Kapitel 45 - Der erste Streit

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~Petra~

Nachdem ich mir sicher war, dass mein Liebster schlief lies ich meinen Gefühlen freien Lauf. Es dauerte dementsprechend auch nicht lang bis die ersten Tränen ihren Weg über meine Wange fanden. Ich wollte nicht, dass er morgen geht. Ich hatte einfach so schreckliche Angst, dass etwas außerhalb der Mauern passierte. Ich wollte nicht, dass er mich alleine lies, doch konnte ich in dieser Situation nichts weitermachen als für seine sichere Heimreise zu beten.

Als ich bemerkte, dass bereits die Sonne langsam in das Zimmer schien sah ich wieder zu Levi. Ich wünschte mir einfach, dass ich die Zeit anhalten konnte und ihn nicht ziehen lassen müsste, doch hatte ich ihm versprochen ihn zu wecken. Ich streichelte dafür sanft über seine Wange und sprach behutsam in seine Richtung. „Levi. Liebling es ist Zeit... du musst aufwachen" sprach ich sanft und wischte mir noch schnell die Überreste meiner Tränen aus dem Gesicht um ihm keine Sorgen zu bereiten. Er öffnete langsam verschlafen seine Augen und murrte etwas, was mich doch etwas zum Lächeln brachte. Als sein Blick jedoch auf mich viel weiteten sich seine Augen etwas. Er setzte sich gleich auf und legte sanft Seine Hand auf meine Wange und strich mir vorsichtig unter meinen Augen entlang. „Petra... du hast doch nicht etwa geweint oder?" fragte er mich und hoffte auf eine negative Antwort. Ich sah ihn in diesem Moment nur mit großen Augen an.

Was soll ich tun? Kann ich ihm die Wahrheit sagen? Aber würde ich ihm damit nicht Sorgen machen? Sollte ich vielleicht doch in dieser Situation lügen?

„Nein, hab ich nicht." Ich lächelte ihn gleich an „Wie kommst du darauf?" fragte ich ihn sanft und hoffte, dass er es nicht weiter versuchte. So schlang ich gleich meine Arme um ihn und gab ihm erst einmal einen sanften Kuss. „Ich bin nur müde... mehr nicht" log ich ihn wieder an und löste langsam meine Umarmung, damit er sich fertigmachen konnte. „Warum kann ich dir das nicht glauben" meinte er gleich und strich mir einmal unter meinen Augen entlang „deine Augen sind knallrot und geschwollen..." erklärte er mir gleich.

„Hast du gut geschlafen?" fragte ich ihn sanft und streichelte noch einmal über seine Wange. „Gut" antwortete er mir einsilbig und schien in seinen Gedanken zu versinken.

Mache ich gerade alles kaputt? Ich hatte unglaublich angst durch diese Sache Levi vollends zu verlieren und sah ihn einfach nur verängstigt an.

Als er schlussendlich aufstand schien er immer noch über etwas nachzudenken, doch richtete er sich für die kommende Mission her. Nachdem er sich bekleidet hatte lief er wieder zu mir und legte seine Hände auf meine Schultern „Versprich mir eins... lüg mich bitte niemals an. Egal in welcher Situation wir uns auch befinden." Nachdem ich seine Worte gehört hatte begannen meine Schultern direkt zu zittern und ich begann leise zu Schluchzen. „Ich... Ich möchte dir doch keine Sorgen machen... Ich liebe dich so sehr... bitte verzeih mir, dass ich gelogen habe... ich verspreche dir, dass es nicht mehr vorkommt... aber bitte verzeih mir" ich war in diesem Moment einfach nur aufgelöst und vergrub mein Gesicht auch gleich in meinen Händen. Ich konnte meinen Liebsten nicht ansehen. Nicht so zumindest.

Im nächsten Moment spürte ich nur wie Levi meine Handgelenke sanft in seine Hände nahm und versuchte diese von meinem Gesicht zu lösen. Ich wollte nicht, dass er mich so sah, doch schaffte ich es in diesem Moment auch nicht mich ihm zu widersetzen, doch konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Nachdem er es geschafft hatte meine Hände zu lösen sagte er freundlich „Du hast vielleicht doch noch mehr von einem Balg in dir als ich dachte" nachdem ich diesen Satz hörte riss ich meine Augen auf und sah ihn an während er mir sanft über meine Wange strich Bin ich für ihn wirklich noch ein Kind? Dieser Gedanke tat mir weh und raubte mir kurze Zeit meinen Atem. Ich wollte nicht, dass mich mein Liebster so sah. Ich kam mir einfach nur dämlich vor und griff gleich nach der Decke um diese etwas über meine Brust zu ziehen. Ich wollte mich in diesem Moment am liebsten vor ihm verstecken, doch wusste ich, dass ich die Situation dadurch nur noch weiter verschlimmerte. „Ich bin nicht sauer auf dich..." sein Ton wurde bei seinem nächsten Satz gleich sanfter „deswegen brauchst du auch nicht um Verzeihung bitten." Ich hörte nur ein seufzen seinerseits und schon begann er einen neuen Satz „Du weißt, dass es mir mehr Sorgen bereitet, wenn du mich anlügst?"

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