Highschool Steve Rodgers

474 20 3
                                    

"Schönes Wochenende, Y/N!" verabschiedet sich Natasha und aus der Umkleide um nach Hause zu fahren. Du beeilst dich mit dem duschen und stopfst, während du dich wieder anziehst, deine Cheerleaderuniform in deine Sporttasche.
Eure Trainerin hat heute etwas überzogen weshalb du zu Gott betest das dein Bruder nicht einfach ohne dich nach Hause gefahren ist. Du föhnst noch schnell deine Haare bevor du dir deine beiden Taschen schnappst und als letzte die Umkleidekabine verlässt.
Du hetzt von der Sporthalle rüber zum Parkplatz und kannst schon das Auto von deinem Bruder sehen, als du mit voller Wucht gegen jemanden rennst.
Deine Schultasche rutscht dir von der Schulter und der bis dahin Unbekannte fällt zu Boden. Du kannst dich gerade noch so auf den Beinen halten und als du runter schaust erkennst du wen du da so ungeduldig umgerannt hast. Es ist Steve Rogers.
Der zierliche, zerbrechlich wirkende, blonde Junge aus deiner Stufe welcher, seit er letztes Jahr auf deine Schule gewechselt ist, als Nerd gebrandmarkt und gehänselt wird. Du findest ihn charmant und wirklich süß, denn er ist nicht wie die anderen Jungs. Er hört einem zu und definiert sich nicht über seinen Körper, sondern über seine Intelligenz. Er ist kein Prolet sondern behandelt jeden mit dem nötigen Respekt. Außerdem hat er traumhaft schöne blaue Augen.
"Oh mein Gott, Steve. Es tut mir so leid, ich hab nicht aufgepasst wo ich hingerannt bin." entschuldigst du dich und hilfst ihm beim aufstehen. "Ist schon gut. Wo wolltest du denn so schnell hin, a-also wenn ich fragen darf?" fragt er zögerlich als er sich den Dreck von seiner Hose klopft.
Erleichtert das er nicht sauer auf dich ist erklärst du: "Unsere Trainerin hat etwas überzogen und ich hatte Angst mein Bruder würde mich hier stehen lassen und alleine nach Hause fahren."
Steve schenkt dir ein Lächeln und setzt zum sprechen an, als jemand nach dir ruft.
"Y/N da bist du ja endlich! Komm wir müssen los." Es ist dein Bruder Tony, der neben der offenen Autotür auf dich wartet. "Ich komme schon!" rufst du zurück und bückst dich um deine Tasche aufzuheben, die fast vergessen noch immer auf dem Boden liegt. Steve hilft dir die paar herausgefallene Sachen wieder einzusammeln.
"Nochmals Entschuldigung, dass ich dich umgerannt habe Steve!" entschuldigst du dich noch einmal und schulterst deine Taschen. "Ist ok. Ist ja nichts passiert..." murmelt er. Ihr werdet von einem ungeduldigen Hupen unterbrochen. Tony wird wirklich schnell ungeduldig.
"Ok, ich muss los. Schönes Wochenende, Steve." Damit drehst du dich um und joggst rüber zum Auto.
Steve schaut dir mit einem warmen Gefühl im Bauch hinterher, bis das Auto vom Parkplatz gefahren ist. Erst als er das Auto nicht mehr sehen kann dreht er sich um und will weiter in Richtung des Schulgebäudes gehen, als er mit seinem Fuß gegen etwas stößt.
Es ist ein Buch. Ein dickes Taschenbuch mit orangenem Einband auf welchem der Titel Der Schatten des Windes in blauer Schrift hervorsticht. Steve runzelt die Stirn und bükt sich um das Buch aufzuheben. Er blättert einmal schnell durch die ihm unbekannten Seiten und bemerkt wie zerlesen das Buch ist. Auf vielen Seiten wurden Sätze markiert und der Buchrücken ist recht brüchig.
Ohne groß darüber nachzudenken schlägt Steve die erste Seite auf und dort springt ihm direkt ein in Schönschrift geschriebener Name entgegen. Y/N Stark.
Es ist dein Buch. No shit, Steve, denkt er sich und unterdrückt das Verlagen sich die Hand vor die Stirn zu schlagen. Natürlich ist es dein Buch, wessen den sonst? Es ist bestimmt mit aus deiner Tasche gefallen und ihr habt es beim einsammeln übersehen. Neugierig dreht er das Buch um und ließt die Zusammenfassung auf der Rückseite.
Das Buch dreht sich wohl um den jungen Daniel Sempere, der an einem geheimnisvollen Ort in Barcelona, von seinem Vater in ein altes Geheimnis eingeweiht wird. Er entdeckt ein Buch von einem verschollenem Autor welches sein Leben vollkommen verändert.
Laut den Informationen auf der Rückseite gehört das Buch zu der Reihe um den Friedhof der vergessenen Bücher aus der Feder von Carlos Ruiz Zafón und scheint einmal ein Welterfolg gewesen zu sein.
Steve macht sich auf den Weg zurück zum Haupteingang der Schule und setzt sich dort an die Bushaltestelle, dein Buch noch immer in der Hand. Er wartet sowieso noch auf Bucky, der wegen einer Prügelei nachsitzen muss. Er hat Steve mal wieder aus einer *Meinungsverschiedenheit* mit Typen doppelt so groß wie der Blonde gerettet...
Um sich die Zeit zu vertreiben und auch weil er gespannt ist, auf das was das Buch ihm vielleicht über dich verrät, schlägt er die erste Seite auf und fängt an zu lesen.
Steve merkt gar nicht wie er immer tiefer in die Geschichte eintaucht, deine Markierungen und Randnotizen gespannt analysiert und so schon fast 60 Seiten gelesen hat.
Erst als Bucky ihm auf die Schulter tippt schreckt er aus seinen Gedanken und Träumen auf. Sein bester Freund lacht sich schief als Steve sich erschreckt, weil er ihn nicht eher bemerkt hat.
„Sag mal was ließt du denn, das du nichts mehr wahr nimmst? Ist es ein Buch das einem Zeigt wie man bei Mädchen gut ankommt?" fragt er scherzend doch Steve schüttelt nur den Kopf.
„Nein das Buch gehört Y/N." murmelt der Blonde und erzählt seinem besten Freund von eurem Zusammenstoß und warum er so gefesselt von dem Buch ist. Bucky hört ihm zu und während Steve erzählt machen sich beide auf den Weg nach Hause.
Bald schon stehen sie vor der Tür zur Wohnung der Familie Rogers. Bucky wohnt eine Etage über ihnen und begleitet Steve immer bis vor die Tür.
„Also, willst du das ich dir Y/N's Nummer gebe, damit du ihr sagen kannst, dass du ihr Buch hast?" fragt er. „Vielleicht kommt sie es bei dir abholen und du kannst sie dann auf ein Getränk einladen oder so..."
Kurz denkt Steve darüber nach, schüttelt aber schließlich doch den Kopf. „Ich denke ich gebe es ihr einfach am Montag in der Schule. So muss sie nicht extra her fahren und ich mache mich nicht zum Affen bei dem Versuch sie einzuladen." Außerdem kann ich es so noch zu Ende lesen! Aber das spricht Steve nicht aus.
Die beiden Freunde verabschieden sich und Steve betritt die Wohnung.

Das ganze Wochenende über konnte nichts und niemand Steve von deinem Buch trennen. Direkt am Samstag hat er sich selber eine Ausgabe des Buches gekauft und angefangen selber darin Stellen zu markieren. Er hat fest vor auch die anderen Bücher der Reihe zu lesen aber erst muss er dir wohl deine Ausgabe wiedergeben.
Es ist wieder Montag und der Blonde wartet sehnsüchtig auf eine Gelegenheit mit dir alleine zu sein. Ihr habt heute keine Kurse zusammen und beim Mittagessen warst du von deinen Cheerleaderfreundinnen umgeben. Also wartet er jetzt schon seit zehn Minuten vor dem Parkplatz und atmet noch einmal tief durch als er dich kommen sieht.

„Hallo Y/N, hast du kurz Zeit?" fragt dich jemand von der Seite und holt dich aus deinen Gedanken. Du schaust auf und direkt in die strahlenden blauen Augen von Steve. „Für dich hab ich immer Zeit, Steve." antwortest du und schenkst ihm ein Lächeln. „Was gibt es denn?"
Nervös verlagert Steve sein Gewicht von einem Bein aufs andere und zieht dein Buch aus seiner Tasche. „Bei unserem Zusammenstoß letzten Freitag ist das hier," er deutet auf dein Lieblingsbuch welches du schon so sehnsüchtig vermisst hast, „wohl auch aus deiner Tasche gefallen. Ich hätte es dir schon vorher vorbei gebracht, aber ich hab mal rein gelsen und konnte dann einfach nicht anders." Seine Hand zittert etwas als er dir dein Buch zurück gibt, aber es liegt ein Lächeln in seiner Stimme.
„Danke Steve, das du es so sicher verwahrt hast! Du meintest du hättest es gelesen... wie fandest du es?" du kannst nicht anders und musst fragen. Du bist ehrlich an seiner Meinung interessiert.
„Ich fand es großartig! Du kannst Bucky fragen, ich habe das Buch das ganze Wochenende über nicht weglegen können." erklärt er dir und wird leicht rot. Doch du lachst nur leicht, denn so ging es dir auch. „Ich liebe es wie herzlich Fermín Romero de Torres beschrieben ist und wie er Daniel mit Rat und Tat zur Seite steht. Aber eigentlich kann ich gar nicht sagen was mir an der Geschichte am besten gefallen hat."
Du kicherst bei seinem Gesichtsausdruck, welcher so viel kindliche Begeisterung ausstrahlt. „Ich weiß was du meinst! Ich kann mich auch nicht entscheiden was mir am besten gefällt. Wahrscheinlich das große Ganze, wie jedes Detail perfekt in die Geschichte passt." kicherst du.
Dabei geht Steve das Herz auf. Er wusste gar nicht das sich ein Lachen so schön anhören kann.
Gerade als du wieder zum sprechen ansetzt um ihn zu fragen ob er schon mal von dem Autor gehört hat, kommt dein Bruder um die Ecke. „Y/N schön das ich heute nicht auf dich warten muss!" murrt er und umarmt dich kurz. Er ist noch etwas brummig weil er am Wochenende etwas zu viel gefeiert hat.
„Auch schön dich zu sehen, Bruderherz. Steig schon mal ein ich verabschiede mich nur noch kurz von Steve." erklärst du und dein Bruder scheint den blonden Jungen erst jetzt zu bemerken.
„Ok aber bitte fast euch kurz! Und Rogers, behalt deine Hände bei dir." damit steigt er auf der Fahrerseite ein und du lachst als Steve dunkelrot anläuft.
„Danke nochmal das du mir mein Buch zurück gegeben hast, nicht jeder hätte sich die Mühe gemacht!" erklärst du und schenkst ihm noch ein Lächeln. „Gern geschehen." murmelt er und kratzt sich nervös am Nacken. Er räuspert sich und lächelt dir zu als ihr euch verabschiedet.
Du steigst ein und winkst Steve noch einmal zu als Tony vom Parkplatz fährt.

Erst als ihr die Schule schon lange hinter euch gelassen habt bemerkst du den kleinen Zettel der oben aus deinem Buch guckt. Mit gerunzelter Stirn ziehst du ihn heraus, in Erwartung das es einfach nur ein Zettel ist den Steve als Lesezeichen benutzt hat. Doch als du ihn aufklappst siehst du das es ein kleiner Brief an dich ist.
Hey Y/N,
da ich wahrscheinlich nicht den Mut habe dich persönlich zu fragen, hoffe ich es geht auch so. Hättest du Lust mit mir mal in einem Café etwas zu trinken? Vielleicht am Freitag?
Ich würde mich freuen.
LG Steve
Darunter steht eine Handynummer.
Du überlegst nicht lange und speicherst die Nummer ein.

Steve läuft gerade mit Bucky nach Hause als sein Handy vibriert. Zögerlich zieht er es aus seiner Tasche und ruft mit angehaltenem Atem die Nachricht auf.
Hey Steve,
Ich würde gerne mit dir etwas trinken gehen. Freitag um 16:00 Uhr?
LG Y/N
Mit einem erleichterten Seufzen betätigt er kurz die vorgeschlagene Uhrzeit, bevor er mit einem riesigen Grinsen das Handy wieder weg steckt. Freitag kann gar nicht früh genug kommen!

Marvel oneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt