Tom Hiddleston

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POV Tom

„Noch fünf Minuten, dann müssen Sie auf die Bühne!" verkündete der Manager. Nervös lief ich hinter der Bühne auf und ab. Der ganze Avengers-Cast würde heute ein großes Interview geben um den Film noch etwas mehr ins Rampenlicht zu rücken. Alle waren schon da. Chris E., Robert, Scarlett, Chris H., einfach alle, nur Y/N fehlte noch. Langsam begann ich mir Sorgen zu machen und schaute fast minütlich auf mein Handy. Vor einer halben Stunde hatten wir noch telefoniert und sie meinte, sie käme erst kurz vor knapp, da sie auf dem Rückweg vom Haus ihrer Eltern in einen Stau geraten sei...
Plötzlich legt mir jemand eine Hand auf die Schulter und zwang mich so dazu im auf- und ablaufen inne zu halten. Ich zuckte etwas zusammen und drehe mich um. Vor mir stand Chris H. und meinte: „Tom jetzt setz dich endlich hin und entspann dich etwas. Du machst uns alle total nervös mit deinem hin und her gerenne." Er drückte meine Schulter leicht. „Y/N ist bestimmt nichts passiert! Du weißt doch, sie kommt immer zu spät." Sanft aber bestimmt drückte er mich auf die Couch, auf den Platz neben Samuel. „Er hat Recht." stimmte Robert nun zu. „Y/N kommt immer zu spät." Da war etwas Wahres dran. In den zwei Jahren die wir nun schon zusammen waren, kam sie fast immer zu spät, egal ob zu Dates oder zu Interviews. „Noch zwei Minuten!" rief der Manager und trug nicht wirklich dazu bei, dass ich mich beruhigte.
„Ich rufe sie einfach noch mal an." beschloss ich und wählte auch schon ihre Nummer. Es klingelte drei Mal bevor sie ranging. „Hey Tommy. Ich bin in zehn Minuten da, mach dir keine Sorgen." begrüßte sie mich. Sie kannte mich zu gut! Beim Klang ihrer Stimme entspannte ich mich wie von selbst. Mit einem erleichtertem Aufatmen erwiderte ich: „Ich wollte nur sicher gehen... Mich beschleicht die ganze Zeit so ein Gefühl." Wieder unruhig begann ich mit einem Knopf meines Hemdes zu spielen. „Du bist nur etwas nervös Tom, das ist nicht schlimm. Außerdem bin ich fast da." erwiderte sie. Ich stieß ein unhörbares Seufzen aus. „Dann, bis gleich. Ich liebe dich!" murmelte ich. Dieses Gefühl verschwand einfach nicht, aber vielleicht war es tatsächlich einfach nur Aufregung. „Bis gleich und mach die Anderen nicht zu sehr verrückt. Ich liebe dich!" kicherte sie. Danach beendeten wir das Gespräch und ich verkündete, das Y/N in zehn Minuten da sein würde. Kurz darauf mussten wir allerdings auch schon auf die Bühne.

Das Interview lief gut. Wir wurden mit Jubel und tosendem Applaus auf der Bühne empfangen und nach dem Gespräch mit Y/N war ich, trotz des komischen Gefühls, nicht mehr ganz so unruhig. Die Fans und die Interviewerin hatten viele Fragen die wir gerne beantworteten ohne zu viel zu sagen.
Nachdem das Interview schon eine gute halbe Stunde ohne Y/N lief, fing ich wieder an mir stärker Sorgen zu machen. So spät zu kommen war selbst für sie untypisch. Meine Kollegen, vor allem Chris H., warfen mir immer wieder Blicke zu und selbst die Fans hatten bemerkt, das sie immer noch nicht da war. Ein Paar haben sich sogar getraut bei uns nach zu fragen, doch es kam immer die gleiche Antwort. „Y/N ist nur mal wieder zu spät. Sie kommt quasi zu jedem Treffen zu spät." Was anderes fiel uns nicht ein und an die Alternativen wollten wir nicht denken.
Wie aus dem Nichts kam nun ein Bühnenmitarbeiter aus dem Backstagebereich auf mich zu. Er reichte mir einen Zettel und flüsterte mir etwas ins Ohr bevor er genau so schnell wieder verschwand wie er gekommen war. Als ich begriff was der Mann mir gerade gesagt hatte, entglitten mir die Gesichtszüge und meine Hände fingen unkontrolliert an zu zittern. „Tom?" hörte ich Chris's Stimme von weit weg. Mein Gehirn versuchte noch immer die soeben erhaltene Nachricht zu verarbeiten. Ich fühlte wie mir beim Aufstehen geholfen wurde und schon stand ich wieder hinter der Bühne, außer Sicht der neugierigen Blicke.
„Hey Mann, was ist los?" Chris's Gesicht tauchte in meinem Sichtfeld auf. Er sah besorgt zu mir runter. „S-s-sie hatte einen U-Unfall. Man h-hat sie ins Krankenhaus gebracht." stottere ich und höre meine Stimme brechen. „Chris, s-s-sie ist verletzt!" Tränen traten mir in die Augen und ich fühlte mich unglaublich verloren.
„Wer liegt im Krankenhaus, Tom?" fragte Chris und griff nach meinen Schultern, um meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn zu lenken. „Y/N" hauchte ich. „Y/N liegt im Krankenhaus!" Mit zitternden Händen fuhr ich mir durch die Haare und versuchte nicht auf der Stelle in Tränen auszubrechen. Damit wäre jetzt niemandem geholfen. Denk nach Thomas! Denk nach, was musst du jetzt tun? Doch ich konnte nicht denken. Mein Kopf zeigte mir nur Bilder von kaputten Autos, Krankenhäusern und einer Blut überströmten Y/N. Panik machte sich in mir breit.
„Ok Tom, tief durchatmen!" befahl mir die Stimme meines Freundes und ich tat wie befohlen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte. „In welchem Krankenhaus liegt Y/N, Tom? Ich fahre dich hin!" wortlos reichte ich Chris den Zettel, den der Mitarbeiter mir gegeben hatte und meine Autoschlüssel.

Eine kleine Ewigkeit später hatten wir uns durch den Verkehr gequält, die missgelaunte Frau an der Rezeption überwunden und standen nun vor der richtigen Tür. Ein Arzt war gerade bei Y/N weshalb wir draußen warten mussten. Ich stand völlig neben mir! Die ganze Fahrt über hatte ich mir die schlimmsten Scenarien ausgemalt und mir Vorwürfe gemacht, dass ich nicht den blöden Fototermin abgesagt hatte und mit zu ihren Eltern gefahren war. Chris versuchte mir etwas von der Sorge zu nehmen, was nicht viel brachte, aber ich war dankbar ihn bei mir zu haben.
Endlich kam der Arzt zu uns und erklärte uns Y/N's Zustand. Sie hatte zwei gebrochene Rippen, ihr linkes Handgelenk war ebenfalls gebrochen und sie hatten sie dort operieren müssen, um bleibende Schäden zu vermeiden. Aber alles in allem ging es ihr gut. Ich stürmte in ihr Zimmer, wollte sie endlich sehen, mit eigenen Augen gesehen haben, dass es ihr gut ging, während Chris noch weiter mit dem Arzt sprach. Dort lag sie, in einem der weißen Krankenhausbetten mit ein paar Schrammen im Gesicht und schien friedlich zu schlafen. Ihre linke Hand war bis zur Mitte ihres Unterarms eingegipst und ihre Haare waren zerzaust, aber trotzdem hatte ich mich noch nie so erleichtert gefühlt.
Leise zog ich mir einen Stuhl an die rechte Bettseite und nahm ihre gesunde Hand in meine. So sachte als wäre sie aus Porzellan hauchte ich einen Kuss auf ihren Handrücken. Wieder fühlte ich Tränen in mir aufsteigen, als ich daran dachte was alles hätte passieren können, aber auch Tränen der Erleichterung das ich nun hier bei ihr war und es ihr ganz gut zu gehen schien.
Chris blieb noch eine ganze Weile bei mir, erklärte mir was er noch von dem Arzt erfahren hatte und ich bedankte mich tausendfach für seine Hilfe und Unterstützung. Ohne ihn wäre ich wohl auf der Stelle mitten im Interview zusammengebrochen...

POV Y/N

Blinzelnd öffnete ich die Augen. Ich fühlte mich müde und konnte nicht ganz zuordnen wo ich war. Ich lag in einem weißen Bett, in einem in weiß gehaltenem Raum der nach Desinfektionsmittel roch. Also wohl in einem Krankenhaus! Ich erinnerte mich langsam an das Gespräch mit Tom, die Vorfreude auf das Interview und an den Unfall.
Ein leises Schnarchen riss mich aus den grauenhaften Gedanken und ich blickte zur Seite. Dort lag ein schwarzgefärbter Lockenkopf mit besagtem Kopf auf meinem Bett und schlief. Tom musste wohl die ganze Nacht hier gewesen sein, denn er trug immer noch Anzughose, Hemd und elegante Schuhe. Mit der rechten Hand fing ich an ihm durch die Haare zu streichen und genoss das Gefühl der weichen Strähnen zwischen meinen Fingern. Ich kraulte sanft über seine Kopfhaut und langsam fing Tom an sich zu regen. Er blinzelte irritiert bevor er seine Augen gänzlich öffnete und sein Kopf in die Höhe schoss. „Y/N du bist wach!" rief er aus. Ich glaube ich habe ihn noch nie so erleichtert gesehen...

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LG
Stofffledermaus

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