• Kapitel 13: Angriff auf Titan •

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Timeskip
Am nächsten Tag, mittags:

Ich wache durch die Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster fallen, auf. Ich niese „HAtschi!" und schniefe ein Mal. „Uuuuuugh", mache ich und verrenke meinen Körper, wie ich es nach meinem Frühlings-Winterschlaf immer mache. Ah, Sev wollte mich ja heute abholen. Hoffentlich kommt der nicht schon in zehn Minuten, das wäre ziemlich scheiße.

Ich erhebe mich halbschlafend aus dem Bett und gehe in die Küche. Wenn ich meinen Tee habe, werde ich bestimmt wacher. Es vergehen gefühlt Stunden, bis mein Tee fertig, geschweige denn abgekühlt ist.

Ich trinke ihn mit wenigen Schlucken auf und wische mir den Rest mit der Hand weg. Der Stoff braucht immer etwas Zeit, bis er wirkt und mich wach macht.

Ich begebe mich in mein Zimmer und schaue nach Klamotten, die ich heute anziehen kann. Ich entscheide mich für ein schwarzes Hemd, eine lockere Hose und weiße Socken.

Als ich mich umgezogen habe, sehe ich mich grinsend in meinem Spiegel an und sage: „Du siehst heute wieder zum Anbeißen aus, (V/N)." Ich weiß nicht, warum ich das mache. Wahrscheinlich um mein Selbstwertgefühl zu stärken.

Mit definitiv mehr Energie, gemachten Haaren und geputzten Zähnen verlasse ich das Haus. Da Severin immer noch nicht da ist, habe ich beschlossen, IHN stattdessen abzuholen.

Je näher ich dem Zentrum des Bezirks komme, umso lauter werden die Schreie von Menschen. The fuck, was ist denn passiert?!

„Hey!", spreche ich eine Frau an, die gerade an mir vorbeirennen wollte, „Was ist hier los?" „Die Titanen greifen an! Die Mauer wurde zerstört! Schau selbst!", antwortet sie verängstigt und deutet auf die Mauer, in der ein riesiges Loch klafft. Meine gute Laune verschwindet schlagartig. Ich sehe, wie Titanen der 15-Meter-Klasse sich der Stadt nähren.

Sev! Die Titanen laufen direkt in seine Richtung! Ich sprinte los, ohne weiter nachzudenken. Bitte sei nicht tot! Bitte! Hoffentlich laufe ich einem lebendigen Severin über den Weg und keinem hungrigen Titanen. Wenn man vom Teufel spricht...

Gerade als ich im die Ecke biege, steht ein zehn Meter großer Titan vor mir und grinst mich dumm an. „Scheiße!", fluche ich und will wieder umkehren. Eine Sekunde weniger und ein Drei-Meter-Titan hätte mich gierig geschnappt.

Ich mach schnell einen Schritt nach links und weich ihm so aus. Verdammt, die sind ja jetzt schon überall! Ich mache mich wieder auf den Weg und achte diesmal besser, wo ich langlaufe.

„Oh mein Gott! Lass mich los, du hässliche Missgeburt! Ich bring dich um!", höre ich Severin ganz in der Nähe schreien. Er lebt noch!

Ich renne auf ihn zu, der sich verzweifelt in den Klauen eines fetten Fünf-Meter-Titanen wendet. „Nimm deine dreckigen Finger von meinem Freund weg!", rufe ich und lasse ihn mit meiner Telekinese in tausende Fleischklumpen explodieren.

Severin ist wenige Meter davor, auf dem Boden aufzuprallen, da fange ich ihn auf. „Sev! Geht es dir gut?", frage ich ihn besorgt und mustere sein blasses Gesicht. „Das war das Gruseligste, was ich je erlebt habe" sagt es. „J-Ja... (V/N), was zur HÖLLE war das gerade?!" „Telekinese. Ist jetzt aber auch nicht wichtig, oder?", erwidere ich darauf und lasse ihn runter.

„Kannst du laufen?", will ich wissen und suche ihn nach äußerlichen Verletzungen ab. „Ich... denke schon." „Gut. Komm, wir folgen den anderen. Es werden sicherlich schon die Rettungsboote vorbereitet." Ich nehme ihn bei der Hand und ziehe ihn mit mir, weil ich ihm sonst davonrennen würde, so schnell bin ich unterwegs.

Von außen mag ich zwar gelassen und kaltblütig rüberkommen, doch in meinem Kopf geht es gerade richtig ab.

Scheiße... Scheiße! SCHEIßE! Was passiert hier?! Wie zum Fick sind die Titanen hier reingekommen?! Fuck, das ist ganz schlecht! GANZ SCHLECHT! Das war viel zu knapp. Sev wäre beinahe gefressen worden!

Ich sehe Blut. Es ist überall. Auf den Straßen. Auf den Hauswänden. Auf den mittlerweile dunkelroten Blumen. Überall liegen Leichen und einzelne Körperteile. Man könnte meinen, das hier wäre die Hölle auf Erden.

Wir kommen zu spät. Die Brücken zu den Rettungsbooten sind bereits weg. „(V/N)... Wir-...", beginnt Severin zu sprechen, dich ich unterbreche ihn. „Nein, sind wir nicht. Ich lasse nicht zu, dass wir sterben!"

Ich ziehe ihn zu mir ran und springe hoch in die Luft. Über die Köpfe der Menschenmenge auf's Dach des Bootes. „Hey! Was machst du da?!", fragt mich einer der Mauergarnision. „Mich und meinen Freund retten, was sonst?", erwidere ich darauf und lasse Severin los.

„Komm da sofort runter!", fordert mich ein anderer auf. „Nein! Kümmere dich um deinen eigenen Kram, Blondie!", rufe ich ihm zu und ignoriere ihn von nun an. Ich setze mich hin und habe jetzt Zeit, vernünftig durchzuatmen. „Scheiße...", seufze ich und lege mich auf den Rücken.

„Hast du etwa Titanen zu unserem Treffen eingeladen, oder was habe ich verpasst?", frage ich Severin, der zuvor nichts mehr gesagt hat.

„(V/N). Die Mauer wurde von einem RIESIGEN Titanen aufgebrochen. Er war einfach da. Kurz davor tauchte hinter der Mauer ein gelber Blitz auf und der Boden bebte. Er hat auf uns herabgeschaut. Als seien wir kleine Käfer, die er jeden Moment zerquetschen könnte. Und das tat er auch, als er die Mauer mit einem einzigen Tritt zerstörte. Die Titanen waren überall. Überall...", berichtet er mir genauestens.

„Fuuuck. Sev... was ist mit deinen Eltern? Wo sind sie?", frage ich ihn vorsichtig. Bevor er antworten kann, startet das Schiff. „Nein, lassen Sie wenigstens noch die Kinder drauf!" „Ich will noch nicht sterben!" „Die Titanen werden uns fressen!", rufen die Bürger in Panik aus und versuchen noch irgendwie auf das Schiff zu kommen. Jedoch haben sie kein Glück dabei und fallen entweder direkt in kalte Wasser, oder sie rutschen an dem glitschigen Holz ab.

Ich seufze und widme mich wieder Severin, der den Leuten einen mitleidvollen Blick zuwirft. „Meine Eltern sind tot, (V/N). Ein großer Steinbrocken hat das gesamte Haus, und damit auch Mutter und Vater begraben. Wenigstens sind sie schnell gestorben und wurden nicht von diesen grässlichen Bestien gefressen", sagt er.

Ich schließe ihn in eine kurze Umarmung und erwidere darauf: „Das tut mir so leid, Sev. Aber du hast recht. Auf dem Weg zu dir habe ich viele gesehen, die unter den größten Schmerzen verschlungen wurden."

„Ja. Jetzt bin ich mit Fragen dran. Telekinese, sagtest du? Das heißt du bist-..." „Ein Vampir, ja", beende ich seinen Satz und sehe ihm tief in die Seele. „Das wird aber nicht unsere Freundschaft verändern, oder?", frage ich ihn hoffend.

• Levi x fem!Reader • Bloody LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt