Ein unbekanntes Gesicht (Pt 2)

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Klank.

Die Ketten um den Käfig fielen scheppernd zu Boden.

Ist aber nicht so als würde jemand es hören können, denn außer Windhauch und die Gestalt war niemand da.

Natürlich haben sich die Wachen nicht in Luft aufgelöst- Sie lagen nunmal einfach komplett Bewusstlos verstreut herum. Die würden wohl noch paar Stunden brauchen um überhaupt in die Nähe des Bewusstseins zurückzukehren.

Die Gestalt hatte den Käfig im Nullkommanichts auf gekriegt.

Wie....?

Sie sah wie die Gestalt leicht schmunzelte. Der Schatten der Kapuze verdeckte zwar fast das gesamte Gesicht doch soviel konnte sie noch erkennen.

Die Käfig Tür schwang auf und die Person schaute endlich hoch. Jetzt, aus der Nähe, konnte sie erkennen daß dieses leichte Glühen von den Augen stammte.

Ihre Vermutung lag richtig. Es war ein Mann. Mit unglaublich schönen violetten Augen. Sowas hatte sie noch nie gesehen.

Sie schaute ihn verwirrt an während sie weiter in Gedanken war.

"Worauf wartest du? Komm raus."

Ein leichter Schauer durchfuhr Windhauch. Es war nicht aus Furcht oder grauen, sondern einfach nur die Stimme des Fremden.

Sie war tief und stark, aber auf irgendeine Weise melodisch. Es erinnerte sie an sanftes Gewässer das jederzeit ein Sturm werden konnte.

Dann realisierte sie was er sagte.

Was meint er? Er sieht doch das ich in Ketten bin. Oder weiß er etwa- nein. Es ist wahrscheinlich nur ein Zufall–

"Keine Sorge. Ich weiß bescheid. Nun beeil dich, wir haben nicht ewig Zeit. Wer weiß wann jemand Mal wieder hier vorbei stolziert, dieses Schiff ist sehr streng bewacht."

Windhauch's Augen wurden groß. Aber ich kann ihm doch nicht einfach so vertrauen–

"Ahh, du vertraust mir noch nicht. Das macht nichts, ich kann es nachvollziehen. Momentan bin ich jedoch deine beste Option." Er lachte leicht, und ein Grinsen huschte über seine Züge. Die Hälfte seines Gesichtes wurde immer noch durch den Schatten seiner Kapuze verdeckt, doch da er nun endlich aufsah konnte man das Glühen seiner Augen auch sehen.

Er hat Recht... Windhauch verwandelte sich und trat aus den Ketten heraus. Als sie einen Schritt wagte fiel sie fast um, doch der Fremde fing sie auf.

Seine Miene verfinsterte sich leicht.

"Du hast dich schon seit mindestens einer Woche nicht bewegt wie es scheint. Und geschwächt bist du auch. Ich nehme an sie haben dir kein Essen gegeben?"

Windhauch nickte um seine Vermutung zu bestätigen. Sie war erstaunt wie schnell er alles rausfand, und darauf hin noch so akkurat. Es war fast schon unheimlich. Aber nur fast.

Sie stand wieder auf, fest entschlossen das laufen jetzt hin zu kriegen. Der Fremde half ihr sich zu stabilisieren und sie ging einen Schritt. Ihre Beine waren noch leicht wackelig und sie Griff nach seinem Arm als halt.

Als sie das Gleichgewicht wieder fand ließ sie schnell wieder los und schaute weg. "Sorry." Murmelte sie leise. Ihre Stimme war kratzig und leise; Wasser hatte sie nur einmal am Tag in einem kleinen Schälchen bekommen.

"Und Wasser anscheinend auch nicht..." Murmelte der Fremde. "Na komm, ich helfe dir. So kommen wir schneller voran."

Windhauch wollte protestieren doch ihre feinen Ohren hörten reden und Schritte in der Entfernung. Von den Schritten her schienen es zwei Männer zu sein, beide schwer beladen mit Rüstung, so wie alle Drachenjäger hier.

Der Fremde schien es anscheinend auch gehört zu haben. Er hob sie in einer Flüssigen Bewegung hoch und trug sie in seinen Armen. Er hob einen Finger an die Lippen und deutete Windhauch still zu sein, bevor er den Arm zurück um sie schlang um sie zu stabilisieren.

Nicht so als hätte Windhauch vor, Lärm zu machen. So viel hätte sie sowieso, selbst wenn sie wollte, nicht machen können, so wie ihre Stimme jetzt war.

Der Fremde schmunzelte wieder. Hatte er sie etwa gehört? Quatsch, sie hat nur in ihrem Kopf gedacht. War es nur Zufall?

Die Schritte kamen näher. Der Fremde verschwendete keine Zeit und rannte leise weg von der Richtung der beiden Wachen, nach wie vor mit Windhauch in den Armen.

Sie erreichten den Rand einer Schiffseite.

Was jetzt...? Ich weiß nicht ob ich fliegen kann in diesem Zustand. Besonders nicht wenn ich ihn auch trage...

Der Fremde schien wieder ihre Gedanken erraten zu haben. Er lachte leicht. "Das Problem ist schon gelöst."

Er sprang vom Schiff, immer noch mit Windhauch in den Armen. Er zog sie an sich und hielt ihren Mund zu gerade als sie schreien wollte.

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Jup, noch ein Update. Und dazu noch ein Cliffhanger. :) Sagt Mal, was denkt ihr eigentlich vom Fremden? Ist er ein Freund oder Feind? Was hat er vor?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 08, 2021 ⏰

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