L U N A
Erschrocken sah ich zu Harry.
Er saß da und die ganze Halle blickte zu ihm.
Er war geschockt, dass zeigte jedenfalls sein Gesichtsausdruck.
Niemand klatschte.
Plötzlich kam ein Summen wie von einem Schwarm wütender Bienen in der Halle auf und wurde immer lauter; einige standen auf, um Harry besser sehen zu können, wie er da vollkommen starr auf seinem Platz hockte.
Oben am Lehrertisch war Professor McGonagall aufgestanden und an Ludo Bagman und Professor Karkaroff vorbei zu Professor Dumbledore gerauscht, der ihr mit leichtem Stirnrunzeln das Ohr zuneigte.
Harry wandte sich zu Ron, Mine und mir um; hinter uns saßen die anderen Gryffindors in langer Reihe an der Tafel und starrten ihn mit offenen Mündern an.
„Ich hab meinen Namen nicht eingeworfen.", sagte Harry fassungslos. „Das wisst ihr doch."
Wir drei sahen ihn nicht minder fassungslos an.
Am Lehrertisch nickte Professor Dumbledore seiner Kollegin zu und stand dann auf.
„Harry Potter!", rief er. „Harry Potter! Nach oben, wenn ich bitten darf!"
„Geh schon.", flüsterte Mine und versetzte Harry einen kleinen Schubs.
Fassungslos und total verwirrt sah ich zu, wie Harry aufstand, sich in im Saum seines Umhangs verhedderte und kurz ins Stolpern geriet.
Dann machte er sich auf den Weg zum Lehrertisch und hielt am Ende vor Dumbledore an.
„Nun... durch die Tür, Harry.", sagte Dumbledore.
Er lächelte nicht.
Harry ging am Lehrertisch entlang.
Ganz am Ende saß Hagrid.
Er zwinkerte Harry nicht zu, winkte auch nicht und hob auch nicht wie sonst immer die Hand zum Gruß.
Er sah vollkommen verdattert aus und starrte, wie all wie anderen auch, den vorbeigehenden Harry an.
Harry ging durch die Tür und schloss sie hinter sich zu.
„Jetzt würde ich alle bitten in ihre Gemeinschaftsräume zu gehen!", rief Dumbledore, bevor er eilig Harry durch die Tür folgte.
Murmelnd verließen wir alle die Große Halle und liefen zu unserem Gemeinschaftsraum.
Seufzend gingen Mine und ich die Treppen zum Schlafsaal hoch und in unser Zimmer.
„Kannst du das glauben?", murmelte ich fassungslos und ließ mich auf mein Bett sinken.
„Nein.", erwiderte Mine. „Aber vor allem, Harry hätte das niemals tun können. Ich könnte das Harry auch nicht zutrauen."
„Ich ihm genauso wenig, aber wenn er es nicht war, möchte wohl irgendjemand, dass Harry unbedingt an diesem Turnier teilnimmt.", sagte ich. „Lass uns morgen mit Harry reden."
Ich stand auf und wollte unser Zimmer verlassen.
„Wo gehst du hin? In einer Stunde ist Sperrstunde?", fragte Mine verblüfft.
„Ich gehe noch etwas Luft schnappen.", erklärte ich. „Keine Sorge. Ich bin rechtzeitig zurück."
Eilig verließ ich dann den Gemeinschaftsraum und befand mich dann 10 Minuten später auf dem Astronomieturm.
Erleichtert atmete ich die kühle Nachtluft ein und schloss für einen Moment die Augen.
„Muss wohl toll für Potter sein.", hörte ich plötzlich jemanden sagen und ich zuckte erschrocken zusammen.
„Draco? Was machst du hier?", fragte ich verwirrt und beobachtete, wie er aus dem Schatten trat und sich neben mich ans Geländer stellte.
„Nachdenken und du?", lächelte er und blickte in den Sternenhimmel.
„Ebenfalls. Du Ereignisse haben mich ganz schön überwältigt.", murmelte ich. „Und Harry hat seinen Namen nicht in den Kelch geworfen."
„Wenn du das sagst.", grinste er. „Hast du Hunger?"
„Na ja, schon.", grinste ich. „Wieso?"
Er legte seine Hände auf meinen Schultern ab und drehte mich langsam herum.
Auf dem Boden lag eine große Decke mit Früchten und Getränken darauf.
„Ein kleiner Abendsnack.", zwinkerte Draco. „Hast du Lust?"
Ich nickte und zusammen setzten wir uns auf die Decke.
Wir aßen ein paar Erdbeeren mit Schokoladensoße und tranken dabei heißen Kakao.
„Draco, das ist wundervoll.", flüsterte ich und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. „Womit habe ich das verdient?"
„Weil du mir etwas bedeutest, Luna.", murmelte er und gab mir einen Kuss auf den Kopf.
„Du mir auch, Draco.", lächelte ich.
Wir beide sahen uns in die Augen und kamen uns immer näher.
Dann legten sich seine Lippen auf meine und in mir explodierte ein Feuerwerk.
Lächelnd erwiderte ich den Kuss und legte meine Hände in seinen Nacken.
Nach einer Weile lösten wir uns dann voneinander und sahen uns, Stirn an Stirn gelegt, an.
„Das war schön.", murmelte ich.
„Ja, war es.", nickte Draco.
Ich lächelte und kuschelte mich dann wieder an ihn.
Schweigend genossen wir dann noch die Zeit zusammen, bevor wir beide zurück in unsere Gemeinschaftsräume mussten.
Schnell sagte ich das Passwort und rannte hoch in mein Zimmer.
Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich dagegen.
„Wo warst du?", fragte Mine, als sie mich sah und legte ihr Buch zur Seite.
„Auf dem Astronomieturm.", murmelte ich. „Und dort hat mich Draco überrascht."
„Ich möchte alles wissen.", quietschte Mine und klopfte neben sich aufs Bett.
Schnell zog ich mich um und kuschelte mich dann neben sie.
„Er hat einen Abendsnack für uns zwei vorbereitet mit Decke, Früchten und Getränken.", erzählte ich aufgeregt. „Als wir dann fertig waren, habe ich mich an seine Schulter gelehnt und gefragt, womit ich das verdiene. Er meinte, weil ich ihm etwas bedeute. Und dann ist es passiert."
„Was ist passiert?", grinste Mine aufgeregt.
„Wir haben uns geküsst!", quietschte ich und Mine umarmte mich erfreut.
„Luna, das ist wundervoll. Ich freue mich für dich.", lächelte Mine. „Was hast du bei dem Kuss gespürt?"
„Liebe.", erwiderte ich und lächelte verträumt.
„Also, seit ihr jetzt zusammen?", fragte Mine und lächelte aufgeregt.
„Ich weiß es nicht.", gab ich zu. „Mine, was soll ich tun?! Sind wir jetzt zusammen oder nicht? Soll ich auf ihn zugehen oder muss er den ersten Schritt machen?"
Mine legte beruhigend eine Hand auf meine Schulter.
„Warte jetzt erstmal. Lass alldem mal etwas Zeit und warte ab.", erwiderte Mine. „Das alles entwickelt sich mit der Zeit."
Ich nickte beruhigt und umarmte Mine zum Dank.
„Mine, wenn ich dich nicht hätte.", seufzte ich erleichtert.
„Dann wärst du wohl schon verzweifelt und hilflos verstorben.", lachte sie und gemeinsam redeten wir noch etwas, bevor wir müde die Augen schlossen.
Komischerweise hatte ich die ganze Nacht bekannte Augen vor mir.
Jetzt träume ich also schon von Draco Malfoy...
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Luna Black 4 - Harry Potter
FanfictionDas vierte Schuljahr beginnt für Luna Black an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei und verspricht, ein aufregendes Jahr zu werden. Vor dem Beginn des Schuljahres steht die Quidditch-Weltmeisterschaft, ein beeindruckendes sportliches Ereigni...