• Kapitel 36: Die Expedition hinter die Mauer •

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Severin's Sicht

„Praktisch keine Titanen mehr im Umfeld! 30 Sekunden bis zum Öffnen des Tores!"

Heute ist der große Tag. Der Tag der Expedition hinter die Mauern. Ich frage mich schon seit ich lebe, wie es dahinter aussieht. Klar, ich habe die Landschaft von der Mauer aus gesehen, aber das ist etwas anderes, als wenn man auf dem Boden ist.

„Es ist so weit! Nun wird die Menschheit einen weiteren Schritt vorangehen! Zeigt nun, wozu ihr fähig seid! Öffnet das Tor!"

Das Tor öffnet sich. Viel zu langsam, meiner Meinung nach.

„Vorrücken!", ruft Erwin aus und reitet voran. Uh, es geht los! „Wir beginnen die 57. Expedition hinter die Mauer! Rückt vor!" Als ich durch das Tor reite, erblicke ich ein zerstörtes Stadtgebiet. Jetzt gerade ist es noch ruhig.

„Titan der 10-Meter-Klasse von links vorne!", gibt Hanji Bescheid. Das Unterstützungsteam übernimmt den fetten Titanen und hält ihn von uns fern.

Als wir die zerstörte Stadt verlassen, befehlt Erwin uns: „Fern-Aufklärungsformation einnehmen!"

Ich und (V/N) trennen uns von den anderen und entfernen uns. Ich bin froh, dass ich mit ihr in ein Team gekommen bin. So kann ich sie am besten beschützen.

Sev, bis jetzt hat sie dich immer gerettet. Hoffentlich werde ich sie heute nicht retten müssen. Ich meine, nicht, dass das mit ihren Vampir-Kräften nötig wäre.

Die Vorhut fächert sich auf, die Teams behalten die Teams um sich herum immer im Blick. Wir halten gleichmäßige Abstände ein. Die Reichweite von Aufklärung und Kommunikation soll möglichst groß sein.

Ich und (V/N) schauen uns aufmerksam um. Sobald wir einen Titanen sichten, sollen wir eine rote Rauchgranate abfeuern. Jeder, der die Granate gesehen hat, gibt das Signal weiter. Dann gibt der Kommandant ein grünes Signal und entscheidet, wohin die Formation weiter vorrückt. So können wir gut vorankommen und den Titanen größtenteils aus dem Weg gehen.

Das ist meiner Meinung nach eine sehr gut durchdachte Strategie. Klar, sie ist ja auch von dem Kommandanten.

Als ich einen Titanen der 5-Meter-Klasse sichte, greife in meine kleine Tasche und stöpsle die Kapsel für die rote Rauchgranate ein. Ich halte mit meiner freien Hand das Ohr zu und feuere die Rauchgranate ab.

„Bis jetzt läuft doch alles gut. Hoffentlich bleibt das so", rede ich vor mich hin und schaue zu (V/N) rüber, die ziemlich entspannt zu sein scheint.

Gerade, als wir an einigen Häusern vorbeigeritten sind, sehe ich zwei Titanen im Augenwinkel, die geradewegs auf uns zurennen.

„(V/N)!", spreche ich sie an. „Ja, ich weiß. Schieß du die Rauchgranate ab. Ich erledige die", erwidert sie seelenruhig darauf und fliegt auf sie zu. „Nein! Du stirbst noch!", rufe ich ihr hinterher, doch hören tut sie es nicht mehr.

So eine Scheiße! Ich feuere eilig eine schwarze Rauchgranate ab (korrigiert mich bitte, wenn es falsch ist) und reite mit (V/N)'s Pferd zu ihr.

Im Nu hat sie die beiden Abnormalen ohne Probleme getötet und landet auf ihrem Pferd. „Hey, mach das ja nicht nochmal! Du hättest draufgehen können!", sage ich aufgeregt und nehme mit ihr wieder unsere Position ein.

„Bin ich aber nicht." „Ahh, dann sag das nächste Mal bitte Bescheid", bitte ich (V/N), woraufhin sie nur schweigt. Heute ist sie irgendwie komisch drauf. Zumindest seit dem das Tor geöffnet wurde. Sie ist nervös, das verstehe ich ja. Aber normalerweise ist sie dann nicht ruhig, sondern hibbelig oder kommt panisch rüber. Hmm...

Nach einer Weile Reiten taucht am Horizont eine Reihe von Bäumen auf. Verdammt große Bäume. „Woah, das muss wohl der Wald der Baumriesen sein. Hast du sie dir auch so groß vorgestellt?", frage ich (V/N). Keine Antwort. Was ist denn nur mit ihr los?

„Hey, Kadett (N/N)! Macrow!", spricht uns unser Gruppenleiter an. „Wir tun uns mit dieser Gruppe zusammen und umreiten den Wald", erklärt er uns kurz und reitet voran. „Ja!", erwidere ich darauf. (V/N) schweigt.

Wir drei begeben uns zur andern Gruppe, in der auch Armin, Jean, Krista, Reiner und Berthold sind.

„(V/N)! Severin! Ihr seid noch am Leben! Da bin ich aber froh", sagt Armin erleichtert. „Ja. Auch gut, dass es euch... Armin, was ist mit deinem Kopf passiert?!", frage ich ihn geschockt.

„Schweigt still und haltet nach Titanen Ausschau!", unterbricht uns einer der Gruppenleiter. Mann, darf man sich noch nichtmal um das Wohl seiner Mitmenschen sorgen?!

„Alle Mann anhalten!", ruft einer der Leier nach einer Weile aus und kommt zum Stehen. Ich ziehe an den Zügel und bringe mein Pferd zum Stehen.

„Gut, Rekruten! Hört genau zu! Wir werden uns jetzt in den Hinterhalt legen. Haltet euch in den Bäumen bereit! Ihr werdet jeden Titanen daran hindern, in den Wald zu gelangen!", befehlt er uns.

„Äh... Gruppenführer", beginnt Jean zu reden, wird jedoch unterbrochen. „Befolg still deine Befehle!", schreit er und fliegt auf einen dicken Stamm. „Ist das sein Ernst? Was geht hier vor?"

Ich sehe, wie (V/N) sich in eines der Bäume hack und zur Baumkrone hinauffliegt. Ich folge ihr und positioniere mich auf einen Ast neben ihr.

„Oi, (V/N)! Was ist denn los mit dir?", frage ich sie etwas besorgt. „Du verhältst dich so... komisch." Wie ich es irgendwie geahnt habe, kriege ich keine Antwort. Ich seufze und schaue in die Ferne.

Wenn sie mir doch nur ein einziges Zeichen geben würde! Ich verstehe sie nicht. Ich weiß nicht, was sie fühlt, was sie denkt oder was weiß ich.

Als ich mich zum zweiten Mal zu (V/N) umdrehe, ist sie verschwunden.

• Levi x fem!Reader • Bloody LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt