||Kapitel 2||

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Arijana

»Was macht ein so wunderschönes und scheinbar unschuldiges Mädchen bei dieser Dunkelheit hier draußen?« ertönte die tiefe Stimme vor mir. Ich konnte nicht antworten da ich zu sehr damit beschäftigt war ihn anzugucken.

Er hatte genau wie seine Augen pechschwarze Haare die ihm durch den Regen auf die Stirn prasselten. Er hatte einen dreitage Bart und doch konnte man sein haarscharfes Kiefer erkennen und er war riesig. Er war bestimmt 1.90 wenn nicht größer. Dagegen kann ich mit meinen 1,59 selbstverständlich nicht mithalten.
Er war gut gebaut, seine Muskeln und seinen durchtrainierten Bauch konnte man durch die Nässe perfekt erkennen.

Er war der schönste Mann den ich je gesehen habe.

»Antworte.« sprach er wieder.
»Ich...ich war einkaufen.« sagte ich so tapfer wie möglich. Aber er merkte das er mich ziemlich einschüchterte und schmunzelte ein wenig.
»Was?« fragte ich ihn.
»Wie ist dein Name?«
»Warum sollte ich dir sagen wie ich heiße?« sagte ich ihm selbstbewusst.

Dann ging er in die Hocke um mit mir auf Augen höhe zu sein, da ich immer noch auf dem Boden kniete, und nahm mein Kinn in die Hand,  somit zwang er mich ihn anzuschauen.

»Wenn ich dich was frage, antwortest du.« sagte er einschüchternd. »Also nochmal, wie heißt du mit vollem Namen?«
»Arijana, Arijana Nikolić« antwortete ich.
»Ach eine Kroatin...hätte ich mir schon fast gedacht, war schön dich gesehen zu haben, Arijana« sagte er, stand auf, zwinkerte mir zu und ging dann.

Was war das denn jetzt? Bastard.
Ich gab es auf und lief ohne die Tüten nachhause, es war sowieso alles durchnässt. Als ich zuhause ankam sah ich das Auto meines Vaters, d.h. Er ist zuhause.
Ich schloss so leise wie möglich die Tür auf, in der Hoffnung sie würden schlafen. Und Tatsache, sie schliefen auf der Sofa. Ich verschwand in meinem Zimmer, zog mich schnell in Pyjama um und stellte mir den Wecker so früh dass ich bevor sie aufwachen aus dem Haus bin.
-
Als ich aufwachte machte ich mir schnell ein hohen Zopf, zog mir wieder eine Leggings an und einen rosé farbenen Pullover.
Ich stand vor Sarah's Haustür, da wir wie jeden Morgen zusammen zur Schule laufen. Ich habe es heute Morgen wirklich geschafft aus dem Haus zu gehen ohne das mich jemand sieht.
»GUTEN MORGEN« sagte Sarah voller Elan als sie die Tür aufschloss. Ich weiß echt nicht wie sie so gute Laune haben kann.
»Guten Morgeen« sagte ich so glücklich wie möglich.

Wir liefen entspannt zur Schule und holten uns auf dem Weg sogar noch ein Kaffee. Ich erzählte ihr von der komischen Begegnung mit diesem heißen aber gruseligen Typen woraufhin sie nur »Omg er wird dein Traumprinz« antwortete. Ich schüttelte nur meinen Kopf und lief dann in die Klasse rein. Heute haben wir kein Unterricht zusammen, das heißt der Tag wird ewig dauern.
Aber ich sah Jake also setzte ich mich zu ihm.

»Hey Jake« begrüßte ich ihn. Er lächelte mich an und gab mir zu verstehen das der Lehrer schon genervt von mir ist. Aber ist mir egal ich hasse Mr. Corner auch.
Als diese zu Tode langweilige Stunde endlich fertig war packte ich meine Sachen zusammen und wollte grad raus gehen, doch Joshua packte mich am Arm und zog mich in ein Klassenraum.

Joshua Stuart war schon seit der 8 Klasse in mich verliebt, genau wie seine ganzen Freunde, die es zwar nicht zu geben wollten aber es war offensichtlich. Joshua hat braune Locken, grüne Augen und ist relativ schmal gebaut. Überhaupt nicht mein Typ sowohl vom Aussehen her als auch vom Charakter her.

»Lass es Joshua« sagte ich genervt.
»Arijana, mittlerweile ist es schon offensichtlich das du auf mich stehst, wir können es auch gerne langsam angehen wenn du auf sowas stehst« gab er selbstbewusst von sich. Der Typ wirds nie checken. Ich riss mich von seinem Griff öffnete die Tür und zeigte ihm nochmal den Mittelfinger bevor ich raus ging.

Ich hatte noch 8 stunden Schule vor mir. Jap hab heute insgesamt 9 Stunden Schule...der reinste Horror.

Ich kämpfte mich von Stunde zu Stunde und als ich dann endlich aushatte war es aufgrund der Winterzeit schon dunkel draußen. Und nun fiel mir ein.
Meine Eltern werden mich killen. Ich kann nicht nachhause. Ich habe schon öfter mal bei Sarah übernachtet wenn ich nicht nachhause konnte aber, das kam in letzter Zeit wirklich so oft vor das es mir schon unangenehm war. Also schlenderte ich mit meinem Rucksack auf dem Rücken erstmal durch den Park. Ich liebte es in der Dunkelheit spazieren zu gehen trotz der Gefahren, die ich heute zu spüren bekommen sollte.

Ich setzte mich auf eine Bank und schaute einfach nur auf den leuchtenden Brunnen der vor mir war. Ich versank in Gedanken und nahm gar nichts mehr wahr was sich neben mir abspielte. Doch ich wurde zurück in die Realität gezogen als mein Handy anfing zu klingeln.

Mein Vater.

Ich hätte nicht rangehen sollen aber ich tat es.
»ARIJANA ODMA DOLAZI KUĆI, ODMA (Komm sofort nachhause, sofort)« und nach diesem Satz hörte ich nur den Piepton. Er hatte aufgelegt. Ich war sowas von am Arsch. Ich nahm mir wieder mein Rucksack und wollte grad los laufen, doch jemand zog mich an dem Griff meines Rucksacks wieder zurück.

»HEY« schrie ich. »Was hey du kleine Schlampe« sagte ein Mann der Mitte 40 ist. Er war bestimmt ein und halb Köpfe größer als ich, also hatte ich keine Chance mich zu wehren.
»Dein Arsch sieht wirklich gut aus in dieser hautengen Leggings meine süße« kam von ihm in einer ekelerregenden Stimme. Dann packte er mit seinen Händen an mein Arsch. Ich schlug auf seine Brust, doch es bringte nichts.

Dann ertönte eine tiefe Stimme hinter mir.
»LASS SIE SOFORT LOS DU DRECKIGER BASTARD« es war DIESE stimme. Der Mann von gestern. Ich merkte nur wie mich jemand an meiner Taille nachhinten zieht. Und bevor ich mich versehen konnte lag dieser Dreckige Bastard auf dem Boden. Über ihm, der heiße Mann von gestern. Er schlug immer weiter auf ihn ein, so als ob er erst aufhört wenn er tot ist.

»OKAY ES REICHT BITTE« sagte ich weinend, doch er hörte nicht auf mich. Nachdem ich dann noch ein zweites mal schrie und auf meine Knie fiel hörte er tatsächlich auf. Er machte irgendeine Hand Bewegung woraufhin aufeinmal 4 Männer in Anzügen den älteren Mann mit schleppten, aufgrund der Dunkelheit sah ich irgendwann nichts mehr.
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und zitterte.

Dann spürte ich zwei große Hände an meinen Schulter.

Ich schrak auf und schaute wieder in seine leeren schwarzen Augen. »Alles okay« fragte er aufeinmal mit einer beruhigenden Stimme.
Ich nickte nur leicht und richtete mich wieder auf.
»Jetzt mal wirklich, warum bist du um diese Uhrzeit noch draußen?, und beantworte mir die Frage ehrlich!«
»Ich kann nicht.« antwortete ich leise.
»Du kannst und du wirst« befahl er mir.

Aber ich kann es ihm nicht sagen. Und warum sollte ich auch. ICH KENNE IHN NICHT... ICH WEIẞ NICHT MAL SEINEN NAMEN.

»Ich mag es einfach zu spazieren und ich hab halt kein Schlüssel« log ich, also ich mag es ja wirklich aber das war nicht der Grund.

»Denk jetzt nicht das ich dir das glaube aber ich lasse dich erstmal damit in Ruhe«
»Wie heißt du eigentlich« fragte ich endlich. Er schaute mich erstmal überrascht an öffnete dann aber seinen Mund.
»Ach sie zeigt Interesse...Leonardo.« sagte er schmunzelnd.
»Na dann Leonardo , ich muss dann mal los« sagte ich ihm.
»Du hast doch gar kein Schlüssel« merkte er an.
»Äh ich gehe ja auch nicht nachhause.«
»Wohin gehst du dann«
»Ouh äh ich gehe...ich gehe« stotterte ich vor mich hin.
»Du kommst zu mir« sagte er fest entschlossen und griff nach meiner Hand. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen doch ich hatte keine Chance.
»HALLO NEIN!«
Er setzte mich einfach in sein Auto und fuhr los.

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Team Jake oder Team Leonardo?

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