K A P I T E L 11

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Am nächsten Morgen wachte Ophelia deutlich früher als alle anderen auf. Der frühe Wecker, den sie in der letzten Woche aufgrund der Stresssituationen immer wieder nutzte, hatte sie wie gewohnt aus dem Schlaf gerissen. Um zehn vor fünf schlüpfte sie aus dem Bad, zog sich ihre Schuluniform an – ohne Umhang – und schlüpfte in ihre dunkelgrünen Chucks. Die Ankleidung, so unkonventionell sie auch war, gab ihr ein Gefühl von Freiheit und Normalität.

Leise, um niemanden aufzuwecken, verließ sie ihr Zimmer und schritt durch den Gemeinschaftsraum, der in der frühen Stunde noch ruhig und verlassen war. Die gemächlichen Schritte auf dem kalten Steinboden hallten leicht durch den Raum, und sie atmete tief die frische Morgenluft ein, als sie das Schloss durch die große Eisentür verließ.

Draußen begrüßte sie der Himmel in einem zarten Rosa, die ersten Sonnenstrahlen brachen durch die kühlen, noch dunklen Schleier der Nacht. Der Kontrast zwischen dem rosa Himmel und der schwarzen Silhouette des Schlosses war überwältigend schön. Ophelia schloss für einen Moment die Augen und ließ sich von der Ruhe und dem Frieden der Morgenstunde einhüllen.

Sie ging ohne festes Ziel, nur geführt von einem Gefühl der Sehnsucht nach Bewegung und einem klaren Kopf. Die letzte Zeit war von inneren Konflikten und Unsicherheiten geprägt gewesen, und sie wollte diesen Morgen nutzen, um ihre Gedanken zu ordnen. Die frische Luft und das beruhigende Rauschen des Schwarzen Sees waren eine willkommene Abwechslung.

Als sie das Ufer des Sees erreichte, setzte sie sich ans Wasser und begann, ein paar Steine über die Oberfläche flitschen zu lassen. Das sanfte Plätschern und die kleinen Wellen, die sich ausbreiteten, beruhigten sie ein wenig. „Wenigstens etwas, das ich kann...", dachte sie bei sich. Die wiederkehrenden Gedanken an Snape ließen sie jedoch nicht los. Trotz der verletzenden Worte und der kalten Schroffheit fand sie ihn auf merkwürdige Weise weiterhin anziehend. Die Widersprüche in seinen Reaktionen und das unverhoffte Interesse machten es schwierig, ihn aus ihrem Kopf zu bekommen.

Die Schönheit der Landschaft zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Erst jetzt bemerkte sie, wie beeindruckend und majestätisch Hogwarts tatsächlich war. Der See, die umliegenden Wälder und das Schloss selbst wirkten in den frühen Morgenstunden fast wie ein Märchenland.

Plötzlich riss sie der Blick auf ihre Uhr aus der Träumerei. „Schon kurz nach sieben, verdammtes Miststück!", fluchte sie leise vor sich hin. Panik machte sich breit, als sie realisierte, dass sie sich verspätete und möglicherweise ihre Freunde aufwecken würde, wenn sie nicht schnell zurück ins Schloss kam.

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Zurück im Schloss schlich sie sich durch die leeren Gänge, nur hier und da begegnete sie wenigen, früh aufstehenden Schülern. Die meisten waren vermutlich bereits in der großen Halle beim Frühstück. Auf dem Weg dorthin hörte sie plötzlich Stimmen und hielt unauffällig inne, um zu lauschen.

„Severus, du musst das wieder gerade biegen mit ihr," sagte eine ruhige, autoritäre Stimme. Es war Dumbledore, dessen Worte eindeutig das Thema Snape betraf.

„Ich weiß, Albus, doch sie hasst mich... Ich hätte niemals so mit ihr reden dürfen. Es war ein Fehler, aber es scheint der beste Weg zu sein, um ihr nicht zu nahe zu kommen," erwiderte Snape, seine Stimme verriet eine Spur von Selbstvorwurf.

„Severus, ich sehe, wie du sie ansiehst. Du begibst dich in Lebensgefahr für sie. Du sprichst sogar freiwillig mit Potter, nur um herauszufinden, wo sie ist. Du willst ihr nahe sein, nicht?" Dumbledore sprach mit einer Wärme, die in scharfem Kontrast zu Snape's meist kühler Art stand.

Ophelias Herz begann wild zu klopfen. Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitzschlag: „Ich hab mich in ihn verliebt..." Die Offenbarung ließ sie zittern und brachte sie zum Nachdenken. „Was bedeutet das? Warum fühle ich mich so hingezogen, obwohl er mich so behandelt?" Die Verwirrung war überwältigend.

What's life without a little risk? // Severus Snape Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt