L U N A
Es waren jetzt schon mehrere Tage vergangen.
Bis jetzt waren es sehr ruhige Tage und bald findet die große Quidditch-Weltmeisterschaft statt.
Ich saß müde am Esstisch und trank meinen Kaffee, als Arthur angerannt kam.
„Wir holen jetzt Harry ab.", verkündete Arthur aufgeregt.
Sofort sprangen Fred, George, Ron und ich auf.
Wir folgten Arthur zum Kamin.
Als erstes stieg Arthur in den Kamin, nahm sich Flohpulver, sprach Harry's Adresse und verschwand in den aufsteigenden grünen Flammen.
Ich stieg danach in den Kamin und flohte Arthur hinterher.
Ich landete im Dunkeln und bemerkte eine Gestalt vor mir.
„Arthur? Was ist hier los?", fragte ich verwirrt.
Plötzlich landete eine weitere Person hier und langsam wurde es eng.
„Autsch! Fred, nein - zurück, zurück, irgendwas stimmt hier nicht - sag George, er soll nicht - AUTSCH! George, nein, hier ist es zu eng, geh schnell zurück und sag Ron -"
„Vielleicht kann Harry uns hören, Dad - vielleicht kann er uns hier rauslassen -"
Jemand hämmerte laut auf die Bretter vor uns, die den Ausgang vom Kamin versperrten.
„Harry? Harry, kannst du uns hören?"
Ich hörte Schritte und dann eine bekannte Stimme.
„Mr. Weasley? Können Sie mich hören?"
Das Klopfen hörte auf.
„Schhh!"
„Mr. Weasley, ich bin's, Harry... der Kamin ist zugenagelt. Da können Sie nicht rauskommen."
„Verflucht!", rief Arthur. „Weshalb, im Himmels willen, haben die den Kamin vernagelt?"
„Sie haben sich ein elektrisches Kaminfeuer angeschafft.", erklärte Harry.
„Wirklich?", sagte Arthur begeistert. „Elektrisch, sagst du? Mit einem Stecker? Meine Güte, das muss ich sehen... lass mich mal nachdenken... autsch, Ron!"
„Was treiben wir hier? Ist was schief gegangen?", fragte Ron.
„Wie kommst du denn darauf, Ron.", sagte Fred mit sarkastischem Unterton. „Nein, genau hier wollten wir hin."
„Jaah, wir amüsieren uns prächtig.", sagte George.
„Jungs, Jungs...", nuschelte Arthur. „Ich versuch rauszufinden, was wir tun könnten... ja... da bleibt mir nichts anderes übrig... Harry, geh bitte ein paar Schritte zurück."
Wieder erklangen Schritte, doch diesmal entfernten sie sich.
„Warten Sie einen Augenblick!", brüllte plötzlich jemand. „Was genau wollen Sie tun -?"
PENG.
Der Bretterverschlag explodierte, das elektrische Feuer flog durchs Zimmer und Arthur, Fred, George, Ron und ich wurden in einer Wolke aus Schutt und Holzspänen aus dem Kamin geschleudert.
Eine Frau stieß einen spitzen Schrei aus - das muss Mrs. Dursley sein - und fiel rücklings über das Kaffeetischchen; Mr. Dursley fing sie auf, bevor sie auf dem Boden aufschlug und starrte dann mit offenem Mund die Weasley's und mich an.
„Schon besser.", keuchte Arthur, klopfte sich den Staub von seinem langen grünen Umhang und rückte seine Brille zurecht. „Aaah - Sie müssen Harry's Tante und Onkel sein!"
Groß, schlank und mit schütterem Haar ging er auf Mr. Dursley, die Hand ausgestreckt, doch Mr. Dursley wich ein paar Schritte zurück und zog Mrs. Dursley mit sich.
Er brachte kein Wort heraus.
„Ähm - ja - verzeihen Sie das hier.", sagte Arthur, ließ die Hand sinken und sah über die Schulter zum zerfetzten Kamin. „Alles meine Schuld, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass wir am anderen Ende nicht rauskommen würden. Ich hab Ihren Kamin ans Flohnetzwerk angeschlossen, müssen Sie wissen - nur für einen Nachmittag allerdings, damit wir Harry abholen können. Muggelkamine sollten eigentlich nicht angeschlossen werden - aber ich hab einen nützlichen Bekannten im Flohregulierungsrat, der hat das für mich gedeichselt. Ich kann die Sache im Nu wieder in Ordnung bringen, keine Sorge. Ich mache ein Feuer und schick die Jungs zurück, anschließend repariere ich Ihren Kamin und disappariere selbst."
Ich hätte wetten können, dass die Dursley's kein einziges Wort davon verstanden hatten.
Wie vom Donner gerührt starrten sie immer noch Arthur an.
Mrs. Dursley rappelte sich wieder hoch und versteckte sich hinter Mr. Dursley.
„Hallo, Harry!", sagte Arthur strahlend. „Deinen Koffer hast du bereit?"
„Er ist oben.", grinste Harry zurück.
„Wir holen ihn.", warf Fred ein.
Schnell verließen die Zwillinge den Raum.
„Nun.", sagte Arthur, leicht mit den Armen schwingend und nach Worten suchend, um die peinliche Stille zu durchbrechen. „Sehr - ähem - hübsche Wohnung haben Sie hier."
Weil das wohl ansonsten makellose Wohnzimmer mit Staub und Schutt übersät war, nahmen die Dursley's dieses Kompliment nicht besonders gut auf.
Mr. Dursley's Gesicht lief purpurrot an und Mrs. Dursley begann auf ihrer Zunge zu kauen.
Allerdings schienen sie zu verängstigt, um tatsächlich etwas zu sagen.
Arthur sah sich um.
Er hatte einen Narren an allem gefressen, was die Muggel so besaßen.
Ich sah, wie es ihn juckte, den Fernseher und den Videorekorder in Augenschein zu nehmen.
„Die laufen mit Eckelzitrität, nicht wahr?", sagte er mit Kennermiene. „Ah ja, ich sehe die Stecker. Ich sammle Stecker.", fügte er an Mr. Dursley gewandt hinzu. „Und Batterien. Hab eine sehr große Sammlung Batterien. Meine Frau hält mich für verrückt, aber was soll man machen."
Mr. Dursley hielt Arthur offensichtlich ebenfalls für verrückt.
Er glitt kam wahrnehmbar nach rechts, wobei er Mrs. Dursley verdeckte, als glaubte er, Arthur könnte sich plötzlich wie wild auf sie stürzen.
Dudley tauchte plötzlich im Zimmer auf.
Harry hatte schon viel von ihm erzählt.
Er rutschte an der Wand lang, starrte mit angsterfülltem Blick auf Arthur und versuchte sich hinter seinen Eltern zu verstecken.
Leider war Mr. Dursley's Rücken zwar breit genug, um die knochendürre Mrs. Dursley zu verdecken, doch für Dudley reichte es bei weitem nicht.
„Ah, das ist dein Cousin, Harry?", sagte Arthur in einem erneuten tapferen Anlauf, Konversation zu machen.
„Jep", sagte Harry, „das ist Dudley."
Ron, Harry und ich wechselten Blicke und sahen dann rasch woandershin; der Versuchung, laut loszuprusten, konnten wir nur mit allergrößter Mühe widerstehen.
Dudley umklammerte seinen Hintern, als hätte er Angst, er könne ihm abfallen.
Arthur jedoch schien wegen Dudley's eigenartigem Benehmen aufrichtig besorgt.
Tatsächlich hörte ich aus Arthur's Tonfall heraus, dass er glaubte, Dudley sei verrückt, genau wie die Dursley's dachten, Arthur sei es, allerdings verspürte Arthur keine Angst, sondern aufrichtiges Mitleid.
„Genießt du die Ferien, Dudley?", sagte er freundlich.
Dudley wimmerte.
Ich sah, wie sich seine Hände noch fester um das massige Hinterteil klammerten.
Fred und George kamen mit Harry's Schulkoffer im Schlepptau herein.
Sie sahen sich um und erblickten Dudley.
Auch an ihrem Grinsen, das sich nun auf ihren Gesichtern zeigte, waren sie nicht zu unterscheiden.
„Ah, schön.", sagte Arthur. „Wir machen uns jetzt am besten aus dem Staub."
Er schob die Ärmel seines Umhangs hoch und zückte seinen Zauberstab.
Ich sah die Dursley's im Gleichschritt zur Wand zurückweichen.
„Incendio!", sagte Arthur und richtete den Zauberstab auf das Sprengloch in der Wand.
Sofort schossen Flammen aus der Feuerstelle und begannen so munter zu knistern, also ob sie schon seit Stunden geflackert hätten.
Arthur nahm einen kleinen Schnürbeutel aus der Tasche, knüpfte ihn auf, nahm eine Prise Pulver heraus und warf es in die Flammen, die sich sofort smaragdgrün färbten und prasselnd in die Höhe schossen.
„Und los geht's, Fred.", sagte Arthur.
„Komme.", sagte Fred. „Oh nein - wart mal -"
Ein Beutel Süßigkeiten war aus Fred's Tasche gefallen und der Inhalt kullerte über den ganzen Fußboden - große, fette Toffeebohnen in buntem Einwickelpapier.
Fred rutschte auf den Knien umher und stopfte sie zurück in die Tasche, dann winkte er den Dursley's fröhlich zum Abschied, ging zum Kamin und trat mit den Worten „zum Fuchsbau" mitten ins Feuer.
Von Mrs. Dursley kam ein leises, schauderndes Keuchen.
Ein Rauschen war zu hören und Fred verschwand.
„Du bist dran, George", sagte Arthur, „du und der Koffer."
Harry half George den Koffer in die Flammen zu tragen und ihn aufrecht zu stellen, damit er ihn besser halten konnte.
Dann, unter abermaligem Rauschen, rief George „zum Fuchsbau!" und verschwand ebenfalls.
„Die Dame.", lächelte Arthur.
„Auf Wiedersehen.", grinste ich, trat in die Flammen, rief die Worte „zum Fuchsbau" und verschwand.
Hustend kam ich bei den Weasley's an und fing direkt an zu lachen, ebenso wie die Zwillinge.
„Diese Familie ist...", Fred fand kein passendes Wort.
„...merkwürdig.", beendete ich seinen Satz und die Zwillinge nickten zustimmend.
Familie Dursley ist wirklich merkwürdig.
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Luna Black 4 - Harry Potter
FanfictionDas vierte Schuljahr beginnt für Luna Black an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei und verspricht, ein aufregendes Jahr zu werden. Vor dem Beginn des Schuljahres steht die Quidditch-Weltmeisterschaft, ein beeindruckendes sportliches Ereigni...