okay, aber halt dich trotzdem von mir fern." Teilte ich ihm mit und strich mir die nassen Haare, vom duschen, aus dem Gesicht.

"Können wir uns nicht noch einmal treffen? Wir haben uns nie richtig getrennt. Ich will es ganz von dir hören, während du vor mir stehst." Bittete er und sprach dabei ganz ruhig. Ich sagte nichts und überlegte. Wenn ich nicht tue was er sagt, lässt er mich vielleicht nie in ruhe... Es ist ja nur ein kurzes Treffen.

-

So wie abgesprochen traf ich mich den nächsten Tag mit Yushin in der Stadt. Er stand angelehnt an eine Laterne und hatte eine dunkle Kapuze auf. Ich stellte mich vor ihn, woraufhin er seinen Blick hob. Plötzlich umarmte er mich und druckte mich fest gegen sich, "Ich habe das vermisst." Flüsterte er und ließ mich dann wieder los.

Ich war ein wenig erstarrt von seiner Umarmung und sah ihn nur fraglich an. "Hey, also... Bevor du Schluss machst, will ich mich entschuldigen. Du weißt ja das mein Umfeld nicht das Beste ist, so wie bei dir. Doch ich hätte meine Wut nicht an dir auslassen sollen. Und jetzt habe ich das verloren was ich am meisten liebe... Dich, (V/N)..." Er sah traurig in mein Gesicht und zog sich die Kapuze vom Kopf. "Das meine ich ernst." Fügte er noch hinzu.

Mein Herz machte einen Sprung. So liebevoll war er am Anfang unserer Beziehung auch. Ich sah verträumt in seine Schuld bewussten Augen. Meine Wangen wurden leicht rot und ich sah unsere Schuhe an, "Würdest du es nochmal tuen?" Fragte ich ihn leise und ließ meinen Blick langsam zu ihm wandern.

"Was? Auf keinen Fall! (V/N) ich liebe dich und will mich bessern!" Er legte seine Hand auf meinen Arm. "Ich verspreche ich werde sowas nie wieder machen." Er lächelte mich mit einem schrägen Lächeln an. Die Sonne ging langsam unter und warf ihre letzten Sonnenstrahlen auf den Boden.

Ich nickte und sah nun zu ihm hoch, "Ich will nicht alleine sein." Sagte ich ihm ehrlich und kam einen Schritt auf ihn zu. "Das musst du doch nicht... Ich bin für dich da." Er legte seine Hände auf meine Wangen und wärmte sie. Ich schloss kurz die Augen und genoss die Berührung. Es war alles wieder so hell, so als wäre ich nicht mehr allein. Sein Daumen strich über meine Lippe und kurz später legte er vorsichtig und behutsam seine Lippen auf meine. Er lehnte sich weiter in den Kuss, bis mir der Atem ausging.

"Versuchen wir es nochmal?" Fragte er und strich mir mein Haar hinters Ohr. "Ja..." Nuschelte ich. In mir war ein Gefühl von Zweifel, doch meine Angst wieder alleine zu sein war zu groß. Er liebte mich doch, wie er es gesagt hat.

"Darf ich bei dir schlafen?" Ich sah ihn beschämt an, da wir uns gerade wieder vertragen haben und ich sowas Frage. "Natürlich..." Er nahm meine Hand und zusammen gingen wir los.

Er berührte mich diese Nacht nirgendwo, wo ich es nicht wollte. Das Gefühl von vertrauen wuchs ein Stückchen weiter, doch die Sorge um Tooru war noch immer da.

Schon der dritte Tag nach der Prügelei fing an und er war noch immer nicht in der Schule aufzufinden. Meine Gedanken kreisten so gut wie die ganze Zeit um ihn, bis ich es nicht mehr aushalten konnte. "Ich gehe gleich kurz zu Tooru, der mit dem du dich geprügelt hast... Ich will gucken ob es ihm gut geht." Erzählte ich Yushin, als wir Zuhause bei ihm ankamen. Er sah mich mit einem genervten und verwirrten Blick an, "Wieso interessiert er dich?" Fragte er und zog sein Hemd aus, um in etwas lockereres zu schlüpfen.

"Wir sind Freunde." erklärte ich ihm und strich mir meine Haare zurecht. Yushin kam plötzlich auf mich zu, "Ich will nicht das du zu ihm gehst." Er legte seine Finger an mein Kinn und sah mich mit großen Augen an. "Ich bin wirklich nicht lange dort-" "(V/N) ich bitte dich." Yushin zog mich zu sich und küsste meine Stirn, "Bitte." Nuschelte er noch einmal. Ich wollte keinen Streit anfangen und ließ es lieber bleiben.

Doch während ich diese Nacht neben meinem Freund lag und die dunkle Decke ansah, ging mir nur einer durch den Kopf. Ich wollte wissen wieso er nicht mehr zur Schule kam und ob er mich hasst. Ich bekam kein Auge zu. Meine Begierde ihn zu sehen, wurde größer mit jedem Atemzug.

Leise stand ich aus dem Bett auf und zog mir einen Pullover mit Jogginghose über den Piyama. Ich sah nocheinmal zu Yushin, der wie ein Stein schlief, bevor ich aus dem Zimmer ging und letztendlich das Haus verließ. Ich machte mich um 00:15 Uhr auf den Weg zu Tooru, in der Hoffnung das ich ihn wach bekomme, wenn er schon schläft. Nach fast einer halben Stunde stand ich vor seiner Haustür, in der Kälte und schrieb ihn an. Meine Daumen tippten langsam, durch das eisige Wetter um diese Zeit.

(V/N): Bist du wach?

Nach ein-zwei Minuten antwortete er zu meiner Überraschung.

Tooru: Wer bist du???

Ich hatte vergessen das er meine Nummer ja nicht hatte und korrigierte mich kurz.

(V/N): Sorry, ich bin (V/N).

Tooru: Woher hast du meine Nummer?

(V/N): Darüber können wir gleich reden... Lass mich jetzt erstmal rein.

Tooru: Rein? Wo rein? ಠ_ಠ

(V/N): Ich stehe vor deiner Haustür.

Keine 30 Sekunden später öffnete sich schon die Haustür und Tooru sah mich durch eine niedliche Brille an. "Was machst du hier?" Flüsterte er aufgebracht und zog mich ins Haus. "Ich muss mit dir reden." Flüsterte ich zurück und zog meine Schuhe aus. "Um diese Uhrzeit?!" Er wurde ein wenig lauter und strich sich seine ungekämmten Haare aus dem Gesicht. "Bitte..." Ich sah zu ihm hoch, in seine warmen braunen Augen.

Seine Lippe war ein wenig verheilt und das blaue Auge nur noch leicht zu sehen. Er hatte Augenringe und sah kapput aus. Tooru seufzte, "Nagut, aber wir müssen leise sein. Meine Eltern schlafen..." Flüsterte er und nahm sanft meine Hand in seine. Wir gingen in sein Zimmer und er schloss langsam und vorsichtig die Tür, bis sie ins Schloss fiel.

"Also, was ist?" Er lehnte sich gegen die Tür und sah mich im Dunkeln an. Die einzigen Lichtquellen waren seine dimme Schreibtisch Lampe und der Mond, der durch sein Fenster schien. "Ich habe mir Sorgen gemacht! Wieso bist du nicht zur  Schule gekommen?" Fragte ich ihn, dabei kam ich ihm näher. Er seufzte und ging an mir vorbei, "Wenn ich mit Verletzungen in die Schule gehe, will jeder wissen was passiert ist... Und das wollte ich keinem von uns an tuen." Er setzte sich auf sein Bett und lehnte sich nach hinten, während er sich mit seinen Armen abstützte.

Ich setzte mich neben ihn. Sollte ich ihm sagen das ich wieder mit Yushin zusammen bin?... Tief atmete ich durch.

Fuck away the pain // Oikawa x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt