• Kapitel 15: Stress mit der Garnision •

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Timeskip
In Mauer Rose angekommen:

„Ah, das war 'ne laaange Fahrt." Ich strecke mich genüßlich und schaue zum schlafenden Severin runter. „Oi, aufwachen, Sev", sage ich und rüttle ihn wach.

Er öffnet müde seine Augen und fragt: „Sind wir schon da?" „Ja, sonst hätte ich dich wohl kaum angesprochen", erwidere ich darauf und halte ihn fest.

„Huh?" „Aufgepasst, ich springe runter", warne ich ihn und springe vom Dach runter. „Hepp", mache ich, als ich lande und lasse Severin runter.

„Bis das Essen verteilt wird, dauert es noch etwas. Komm, lass uns in den Schatten gehen; ich hab das Gefühl, ich verbrenne gleich", schlage ich vor und begebe mich mit meinem Freund in den Schatten.

Alles voller Leute, die hier hin geflüchtet sind. Es wird nicht lange dauern, bis der Krieg um Nahrung ausbricht. Ich spüre es einfach.

Timeskip
Einige Zeit später:

Ich breche mein Gespräch mit Severin ab, als ich hörte, dass es wohl Essen geben soll. „Ich glaube, jetzt gibt's was zu futtern. Komm, nicht, dass wir nichts mehr abbekommen", sage ich und stehe auf und mache mich auf den Weg.

„Stell dich gefälligst an!" „Sei doch still! Ich habe seit gestern Nacht nichts mehr gegessen!" „Hey, nicht vordrängeln!" kommt es von mehreren Leuten. Scheiße, können die sich nicht einfach mal wie zivilisierte Leute benehmen? Die sind nicht die einzigen, die Hunger haben!

Ich und Severin holen unsere Portion ab. Das ist eine Tagesration... Egal, besser als gar nichts.

„Warum müssen wir diesen Fremden unser Essen geben?", höre ich einen Mann der Garnison seinen Kumpel fragen. Was... „Wenn die Titanen schon eingedrungen sind, hätten sie lieber mehr von ihnen fressen sollen!" Was hat der gerade gesagt? Ich glaube, ich habe mich verhört!

Ich sehe, wie ein kleiner Braunhaariger verärgert auf den Mann zuläuft. „So wird die Nahrungsknappheit sich noch mehr verschärfen!" Der Junge tritt ihm so doll er kann gegen's Schienbein.

„Au! Was fällt dir ein, du Mistbengel!", ruft er aus und klatscht ihm eine. Der andere kickt ihn auf den Boden. „Also wirklich!", murmle ich aufgeregt und drücke Severin mein Brot in die Hand. Als ich auf die Männer zugehe, hält er mich nicht auf. Er weiß ganz genau, dass es nichts nützen würde.

„Hey! Sagt mal, hackt's bei euch?!", spreche ich sie an und boxe dem einen ins Gesicht, und dem anderen verpasse ich einen zweiten Tritt.

„Ah, verflucht nochmal! Was soll das, du dumme Göre?!", schreien sie auf und wollen mich beide auf einmal schlagen. Ich halte ihre Handgelenke und quetsche sie etwas an, was sie direkt zum Jammern bringt.

„Man merkt, dass ihr nicht die leiseste keine Ahnung habt", sage ich, ohne sie anzuschauen und lasse sie wieder los. „AAAH! Scheiße!" „Wie könnt ihr es wagen, ein wehrloses Kind zu schlagen?! Eure Mutter sollte sich für euch schämen! Ihr habt wahrscheinlich noch nie einen echten Titanen gesehen, oder?!", frage ich sie und schaue auf sie herab.

Ich sehe sie kalt an und ziehe sie am Kragen zu mir hoch. „Ich habe gefragt, ob ihr schonmal einen echten Titanen gesehen habt! ANTWORTET MIR GEFÄLLIGST!", schreie ich sie an. „N-Nein! Nein, haben wir nicht!", wimmern sie.

„Dann haltet gefälligst eure verdammte Fresse! Versetzt euch mal für eine Sekunde in unsere Lage! Diese Kinder haben Dinge gesehen, die sie noch LÄNGST nicht hätten sehen dürfen! Wahrscheinlich haben sie gerade ihre Familie STERBEN gesehen! Was habt ihr in so einem Alter gemacht? Fangen gespielt? Das Mädchen aus der Nebenklasse beeindrucken wollen?"

Ich lasse sie los und sie sacken auf den Boden. „Ihr widert mich an. Und jetzt entschuldigt euch, oder ich werde zusehen, dass ihr nie wieder vernünftig Kacken könnt!", fordere ich sie auf und drehe ihre Köpfe zu den Kindern.

„E-Entschuldigung!", bringen sie mühevoll hervor. „Tch. Und jetzt verschwindet aus meinem Blickfeld." Sie rennen so schnell sie können von mir weg. „Abschaum!", verfluche ich sie und wende mich nun zu dem Jungen am Boden.

„Geht es dir gut?", frage ich ihn und helfe ihm wieder auf die Beine. „J-Ja. Danke." „Kein Problem. Wie ist dein Name, Großer?", will ich wissen und lächle ihn an. „Eren. Eren Jäger", antwortet er. „Hmm. Eren... Deine Mutter hat nicht rein zufällig schwarze Haare und helle braune Augen, oder?" Sein Blick wird finster.

„Ein Titan hat sie gefressen." „Oh. Sie schien eine sehr nette Frau zu sein. Habe mal ein paar Worte mit ihr geredet. Naja, zurück zum Thema. Warum bist du auch diesen Mann zugelaufen?"

„Weil der doch keine Ahnung hat! Der hat es selbst zugegeben, dass er noch nie einen gesehen hat! Er hat nicht zusehen müssen, wie seine Mutter gefressen wurde..."

„Stimmt. Aber egal, wie groß deine Wut auch sein mag, du musst dich in so einem Fall zusammenreißen. Die hätten noch viel mehr machen können", sage ich ihm. „Ich weiß..."

„Ach, lass deinen Kopf doch nicht so hängen. Wenn du lernst, deine Wut in Kraft umzuwandeln, wirst du noch ein ganz starker Mensch. Vertrau mir", verspreche ich ihm und schaue hinter ihn.

„Das gleiche gilt auch für euch. Handelt nicht unüberlegt, sonst könnte es euch das Leben kosten", rate ich ihnen. Ich bemerke, dass sie kein Essen in den Händen halten.

Ich halte Eren mein Brot hin. „Hier. Ihr habt kein Essen mehr bekommen, oder?" „N-Nein...", antwortet er und nimmt mein Essen dankbar entgegen. „Das ist wirklich nicht nötig!", sagt Eren's blonder Freund und kommt uns näher. Die Schwarzhaarige mit dem roten Schal folgt ihm.

„Nimmt es. Mir ist der Appetit eh vergangen", erwidere ich darauf und begebe mich wieder zu Severin. „V-Vielen Dank!", rufen mir alle drei noch zu. Ich lächle.

„Du hast dich echt zurückhalten müssen, oder?", fragt mein Freund mich und teil sein Brot entzwei. „Ja. Am liebsten hätte ich denen den Schädel eingeschlagen", antworte ich gereizt und verschränke meine Arme.

„Hier. Nimm", fordert Severin mich auf und hält mir eine Hälfte entgegen. „Ich habe doch gesagt, ich habe keine Appetit." „Ist mir egal. Wenn du jetzt nix isst, wirst du es später noch bereuen", sagt er und stopft es mir in den Mund.

Ich verdrehe die Augen und nehme einen Bissen. „Meinetwegen. Aber auch nur, weil du es bist."

• Levi x fem!Reader • Bloody LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt