Kapitel 12 ✔️

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L U N A

„Nicht zu fassen!", sagte Ron völlig entgeistert.
Wir reihten uns jetzt mit den anderen Hogwarts-Schülern hinter den Durmstrang's ein und folgten ihnen die Treppe hoch zum Schloss.
„Krum! Viktor Krum!"
„Um Himmels willen, Ron, er ist doch nur ein Quidditch-Spieler.", sagte Mine.
„Nur ein Quidditch-Spieler?"
Ron sah sie an, als hätte er sich verhört.
„Hermine - er ist einer der besten Sucher der Welt! Ich hatte keine Ahnung, dass er noch zur Schule geht!"
Ich warf Mine einen Blick zu und wir beide verdrehten schmunzelnd die Augen.
Auf dem Weg durch die Eingangshalle hinüber zur Großen Halle sah ich, wie Lee Jordan immer wieder in die Luft sprang, um wenigstens einen Blick auf Viktor Krum zu erhaschen.
Einige Mädchen aus der sechsten Klasse stöberten unterdessen hektisch in ihren Taschen - „Oh nein, bin ich bescheuert, ich hab nicht mal 'ne Feder mit..." - „Glaubst du, er schreibt mir mit Lippenstift ein Autogramm auf den Hut?"
„Also wirklich.", sagten Mine und ich naserümpfend, als wir an den Mädchen vorbeigingen, die sich jetzt wegen des Lippenstiftes kabbelten.
„Ich jedenfalls hol mir auch ein Autogramm, wenn's geht", sagte Ron, „du hast nicht zufällig 'ne Feder dabei, Harry?"
„Nö, die sind oben in meiner Tasche.", erwiderte Harry.
Wir gingen hinüber zum Gryffindor-Tisch.
Ron setzte sich mit Bedacht so hin, dass er den Eingang im Auge behalten konnte, da Krum und seine Mitschüler aus Durmstrang immer noch an der Tür standen.
Die Schüler aus Beauxbatons hatten sich an den Ravenclaw-Tisch gesetzt und sahen sich verdrießlich in der Großen Halle um.
Drei von ihnen hatten auch jetzt noch Schals und Tücher um die Köpfe geschlungen.
„So kalt ist es doch auch wieder nicht.", sagte Mine und warf ihnen einen gereizten Blick zu. „Warum haben sie keine dicken Umhänge mitgebracht?"
„Hierher! Kommt und setzt euch hierher!", zischte Ron. „Hierher! Hermine, rück auf und mach Platz -"
„Was?"
„Zu spät.", sagte Ron enttäuscht.
Viktor Krum und seine Mitschüler aus Durmstrang hatten sich am Slytherin-Tisch niedergelassen.
Ich sah Draco, Crabbe und Goyle in die Runde feixen.
Jetzt beugte sich Draco vor und sprach Krum an.
„Jaah, recht so, schleim dich nur bei ihm ein, Malfoy.", höhnte Ron. „Aber ich wette, Krum durchschaut ihn sofort... der hat doch ständig Leute, die um ihn rumscharwenzeln... wo, glaubst du, schlafen die eigentlich? Wir könnten ihm einen Platz in unserem Schlafsaal anbieten, Harry... mir würd's nichts ausmachen, ihm mein Bett zu geben, ich könnte auf einem Feldbett pennen."
Mine schnaubte.
„Sie sehen um einiges glücklicher aus als die anderen aus Beauxbatons.", sagte Harry.
Die Durmstrang's zogen ihre schweren Pelze aus und sahen mit interessierten Mienen zum Sternengewölbe hoch; einige nahmen die goldenen Teller und Schalen in die Hände und musterten sie offenbar recht beeindruckt.
Oben am Lehrertisch trug Filch, der Hausmeister, zusätzliche Stühle herbei.
Zu dieser festlichen Gelegenheit trug er seinen muffigen alten Frack.
Überrascht stellte ich fest, dass er vier Stühle dazustellte, je zwei zur Linken und zur Rechten Dumbledore's.
„Aber es sind doch nur zwei Leute dazugekommen.", sagte ich verwirrt. „Weshalb bringt Filch vier Stühle? Wer kommt denn noch?"
„Hmh?", mümmelte Ron.
Noch immer starrte er voll Begeisterung auf Krum.
Als alle Schüler hereingekommen waren und ihre Plätze gefunden hatten, traten die Lehrer ein, gingen in einer Reihe hoch zu ihrem Tisch und setzten sich.
Den Schluss bildeten Professor Dumbledore, Professor Karkaroff und Madame Maxime.
Die Gäste aus Beauxbatons sprangen auf, sobald sie ihre Schulleiterin sahen.
Einige Hogwarts-Schüler lachten.
Den Beauxbatons schien es jedoch keineswegs peinlich, und sie nahmen ihre Plätze erst wieder ein, als sich Madame Maxime links von Dumbledore niedergelassen hatte.
Dumbledore jedoch blieb stehen und die Große Halle verstummte.
„Guten Abend, meine Damen und Herren, Geister und - vor allem - Gäste.", sagte Dumbledore, sah in die Runde und strahlte die ausländischen Schüler an. „Ich habe das große Vergnügen, Sie alle in Hogwarts willkommen zu heißen. Ich bin sicher, dass Sie eine angenehme und vergnügliche Zeit an unserer Schule verbringen werden."
Eines der Mädchen aus Beauxbatons, das immer noch einen Schal um den Kopf geschlungen hatte, lachte unverhohlen spöttisch.
„Keiner zwingt dich, hier zu sein!", zischte Mine und warf ihr einen zornfunkelnden Blick zu.
„Das Turnier wird nach dem Festessen offiziell eröffnet.", sagte Dumbledore. „Nun lade ich alle ein, zu essen, zu trinken und sich wie zu Hause zu fühlen!"
Er setzte sich, und ich sah, wie Karkaroff sich sofort zu ihm neigte und ihn in ein Gespräch verwickelte.
Die Schüsseln und Teller vor uns füllten sich wie immer mit Speisen.
Die Hauselfen in der Küche schienen alle Register ihres Könnens gezogen zu haben; noch nie hatte ich so viele verschiedene Gerichte vor mir gesehen, darunter auch einige, die ganz eindeutig aus fremden Ländern stammten.
„Was ist das denn?", sagte Ron und deutete auf eine große Schüssel mit einer Art Muscheleintopf, die neben einer mächtigen Beefsteak-und-Nieren-Pastete stand.
„Bouillabaisse.", sagte Mine.
„Wenn wir dich nicht hätten.", sagte Ron.
„Es ist ein französisches Gericht.", sagte Mine. „Ich hab es vorletzten Sommer in den Ferien gegessen, schmeckt ganz gut."
„Das glaub ich dir aufs Wort.", sagte Ron und tat sich eine Portion Blutwurst auf.
In der Großen Halle schien viel mehr los zu sein als sonst, obwohl kaum zwanzig Gastschüler hier waren; vielleicht entstand der Eindruck, weil ihre farbigen Schuluniformen sich so auffällig von den schwarzen Umhängen der Hogwarts-Schüler unterschieden.
Nun, da die Durmstrang's ihre Pelze abgelegt hatten, zeigte sich, dass sie Umhänge in sattem Blutrot trugen.
Hagrid kam zwanzig Minuten nach Beginn des Festessens durch eine Tür hinter dem Lehrertisch gehuscht.
Er glitt auf einen Platz am Ende der Tafel und winkte Harry, Ron, Mine und mir mit einer dick bandagierten Hand zu.
„Die Kröter gedeihen, Hagrid?", rief Harry.
„Prächtig.", erwiderte Hagrid glücklich.
„Tja, da kannst du Gift drauf nehmen.", sagte Ron leise. „Sieht ganz so aus, als hätten sie endlich rausgefunden, was sie fressen mögen. Hagrid's Finger."
In diesem Augenblick sagte eine Stimme: „Versei'ung, möchten Sie noch von dieser Bouillabaisse essen?"
Es war das Mädchen von Beauxbatons, das während Dumbledore's Rede gelacht hatte.
Sie hatte nun doch ihren Schal abgelegt.
Ihr langer, silbrig blonder Haarschopf fiel ihr fast bis zur Taille.
Sie hatte große, dunkelblaue Augen und ebenmäßige, makellos weiße Zähne.
Ron lief purpurrot an.
Er starrte zu ihr hoch, öffnete den Mund, um zu antworten, doch er brachte nur ein schwächliches Gegurgel heraus.
„Nein, bitte sehr.", sagte Harry und schon dem Mädchen die Schüssel hin.
„Sie sind damit fertig?"
„Jaah.", hauchte Ron. „Jaah, wirklich ganz hervorragend."
Sie nahm die Schüssel und trug sie umsichtig hinüber zum Ravenclaw-Tisch.
Ron glotzte dem Mädchen nach, als hätte er noch nie eines gesehen.
Harry fing an zu lachen, was Ron offenbar zur Besinnung brachte.
„Sie ist eine Veela!", stieß er mit heiserer Stimme hervor.
„Natürlich nicht!", sagte Mine bissig. „Ich seh sonst keinen, der sie wie ein Idiot anglubscht!"
Doch damit hatte sie nicht ganz Recht.
Als das Mädchen die Halle durchquerte, wandten sich viele Jungenköpfe nach ihr um und einigen schien es ganz wie Ron die Sprache zu verschlagen.
„Ich sag euch, das ist kein normales Mädchen!", sagte Ron und lehnte sich zur Seite, damit er sie im Blick behalten konnte. „So was findest du in Hogwarts nicht!"
„Findest du wohl.", sagte Harry, worauf ich ihn grinsend ansah.
Er hatte mir vor kurzem anvertraut, dass er für Cho Chang aus dem Haus Ravenclaw schwärmte.
„Wenn ihr beide eure Augen wieder eingesetzt habt", sagte Mine schroff, „dann schaut mal, wer gerade gekommen ist."
Sie deutete hoch zum Lehrertisch.
Die beiden vorhin noch leeren Plätze waren nun besetzt.
Zur anderen Seite von Professor Karkaroff saß Ludo Bagman und neben Madame Maxime saß Percy's Chef, Mr. Crouch.
„Was tun die denn hier?", fragte Harry überrascht.
„Sie haben das Trimagische Turnier organisiert.", sagte ich. „Vielleicht wollen sie bei der Eröffnung dabei sein."
Der Nachtisch kam, und auch hier waren, wie uns auffiel, eine Reihe unbekannter Speisen dabei.
Ron nahm eine Art blassweißen Käse näher in Augenschein, dann schob er ihn ein wenig zur Seite, damit er vom Ravenclaw-Tisch aus gut zu sehen war.
Das Mädchen, das wie eine Veela aussah, schien jedoch genug gegessen zu haben und kam nicht herüber, um den Nachtisch zu holen.
Sobald die goldenen Teller leer geputzt waren, erhob sich Dumbledore von neuem.
Die Halle war nun von angenehmer Spannung erfüllt.
Weiter unten am Tisch beugten sich Fred und George vor und spähten mit größter Konzentration zu Dumbledore hinüber.
„Der Augenblick ist gekommen.", sagte Dumbledore und lächelte in das Meer der ihm zugewandten Gesichter. „Das Trimagische Turnier kann nun beginnen. Ich möchte einige erläuternde Worte sagen, bevor wir die Truhe
hereinbringen -"
„Die was?", murmelte Harry.
Ron zuckte die Achseln.
„- nur um unser diesjähriges Verfahren zu erklären. Doch jenen, die sie noch nicht kennen, möchte ich zunächst Mr. Bartemius Crouch vorstellen, Leiter der Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit." - hier und da hob sich ein Händepaar zu höflichem Applaus - „und Mr. Ludo Bagman, den Leiter der Abteilung für Magische Spiele und Sportarten."
Für Bagman gab es deutlich mehr Beifall als für Crouch, vielleicht weil er als Quidditch-Treiber berühmt war oder einfach deshalb, weil er so viel sympathischer wirkte.
Er bedankte sich mit freundlichem Winken.
Bartemius Crouch jedoch lächelte nicht, noch hob er die Hand, als er vorgestellt wurde.
Ich mochte Crouch nicht.
Er ist immer so gefühlskalt und desinteressiert.
„Mr. Bagman und Mr. Crouch haben in den vergangenen Monaten unermüdlich für die Vorbereitung des Trimagischen Turniers gearbeitet", fuhr Dumbledore fort, „und sie werden neben mir, Professor Karkaroff und Madame Maxime die Jury bilden, die über die Leistungen der Champions befindet."
Bei der Erwähnung der Champions schien das Publikum plötzlich aufzumerken.
Dumbledore war offenbar nicht entgangen, dass mit einem Schlag Stille eingetreten war, denn mit einem Lächeln sagte er: „Wenn ich bitten darf, Mr. Filch, die Truhe."
Filch, der bisher in einer dunklen Ecke der Halle herumgestanden hatte, trat auf Dumbledore zu, in den Händen eine große, mit Juwelen besetzte Holztruhe.
Sie wirkte ungeheuer alt.
Wir Schüler begannen aufgeregt und neugierig zu Murmeln und zu tuscheln; Dennis Creevey stellte sich tatsächlich auf seinen Stuhl, um alles sehen zu können, doch da er so klar war, ragte sein Kopf kaum über die der anderen hinaus.
„Mr. Crouch und Mr. Bagman haben die Aufgaben, die die Champions dieses Jahr lösen müssen, bereits geprüft", sagte Dumbledore, während Filch die Truhe vorsichtig auf den Tisch stellte, „und sie haben die notwendigen Vorbereitungen für diese Herausforderungen getroffen. Wir haben drei Aufgaben über das ganze Schuljahr verteilt, die das Können der Champions auf unterschiedliche Weise auf die Probe stellen... ihr magisches Können - ihre Kühnheit - ihre Fähigkeit zum logischen Denken - und natürlich ihre Gewandtheit im Umgang mit Gefahren."
Bei den letzten Worten legte sich wieder Stille über die Halle, so vollkommen, als würden wir alle auf einmal den Atem anhalten.
„Wie ihr wisst, kämpfen im Turnier drei Champions gegeneinander", fuhr Dumbledore gelassen fort, „von jeder teilnehmenden Schule einer. Wir werden benoten, wie gut sie die einzelnen Aufgaben lösen, und der Champion mit der höchsten Punktzahl nach drei Aufgaben gewinnt den Trimagischen Pokal. Ein unparteiischer Richter wird die Champions auswählen... der Feuerkelch."
Dumbledore zog seinen Zauberstab und schlug dreimal sachte auf den Deckel der Truhe.
Langsam und knarrend öffnete er sich.
Dumbledore steckte die Hand hinein und zog einen großen, grob geschnitzten Holzkelch heraus.
Er selbst war nicht weiter bemerkenswert, doch er war bis an den Rand gefüllt mit tänzelnden blauweißen Flammen.
Dumbledore schloss die Truhe und stellte den Kelch vorsichtig auf den Deckel, wo wir ihn alle sehen konnten.
„Jeder, der sich als Champion bewerben will, muss seinen Namen und seine Schule in klarer Schrift auf einen Pergamentzettel schreiben und ihn in den Kelch werfen.", sagte Dumbledore. „Wer mitmachen will, hat 24 Stunden Zeit, um seinen Namen einzuwerfen. Morgen Nacht, an Halloween, wird der Kelch die Namen jener drei preisgeben, die nach seinem Urteil die würdigsten Vertreter ihrer Schulen sind. Der Kelch wird noch heute Abend in der Eingangshalle aufgestellt, wo er für alle, die teilnehmen wollen, frei zugänglich ist.
Um sicherzustellen, dass keine minderjährigen Schüler der Versuchung erliegen", ergänzte Dumbledore, „werde ich eine Alterslinie um den Feuerkelch ziehen, sobald er in der Eingangshalle aufgestellt ist. Niemand unter siebzehn wird diese Linie überschreiten können.
Schließlich möchte ich allen, die teilnehmen wollen, eindringlich nahe legen, mit ihrer Entscheidung nicht leichtfertig umzugehen. Sobald der Feuerkelch einen Champion bestimmt hat, wird er oder sie das Turnier bis zum Ende durchstehen müssen. Wenn ihr euren Namen in den Kelch werft, schließt ihr einen bindenden magischen Vertrag. Wenn ihr einmal Champion seid, könnt ihr euch nicht plötzlich anders besinnen. Überlegt daher genau, ob ihr von ganzem Herzen zum Spiel bereit seid, bevor ihr euren Zettel in den Kelch werft. Nun, denke ich, ist es Zeit schlafen zu gehen. Gute Nacht euch allen."
„Eine Alterslinie!", sagte Fred Weasley mit glänzenden Augen, während wir die Halle in Richtung Tür durchquerten. „Die kann man doch sicher mit einem Alterungstrank austricksen? Und wenn dein Name einmal in diesem Kelch ist, hast du gut lachen - er kann doch nicht wissen, ob wir siebzehn sind oder nicht!"
„Aber ich glaube nicht, dass jemand unter siebzehn eine Chance hat", sagte Mine, „wir haben einfach noch nicht genug gelernt..."
„Du kannst nur von dir reden.", sagte George unwirsch. „Aber du, Harry, du probierst es doch sicher?"
Harry schien in Gedanken versunken zu sein und antwortete nicht.
„Wo ist er?", sagte Ron, der bisher kein Wort mitbekommen hatte, weil er andauernd nach Krum Ausschau gehalten hatte. „Dumbledore hat nicht gesagt, wo die Durmstrang's schlafen, oder?"
Die Antwort auf diese Frage ließ nicht lange auf sich warten.
Als wir am Tisch der Slytherins vorbeigingen, kam Karkaroff gerade zu seinen Schülern herübergehastet.
„Zurück zum Schiff, Leute.", sagte er. „Viktor, wie fühlst du dich? Hast du genug gegessen? Soll ich dir ein Glas Glühwein aus der Küche bringen lassen?"
Ich sah, wie Krum den Kopf schüttelte, während er sich den Pelz überzog.
„Professor, ich hätte gerrn etwas Vein.", sagte ein anderer Durmstrang-Junge hoffnungsvoll.
„Doch habe ich nicht gefragt, Poliakoff.", herrschte ihn Karkaroff an und von seiner warmen väterlichen Art war plötzlich nichts mehr zu spüren. „Ich sehe, du hast wieder deinen ganzen Umhang mit Essen bekleckert, das ist ja widerlich -"
Karkaroff wandte sich um, ging seinen Schülern voran zur Tür und erreichte sie genau im selben Moment wie Harry, Ron, Mine und ich.
Harry blieb stehen, um ihm den Vortritt zu lassen.
„Danke.", sagte Karkaroff gleichgültig und warf Harry im Vorbeirauschen einen Blick zu.
Und dann erstarrte Karkaroff.
Er wandte sich zu Harry um und sah ihn an, als würde er seinen Augen nicht trauen.
Hinter ihrem Direktor stauten sich die Schüler aus Durmstrang.
Karkaroff's Blick wanderte langsam hoch zu Harry's Stirn und blieb an seiner Narbe hängen.
Auch die Durmstrang's musterten Harry neugierig.
Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie es einigen von ihnen allmählich dämmerte.
Der Junge mit der bekleckerten Robe kniff dem Mädchen neben ihm in den Arm und deutete unverhohlen auf Harry's Stirn.
„Ja, das ist Harry Potter.", knurrte eine Stimme hinter uns.
Professor Karkaroff wirbelte herum.
Hinter uns stand Mad-Eye Moody, schwer auf seinen Stock gestützt; sein magisches Auge starrte den Durmstrang-Direktor finster und unverwandt an.
Ich sah, wie die Farbe aus Karkaroff's Gesicht wich und es zu einer zorn- und angsterfüllten Grimasse wurde.
„Sie!", sagte er und starrte Moody an, als wäre er nicht sicher, ihn wirklich zu sehen.
„Ich.", sagte Moody grimmig. „Und wenn Sie Potter nichts zu sagen haben, Karkaroff, dann gehen Sie bitte schön weiter. Sie blockieren die Tür."
Das stimmte; die halbe Halle wartete schon hinter uns und die Schüler lugten auf Zehenspitzen stehend zur Tür, um den Grund für den Stau auszumachen.
Ohne ein weiteres Wort winkte Professor Karkaroff seinen Schülern und führte sie davon.
Moody sah ihm nach, das magische Auge unbewegt auf seinen Rücken gerichtet und mit einem Ausdruck lodernden Abscheu auf dem entstellten Gesicht.

Luna Black 4 - Harry PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt