Kapitel 25 ✔️

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L U N A

„Sogar Dumbledore glaubt, dass Du-weißt-schon-wer stärker wird?", flüsterte Ron.
Alles, was Harry im Denkarium gesehen, beinahe alles, was ihm Dumbledore gesagt und schließlich gezeigt hatte, hatte er inzwischen Ron, Mine und mir erzählt - und kaum war er aus Dumbledore's Büro gekommen, hatte er auch Dad eine Eule geschickt.
Wir vier saßen an diesem Abend wieder einmal bis tief in die Nacht im Gemeinschaftsraum und gingen alles noch einmal durch, bis ich Kopfschmerzen bekam, vom vielen diskutieren und Nachdenken.
Ron starrte ins Kaminfeuer.
„Und er vertraut Snape?", fragte Ron. „Er vertraut Snape tatsächlich, obwohl er weiß, dass er ein Todesser war?"
Genervt verdrehte ich die Augen.
Snape schien zwar nicht immer vertrauenswürdig, aber ich würde ihm auch vertrauen.
„Ja.", erwiderte Harry.
Mine hatte seit zehn Minuten kein Wort mehr gesagt. Sie saß da, die Hände an die Stirn gepresst, und starrte auf ihre Knie.
„Rita Kimmkorn.", murmelte sie schließlich vor sich hin.
„Wie kannst du dich ausgerechnet jetzt über die aufregen?", sagte Ron verdutzt.
„Ich reg mich nicht über sie auf.", sagte Mine zu ihren Knien. „Ich überleg nur... wisst ihr noch, was sie in den Drei Besen gesagt hat? »Ich weiß Dinge über Ludo Bagman, da würden dir die Haare zu Berge stehen.« Jetzt wissen wir, was sie gemeint hat, oder? Sie hat damals über seinen Prozess berichtet, sie weiß, dass er Informationen an die Todesser weitergegeben hat. Und Winky auch... erinnert euch... »Mr. Bagman ist ein böser Zauberer.« Mr. Crouch hat es sicher rasend gemacht, dass Bagman davonkam, und hat dann zu Hause von ihm gesprochen."
„Stimmt schon, aber Bagman hat die Informationen doch nicht absichtlich weitergegeben?"
Mine zuckte die Achseln.
„Und Fudge vermutet, Madame Maxime hätte Crouch angegriffen?", sagte Ron und wandte sich erneut Harry zu.
„Ja", entgegnete Harry, „aber das sagt er nur, weil Crouch in der Nähe der Beauxbatons-Kutsche verschwunden ist."
„An sie haben wir noch gar nicht gedacht.", sagte Ron langsam. „Überlegt mal, sie hat eindeutig Riesen-Blut und will es nicht zugeben -"
„Natürlich nicht.", erwiderte Mine scharf und hob den Kopf. „Sieh dir doch an, was Hagrid passiert ist, als Rita rausfand, wer seine Mutter ist. Und überleg mal, wie schnell Fudge Madame Maxime verdächtigt, nur weil sie etwas von einer Riesin hat. Wer braucht diese Vorurteile?  Wahrscheinlich würd ich selbst behaupten, ich hätte große Knochen, wenn ich wüsste, was ich mir einhandle, wenn ich die Wahrheit sage."
Ich sah auf die Uhr.
„Wir haben noch nicht trainiert!", sagte Mine erschrocken. „Wir wollten doch den Lähmzauber üben! Morgen müssen wir aber wirklich ran! Ins Bett, Harry, du brauchst deinen Schlaf."
Harry und Ron gingen langsam nach oben in den Schlafsaal.
Müde und erschöpft fuhr ich mir über Gesicht, klappte meinen Block zu und erhob mich.
„Komm, wir brauchen auch noch etwas Schlaf.", murmelte ich und nickend erhob Mine sich ebenfalls.
Gemeinsam liefen wir in unseren Schlafsaal.
Müde zogen wir uns um, bevor wir uns in unsere Betten kuschelten und einschliefen.

Ron, Mine und ich hätten eigentlich für unsere Prüfungen lernen sollen - die letzten standen am Tag der dritten Runde an -, doch den größten Teil unserer Kräfte verwandten wir darauf, Harry bei der Vorbereitung für die letzte Aufgabe zu helfen.
„Mach dir deswegen keine Gedanken.", sagte Mine brüsk, als Harry uns darauf ansprach und meinte, er könne durchaus mal eine Weile für sich allein üben. „Wenigstens kriegen wir dann Spitzennoten in Verteidigung gegen die dunklen Künste, im Unterricht hätten wir nie so viel über diese Hexereien rausgefunden."
„Gutes Training für später, wenn wir mal alle Auroren sind.", sagte Ron begeistert und erprobte den Lähmzauber an einer Wespe, die ins Zimmer gesummt war und nun mitten in der Luft erstarrte.
Ich weiß gar nicht, ob ich Aurorin werden möchte.
Natürlich ist dies ein toller Beruf, aber er spricht mich nicht sehr an.
Vielleicht werde ich später Lehrerin in Hogwarts oder Heilerin...
In den ersten Junitagen breitete sich erneut eine gespannte und erregte Stimmung im Schloss aus.
Alle freuten sich auf die dritte Runde, die eine Woche vor Ende des Schuljahrs stattfinden würde.
Harry übte in jedem freien Augenblick magische Verwünschungen.
Professor McGonagall war es leid, uns vier andauernd in den Fluren üben zu sehen, und erlaubte es Harry, über die Mittagszeit das leere Verwandlungs-Klassenzimmer zu benutzen.
Harry hatte den Lähmzauber bald im Griff, ein Fluch, der Angreifer behinderte und erlahmen ließ, außerdem den Reduktor-Fluch, mit dem er feste Gegenstände aus dem Weg schießen konnte, und schließlich, eine nützliche Entdeckung Mine's, den Vier-Punkte-Zauber, der seinen Zauberstab nach Norden ausrichtete und es ihm ermöglichen würde zu prüfen, ob er im Irrgarten in die richtige Richtung ging.
Einige Schwierigkeiten hatte er jedoch immer noch mit dem Schild-Zauber.
Er sollte vorübergehend eine unsichtbare Mauer um ihn hochziehen, die schwächere Flüche abprallen ließ; Mine schaffte es, die Mauer mit einem gut gezielten Wabbelbein-Fluch bersten zu lassen.
Zehn Minuten lang eierte Harry durchs Zimmer, bis sie endlich einen Gegenfluch nachgeschlagen hatte.
„Läuft trotzdem ganz gut bei dir.", ermutigte ich ihn, blickte auf Mine's Liste und strich die Zauber durch, die wir schon gelernt hatten. „Ein paar von denen sind sicher ganz nützlich."
„Kommt und seht euch das an.", sagte Ron vom Fenster her.
Er schaute hinunter aufs Gelände.
„Was treibt Malfoy denn da?"
Harry, Mine und ich traten zu Ron und sahen hinunter.
Draco, Crabbe und Goyle standen unten im Schatten eines Baumes.
Crabbe und Goyle schienen nach etwas Ausschau zu halten; beide feixten.
Draco redete hinter vorgehaltener Hand mit ihnen.
„Sieht aus, als würde er ein Handy benutzen.", sagte Harry neugierig.
„Unmöglich", entgegnete Mine, „ich hab euch doch gesagt, diese Dinger funktionieren in und um Hogwarts nicht. Nun komm schon, Harry", fügte sie ungeduldig hinzu, wandte sich vom Fenster ab und ging zurück in die Mitte des Zimmers, „probieren wir mal diesen Schild-Zauber."

Luna Black 4 - Harry PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt