Die Hitze, die Ophelia in den letzten Stunden so überwältigend gequält hatte, begann allmählich aus ihrem Körper zu verschwinden. Der Schmerz, der sie in den Wahnsinn getrieben hatte, ließ nach, und stattdessen nahm sie das unangenehme Gefühl eines großen Kratzers auf ihrer Wange wahr. Er war schmerzhaft und brannte wie ein stechendes Feuer, das ihre Haut noch immer versengte.Zitternd und mit feuchten Augen fühlte sie, wie zwei starke Arme sie sanft hochhoben und behutsam in ein weiches, angenehmes Bett legten. Die Wärme des Bettes umhüllte sie und half, die letzten Reste des Schmerzes zu vertreiben.
„Potter, Weasley, Granger, bleiben Sie am besten hier. Es wäre sicherlich angenehm für sie, ein paar gleichaltrige bei sich zu haben, wenn sie aufwacht. Malfoy, Sie kommen mit uns. Ich würde gerne wissen, wie Sie wussten, wie man ihr helfen konnte," sagte Professor McGonagall mit einer Mischung aus Sorge und Entschlossenheit, bevor Ophelia sich endgültig in die Dunkelheit des Bewusstseins zurückzog.
_ _ _
Als Ophelia wieder zu sich kam, war alles still. Die einzige Bewegung, die sie spürte, war die beruhigende Präsenz einer großen Hand, die ihre eigene hielt. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Die Dunkelheit des Zimmers war nur durch ein paar schwache Sonnenstrahlen durchbrochen, die durch die Vorhänge drangen.
Ihr Blick war noch etwas verschwommen, doch allmählich konnte sie die Silhouette eines vertrauten Gesichts erkennen: schwarze Haare, eine runde Brille und ein roter Pullover – Harry Potter. Er saß neben ihr und wirkte in Gedanken versunken.
Langsam drückte Ophelia seine Hand. Harrys Kopf schoss sofort hoch, seine Augen suchten die ihren. „Du bist wach! Wie geht's dir?" fragte er mit einem Anflug von Erleichterung und Besorgnis.
„Den Umständen entsprechend... Wie lange war ich weg?" stotterte Ophelia, ihre Stimme war schwach und krächzend.
„Zwei Wochen," antwortete Harry ernst und ließ ihre Hand los, um aufzustehen. „Ich werde Madame Pomfrey holen."
Kurze Zeit später betrat Madame Pomfrey den Raum, gefolgt von Harry. „Ach, was machst du nur, mein Kind? Du solltest gleich hier einziehen, meinst du nicht?" sagte sie mit einem schmunzelnden Lächeln, während sie die verschiedenen Verbände an Ophelias Körper wechselte.
Ophelia lachte nur kurz, obwohl das Lachen von einer dünnen Schicht Traurigkeit durchzogen war. „Miss..." Ihre Stimme zitterte. „Hab ich jemanden verletzt?"
„Alle sind wohlauf, mach dir keine Sorgen. Und dem jungen Malfoy geht es auch gut," sagte Madame Pomfrey beruhigend. „Du hast dich selbst verbrannt, von innen heraus. Aber das wird schon wieder." Sie sprach in einem mütterlichen Ton, der Trost spendete.
„Ruh dich noch etwas aus. Ich werde Dumbledore informieren und dann kannst du bald schon wieder in den Unterricht einsteigen." Mit diesen Worten verließ die Heilerin den Raum.
Kaum war sie verschwunden, öffnete sich die große Flügeltür erneut und eine Gruppe von Schülern strömte herein.
„Sie ist wach! Endlich!" rief Ron Weasley, sein Gesicht strahlte vor Erleichterung und Freude.
„Ich sehe es selbst, Ron," antwortete Hermine Granger, die sich neben Ron stellte und mit besorgten Augen auf Ophelia blickte. „Wie geht es dir?"
„Alles super, danke..." begann Ophelia, als sie bemerkte, dass die beiden Personen neben Harry ihr nicht sehr vertraut waren. „Oh, wie unhöflich von uns. Ich bin Hermine Granger und das ist Ronald Weasley," stellte sich die braunhaarige, lockige Schülerin vor.
Die Tür öffnete sich erneut und ein Junge mit großen Ohren und einer freundlichen Ausstrahlung trat ein. „Hey Harry, Professor Snape war—oh, äh, sie ist wach," sagte er, als er sich dem Bett näherte.
„Bin ich die neueste Attraktion hier oder was?" fragte Ophelia lachend, ihre Stimme war etwas schwach, aber die Scherze halfen, den Raum zu erhellen.
„Harry hat uns von dir erzählt, und wir dachten, du könntest etwas Gesellschaft gebrauchen," erklärte der Junge weiter, während die anderen sich auf den Betten und Stühlen im Raum niederließen.
„Ihr wisst also Bescheid?" fragte Ophelia, ihre Stimme klang neugierig.
Hermine nickte zaghaft. „Dumbledore hat es erwähnt, unabsichtlich."
„Ich werde wohl noch mit allen reden müssen... und mich erklären. Das hat aber Zeit. Wäre super, wenn ich wüsste, wer ihr alle seid," sagte Ophelia, während sie sich in die Runde der neuen Gesichter umblickte.
„Seamus Finnigan," sagte der Junge mit den großen Ohren, der sich als erstes vorgestellt hatte.
„Dean Thomas," stellte sich der dunkelhäutige Junge mit den warmen braunen Augen vor.
Ein großer Junge mit einem etwas rundlichen Gesicht rückte seinen Stuhl näher. „Neville Longbottom," sagte er und grinste freundlich.
„Ginny Weasley, Schwester von dem anderen Rotschopf hier," sagte sie und zeigte auf Ron, der sich neben ihr auf einen Stuhl gesetzt hatte.
„Schön, euch kennenzulernen. Ich bin Ophelia Black," stellte sich die junge Frau ebenfalls vor.
Die Gruppe unterhielt sich noch lange, bis Dumbledore durch die Tür trat. „Tut mir leid, euch unterbrechen zu müssen, aber ich müsste kurz mit Ophelia alleine reden."
Ophelia nickte und erhob sich vorsichtig aus dem Bett. Harry half ihr einige Meter, und sie bedankte sich mit einem sanften Lächeln. „Danke, Harry. Geht schon wieder."
Dumbledore und Ophelia nahmen Abstand von der Gruppe und begaben sich in eine ruhigere Ecke des Raumes. „Ophelia, ich nehme an, dass du am Unterricht teilnehmen möchtest?" fragte der Schulleiter mit einem freundlichen Lächeln.
„Ja, gerne, Professor," antwortete Ophelia, ihre Augen leuchteten vor Entschlossenheit.
„Das erfreut mich. Trotzdem würde ich es sehr begrüßen, wenn du noch ein paar zusätzliche Stunden bei einem Professor nehmen würdest."
„Natürlich, welcher Lehrer schwebt Ihnen da so vor?" fragte Ophelia mit einem leichten Augenzwinkern, denn sie wusste genau, an wen Dumbledore dachte.
„Der gleiche, der dich bereits unterrichtet hat. Es scheint mir besser, wenn jemand dich unterrichtet, den du bereits kennst." Dumbledore zwinkerte ihr zu. „Es ist Zeit fürs Abendessen. Wir sehen uns, meine Liebe."
Ophelia verdrehte die Augen, nickte jedoch und ging schnellen Schrittes zurück zu ihren neuen Freunden. Obwohl sie keine Lust hatte, noch mehr Zeit mit Snape zu verbringen, versuchte sie, sich nicht davon herunterziehen zu lassen. Sie war fest entschlossen, sich wieder zu fangen und einen Platz in ihrer neuen Umgebung zu finden.
![](https://img.wattpad.com/cover/288542091-288-k518553.jpg)
DU LIEST GERADE
What's life without a little risk? // Severus Snape
Fanfiction"Versprich mir das sie mich nicht kriegen werden?" Fragte sie. Ihr Gegenüber nickte, "ich verspreche es." Sie kehrte ihm den Rücken zu und rannte. Spätestens jetzt war ihr endgültig klar das sie Gefühle für den schwarzhaarigen Zauberer hegte. _ _ _...